Der Schiffbruch am 14. Juni vor der Küste Griechenlands ist die schwerste Tragödie im Mittelmeer seit vielen Jahren. Schätzungen über die Zahl der Menschen an Bord schwanken je nach Quelle zwischen 400 und 750, während die Zahl der von der griechischen Küstenwache geborgenen Leichen zum Zeitpunkt des Schreibens mindestens 79 betrug und 104 Menschen gerettet wurden. 

In einer gemeinsamen Erklärung sagten der Hohe Flüchtlingskommissar der Vereinten Nationen (UNHCR) und die Internationale Organisation für Migration (IOM), dass die Pflicht zur sofortigen Rettung von Menschen in Seenot eine grundlegende Bestimmung des internationalen Seerechts sei. Diesen Agenturen zufolge ist der aktuelle Ansatz für Migrantenrouten über das Mittelmeer in die Europäische Union unangemessen. Nach Angaben der IOM kamen im vergangen Jahr 3800 Menschen auf Migrationsrouten aus dem Nahen Osten und Nordafrika ums Leben.