Vietnamesen in Guangxi vermissen Neujahrsfest Tet in der Heimat

(VOVWORLD) - In der vietnamesischen Gemeinschaft im chinesischen Guangxi gibt es die Vietnamesen, die seit bis zu 20 Jahren weit weg leben und nicht einmal in ihr Heimatland zurückgekehrt sind. Wenn das Neujahrsfest Tet kommt, steigt ihr Heimweh. Bei diesem Neujahrsfest werden viele von ihnen zum ersten Mal an einer Feier teilnehmen, die von dem vietnamesischen Konsulat in Nanning veranstaltet wird. Ihr Heimweh ist manchmal eine Träne, manchmal ein Lächeln. 
Vietnamesen in Guangxi vermissen Neujahrsfest Tet in der Heimat - ảnh 1

Reporterin Thu Hoa beim Interview mit Do Thi Be (r.). 

In einem hundert Quadratmeter großen Raum sitzt Bui Thi Hien gemeinsam mit drei anderen Frauen. Begleitet wurde sie von ihrer Tochte, die fließend Chinesisch spricht. Vor fast 30 Jahren hat Bui Thi Hien ihren chinesischen Mann in Guangxi geheiratet. Alle zwei oder drei Jahren kehre sie in die Heimat zurück, sagt Hien:

„Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Je älter ich bin, desto größer wird mein Heimweh. Meine Eltern sind in Vietnam gestorben und ich habe dort nur wenige Verwandten. Deshalb bin ich nach der Heirat nicht mehr in das Heimatland zurückgekehrt. Mein Leben in Guangxi ist gut, mein Mann und und meine Kinder behandeln mich gut. Ich habe einfach nur Heimweh.“

Die 56jährige Do Thi Be und 52jährige Nguyen Thi Ha sind fast 200 Meilen von der Stadt Dongxi aus gefahren, um an der Feier teilzunehmen. Es war das erste Mal, dass sie sich an dem Neujahrstreffen des vietnamesischen Konsulats beteiligt haben. Die Lieder über die Heimat, die vietnamesische Sprache und viele andere Vietnamesen haben sie berührt. Be erzählt:

„Ich vermisse Vietnam sehr. Weil ich meine Familie hier habe, muss ich für viele Jahre weit weg von dem Heimatland leben. Hier haben wir die Sitte, dass die Frau das Neujahrsfest zuerst bei der Familie des Mannes verbringen muss, danach bei ihrer Familie. Ich vermisse mein Zuhause und das Neujahrsfest in Vietnam. Aber ich kann nichts an der Situation ändern.“

Das Heimweh bei den Frauen wie Hien, Be und Ha zeigt sich druch ihre Tränen. Aber die jungen Menschen in Guangxi stellen das Heimweh konkret in ihren Aktionen und in ihrem Leben dar. Hoang Xuan Tuyen ist ein erfolgreicher vietnamesischer Unternehmer in Guangzhou:

„Trotz des Lebens in China befolge ich die vietnamesischen Sitten. Am ersten Tag des neuen Jahres nach dem Mondkalender zünde ich Räucherstäbchen für die Vorfahren. An diesen Tagen bereite ich einige typische Gerichte mit vietnamesischen Gewürze vor.“

Die 28jährige Bui Thuy Van ist eine der vietnamesischen Frauen in Guangxi. Sie lebt bereit für über zehn Jahren in China. Sie habe das vietnamesische Neujahrfest Tet auf der Art und Weise der jungen Menschen gefeiert:

„Meine Familie hat sich dafür entschieden, das diesjährige Neujahrsfest in Vietnam zu verbringen, damit mein Mann sich dort erholen kann. In Vietnam können meine Kinder bei diesem besonderen Anlass den Chung-Kuchen zubereiten und die Verwandten besuchen. In China besuchen wir kurz vor dem Neujahrsfest normalerweise die Verwandter und überreichen ihnen Geschenke. Dieses Jahr werden wir ausnahmsweise für das Fest den Urlaub an einem Erholungsort mit viel Sonnenschein wählen.“

Obwohl ihr Leben in dem fremden Land stabil ist, ist die Heimweh für die Vietnamesen in Guangxi aber kein einfaches Erlebnis. Bei der Feier richten sie ihre Gedanken stets auf das Neujahrsfest in Vietnam. Sie vermissen ihr Heimatland mit Freude und Tränen, vor allem wenn der Frühling und das Neujahr kommen. 

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