Angespannte Lage auf der koreanischen Halbinsel

(VOVworld) – Trotz Protest der Weltgemeinschaft hat Nordkorea im April eine Reihe Raketenteste durchgeführt. Dadurch ist die Lage auf der koreanischen Halbinsel angespannt und Verhandlungen über das Atomproblem auf der Halbinsel können noch nicht wieder aufgenommen werden.

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Das Bild des Raketenstarts vom U-Boot, das die nordkoreanischen Medien am 24.4. veröffentlichten. (Foto: KCNA)



Am 1. April feuerte Nordkorea im Osten des Landes eine Kurzstreckenrakete ins Meer ab. Dies ereignete sich nur ein paar Stunden nachdem die Staatschefs der USA, Südkoreas und Japan sich verpflichteten, enger zusammenzuarbeiten, um Nordkorea daran zu hindern, sein Atom- und Raketenprogramm zu entwickeln. Am 15. April schoss Nordkorea die Rakete Musudan ab, die das US-Territorium wie die Insel Guam und Alaska erreichen könnte. Die südkoreanische Armee bezeichnet diesen Test als gescheitert. Das ist aber das erste Mal, dass Nordkorea die ballistische Mittelstreckenrakete des Typs Musudan auf mobilen Startrampen abfeuert.

Verstärkung der Atomstärke

Am 24. April erklärte Nordkorea, dass der Test einer ballistischen U-Boot Rakete, unter Leitung des Staatschefs Kim Jong-un, ein großer Erfolg sei. Kim lobte Offiziere, Wissenschaftler und Techniker und rief sie auf, dieses Projekt zu beschleunigen, um die Atomstärke zu stärken und Ziele in den USA und Südkorea irgendwann angreifen zu können. Jeffrey Lewis aus dem Internationalen Forschungsinstitut Middlebury in Kalifornien sagte, falls die Erklärung Nordkoreas wahr sei, sei es ein großer Fortschritt und ein Sprung für die Ambition des Landes. Man sorgt sich darum, dass Nordkorea in naher Zukunft weitere Atomteste durchführen wird.

US-Präsident Barack Obama warnte vor Risken der zahlreichen Raketenteste Nordkoreas. Obwohl das Land bei fast allen Testen gescheitert sei, habe Nordkorea dadurch Erfahrungen gesammelt. Die USA und ihre Verbündeten müssten sich das ins Bewusstsein bringen.

Konfrontation statt Kompromiss

In der neuesten Erklärung erklärte der Assistent des nordkoreanischen Außenministers Ri Thae Song, das Land habe nicht geplant, Atomteste zu stoppen, auch wenn die USA ihre jährliche Manöver mit Südkorea einstelle. Analytiker sehen die Raketenteste als eine Bemühung des nordkoreanischen Staatschefs Kim Jong-un, um damit seine Position im Vorfeld des Parteitages im Mai zu festigen. Viele sind der Meinung, dass Kim zu diesem Anlass offiziell erklären werde, dass Nordkorea Atomwaffen und ein starkes Militär hat.

Die Handlungen Nordkoreas haben Südkorea gezwungen, seine Warnstufe beizubehalten, weil Nordkorea irgendwann den fünften Atomtest durchführen kann. Die südkoreanische Präsidentin Park Geun Hye warnte, falls Nordkorea weiterhin solch provokante Handlungen ausübe, müsse das Land Sanktionen und stärkeren Druck spüren. Inzwischen habe China Soldaten an die Grenze zu Nordkorea geschickt. Die USA verstärken auch ihre Verteidigungsfähigkeit. US-Präsident Obama betonte, Washington habe viel Zeit damit verbracht, Raketensysteme und Abwehrprogramme zu entwickeln, die die latente Drohung aus Pjöngjang verhindern können. Jedoch habe er erkannt, dass es keine leichte Lösung für die Drohung aus Nordkorea gibt. Der Sprecher des Weißen Hauses Josh Earner erklärte, es gebe nur einen Weg für Nordkorea, um sich in die Weltgemeinschaft zu integrieren. Das sei die Verpflichtung, die koreanische Halbinsel zu denuklearisieren und seine internationalen Aufgaben zu erfüllen. Südkorea, die USA und Japan forderten die UNO auf, neue Sanktionen gegen Nordkorea zu verabschieden, falls das Land den fünften Raketentest durchführt. Auch Frankreich hat die Europäische Union aufgerufen, zusätzliche Sanktionen zu verhängen.

Die koreanische Halbinsel ist seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges im Jahr 1945 geteilt. Bisher befinden sich beide koreanische Seiten noch im kalten Krieg. Dass Nordkorea weiterhin Raketenteste durchführt, bringt keinen Frieden für die Halbinsel, sondern macht die Lage noch angespannter.

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