Chinesischer Gelehrter spricht über die sogenannte “Neun-Striche-Linie”

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“Neun-Striche-Linie” im Ostmeer. (Foto: worldpress.com)



(VOVworld) - Angesichts der Streitigkeiten im Ostmeer zwischen Vietnam und China hat der bekannte chinesische Gelehrte Xue Li Tai in der Honkonger Online-Zeitung Feng Huang einen Artikel veröffentlicht. Darin schrieb er, der Streit habe in der vergangenen Zeit Zeichen der Eskalation erkennen lassen. Vor allem die internationale Ausschreibung der neun Ölquellen durch den chinesischen Offshore-Erdölkonzern habe die Lage verschlechtert. Dem Gelehrten Xue Li Tai zufolge liegen diese neun Ölquellen östlich der sogenannten “Neun-Striche-Linie”. Sie befinden sich trotzdem gemäß der UN-Seerechtskonvention aus dem Jahr 1982 in den Gewässern der ausschließlichen Wirtschaftszone Vietnams. Xue Li Tai argumentierte, dass China mit Schwierigkeiten zu rechnen habe, falls es sich um die internationale Anerkennung der “Neun-Striche-Linie” als Grenzlinie Chinas auf dem Meer bewerben wolle. Xue erklärte sein Argument folgendermaßen:

Erstens habe die chinesische Regierung anfangs auf ihrer Landkarte elf Striche ohne Festlegung der Grenzlinie auf dem Meer mit ihren Nachbarstaaten eingezeichnet. Es gäbe bislang auch keine Ankündigung, sich um die internationale Anerkennung zu bewerben. Angesichts der internationalen Gesetze habe China bisher keine eindeutige Erklärung für seine Grenzlinie gegeben.

Zweitens habe China bislang die Neun-Striche-Linie noch nicht definiert. Ob sie eine Staatsgrenze mit Unterbrechungen oder eine traditionelle Demarkationslinie auf dem Meer ist? Auch Längen- und Breitengrad dieser Linie gibt es nicht. China habe einfach auf seiner Landkarte unterbrochene Striche eingetragen. Ob damit andere Staaten überzeugt werden können?

Peking habe betont, dass die anfangs eingezeichnete Elf-Striche-Linie die unverletztbare Staatsgrenze Chinas sei. Warum hat die chinesische Regierung nach der Gründung der Volksrepublik China zwei Striche weggelassen, die sich auf der Landkarte in der Tonkin-Bucht befinden? Ist diese Korrektur seiner Staatsgrenze für China keine ernsthafte Angelegenheit?

Vietnam habe nach der Wiedervereinigung des Landes im Jahr 1975 sein Eigentumsrecht gegenüber an 30 Inseln erklärt. Peking habe aber in  mehreren diplomatischen Erklärungen niemals diese Frage erwähnt. Dies sei sehr außergewöhnlich.

Letztendlich sei das Ostmeer ein strategischer Transportkanal ostasiatischer Länder. Mehr als 80 Prozent der Waren dieser Region werden dort hindurch transportiert. Auch mehr als 40 Prozent der Waren der westlichen Länder werden durch das Ostmeer in andere Länder geliefert.

China habe die Neun-Striche-Linie zu seiner Staatsgrenze erklärt. Dann hätten die USA und ihre Verbündeten das chinesische Hoheitsgebiet verletzt, als sie ihre Militärkräfte zwischen dem Pazifik und dem Indischen Ozean verlegt haben. Sie hätten daran gehindert werden müssen. China habe das damals nicht getan. Ob die chinesische Erklärung von der internationalen Gemeinschaft nunmehr anerkannt wird?, hieß es in dem Artikel von Xue Li Tai.

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