Iranisches Außenministerium delegiert Atomverhandlungen mit P5+1
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Der möglich künftige Chefunterhändler des Iran bei Atomverhandlungen mit der P5+1 Gruppe Mohammed Dschawad Sarif. |
(VOVworld) – Der neue iranische Präsident Hassan Rohani hat am Donnerstag erklärt, dass künftig das iranische Außenministerium die Verhandlungen mit den Vetomächten und Deutschland delegieren werde. Als Folge verliert der bisherige Chefunterhändler Saeed Dschalili seinen Posten. Er galt bei seinen westlichen Gesprächspartnern als kompromissloser Hardliner. Atomexperten spekulieren nun, dass der Wechsel der Zuständigkeit einen Willen zu mehr Flexibilität bei den Gesprächen bedeuten könnte. An der Spitze des Außenministeriums steht seit kurzem der frühere UN-Botschafter Mohammed Dschawad Sarif, der als erfahrener Diplomat gilt. Rohani hatte nach seinem Amtsantritt gesagt, er wolle den Atomstreit lösen. Dies könne aber nur durch Verhandlungen, nicht durch Drohungen geschehen.
Die Atomgespräche des Iran mit dem Westen liegen seit Monaten auf Eis. Die USA und andere Länder befürchten, dass der Iran Atomwaffen bauen will und haben wirtschaftliche Sanktionen gegen das Land verhängt. Teheran bestreitet die Vorwürfe und erklärt, der Bau von Reaktoren diene lediglich zivilen Zwecken wie der Energiegewinnung und der medizinischen Forschung.