(VOVworld) - Wissenschaftler und Politiker aus Vietnam, China, den Philippinen sowie Japan und Indien haben am Mittwoch in der US-Hauptstadt Washington über die Streitigkeiten im Ostmeer diskutiert. Organisator war das US-Zentrum für Strategie und internationale Forschung. Einige Politologen sind der Meinung, dass China keine Beweise habe, um sein Eigentumsrecht gegenüber dem Großteil des Ostmeeres zu erklären, das international als Südchinesisches Meer bekannt ist. Auch die Forderung Chinas nach der sogenannten Neun-Striche-Linie sei grundlos, sagte Carlyle Thayer, Professor an der australischen Verteidigungsakademie:
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Professor Carlyle Thayer. |
“Die sogenannte Neun-Striche-Linie hat China im Jahr 1948 entwickelt und sie offiziell im Jahr 2009 veröffentlicht. Diese Linie wurde also festgelegt, bevor die UN-Seerechtskonvention im Jahr 1982 verfasst wurde. Die Erklärung Chinas über die Neun-Striche-Linie gilt deshalb als unrechtmäßig, denn sie entspricht nicht der UN-Seerechtskonvention.”
Die Teilnehmer der Beratung erkennen auch an, dass sich die neun Ölquellen, die die chinesische Ozean-Erdölfirma ausschreiben will, in der vietnamesischen Sonderwirtschaftszone befinden. Doktor Bonnie Glasser vom Zentrum für Strategie und internationale Forschung warnte davor, dass die Ausschreibung durch die chinesische Erdölfirma neue Spannungen in der Region auslösen könne:
“Diese Ölquellen liegen in der vietnamesischen Sonderwirtschaftszone. Das Vorgehen der chinesischen Firma schadet der Lösung der Streitigkeiten zwischen Vietnam und China in der Zukunft. Es beeinträchtigt auch die Beilegung ähnlicher Streitigkeiten zwischen China und den Philippinen.”
In seiner Rede auf dem Seminar betonte der Asissent der US-Außenministerin Kurt Campbell, dass Washington gegen die Gewaltanwendung bei der Lösung des Streits im Ostmeer sei.