Die Vereinten Nationen sind vorsichtig optimistisch über globale Wirtschaftsaussichten

(VOVWORLD) - In dem am 16. Mai veröffentlichten Bericht über die Lage und Aussichten der Weltwirtschaft haben die Vereinten Nationen festgestellt, dass das globale Wirtschaftswachstum in diesem Jahr viele positive Faktoren mit sich bringt. Allerdings nehmen die Herausforderungen für viele Entwicklungsländer immer noch zu. 
Die Vereinten Nationen sind vorsichtig optimistisch über globale Wirtschaftsaussichten - ảnh 1Laut der UNO gibt es im globalen Wirtschaftswachstum 2024 viele positive Zeichen. (Xinhua/VNA)
Der am 16. Mai von den Vereinten Nationen veröffentlichte Bericht ist eine Halbjahresaktualisierung des Berichts über die Lage und Aussichten der Weltwirtschaft, der im Januar dieses Jahres bekannt gegeben wurde.

Impulse aus den großen Volkswirtschaften

Im jüngsten Bericht stellten die Vereinten Nationen fest, dass sich die globalen Wirtschaftsaussichten verbessert haben. Daher wurde die diesjährige globale Wachstumsprognose von der UNO nach oben auf 2,7 Prozent korrigiert, 0,3 Prozentpunkte höher als die Prognose im Januar. Das Wachstum im nächsten Jahr wird unterdessen voraussichtlich 2,8 Prozent betragen, 0,1 Prozentpunkte höher als die vorherige Prognose. Shantanu Mukherjee, Direktor der Abteilung für Wirtschaftsanalyse und Politik, die der Hauptabteilung für wirtschaftliche und soziale Angelegenheiten der Vereinten Nationen (DESA) gehört, begründete diese optimistische Einschätzung damit, dass einige große und aufstrebende Volkswirtschaften in den letzten Monaten besser als erwartet gewachsen sind. Sie hätten Impulse geschaffen, mit denen die Weltwirtschaft eine Rezession vermeiden konnte. Dass die großen Volkswirtschaften weiterhin hohe Zinssätze beibehalten, führt zur Abkühlung der Inflation ohne einen Anstieg der Arbeitslosigkeit. Dies trägt dazu bei, das Vertrauen in das Wachstum in der kommenden Zeit zu stärken.

Die Vereinten Nationen prognostizierten, dass die USA in diesem Jahr um 2,3 Prozent wachsen könnten. Für China wird in diesem Jahr ein Wachstum von 4,8 Prozent prognostiziert. Die Wachstumsaussichten wichtiger Schwellenländer wie Brasilien, Indien und Russland werden auch positiv bewertet. Die UNO senkte umgekehrt die Wachstumsprognose für die Europäische Union von 1,2 Prozent auf 1 Prozent. Die UNO bewertete auch die Wachstumsaussichten vieler Entwicklungsländer, insbesondere in Afrika negativ. Dazu Shantanu Mukherjee, Direktor der Abteilung für Wirtschaftsanalyse und Politik der DESA:

„Die Aussichten für viele Entwicklungsländer sind nicht wirklich optimistisch. Wir haben die Wachstumsprognose für diese Länder für dieses und nächstes Jahr auf etwa 3,3 Prozent angehoben. Diese Zahl ist jedoch immer noch viel niedriger als vor der Pandemie. Bemerkenswert ist, dass die Wachstumsprognose für Afrika und die am wenigsten entwickelten Länder in diesem Jahr auf 3,3 Prozent gesenkt wurde.“

Laut der UNO sind die Hauptfaktoren, die sich negativ auf die Aussichten der Entwicklungsländer auswirken, der anhaltende Abwärtstrend seit 2021 in Investitionen und im globalen Warenhandel. Von diesen zwei Bereichen ist die Wirtschaft der Entwicklungsländer stark abhängig. Es wird prognostiziert, dass das weltweite Investitionswachstum in diesem Jahr nur 2,8 Prozent erreichen wird, ein deutlicher Rückgang gegenüber 3,7 Prozent im letzten Jahr und 5,1 Prozent im Jahr 2022. Das Wachstum des globalen Warenhandels bleibt schwach. Die Stärke des US-Dollars wird auch zu einer Belastung für Importaktivitäten, insbesondere in Entwicklungsländern führen.

Risiken durch die Klimakrise

Trotz der Anhebung der globalen Wachstumsprognose gaben die Vereinten Nationen auch zahlreiche Risikowarnungen heraus. Demnach werden anhaltend hohe Zinssätze in vielen großen Volkswirtschaften, schlechte Schulden und eskalierende geopolitische Risiken weiterhin Faktoren sein, die das Wirtschaftswachstum und die Stabilität vieler Länder gefährden. Die UNO geht insbesondere davon aus, dass die zunehmenden Auswirkungen des Klimawandels die Wirtschaft vor große Herausforderungen stellen und die langjährigen Entwicklungserfolge vieler Länder, insbesondere der am wenigsten entwickelten Länder (LDCs) und der kleinen Inselstaaten (SIDS), zunichte machen könnten. Dem Direktor der Abteilung für Wirtschaftsanalyse und Politik der DESA, Shantanu Mukherjee, zufolge sollte die internationale Gemeinschaft eine faire Energiewende weltweit fördern.

„In dem Bericht haben wir zwei wichtige Themen festgestellt. Erstens geht es darum, die Produktion und Versorgung lebenswichtiger Mineralien in dem für die Energiewende erforderlichen Umfang und Tempo zu steigern. Die zweite Frage besteht darin, wie Länder, die reich an diesen Ressourcen sind, sie in einen langfristigen Vorteil verwandeln können, um nachhaltige Entwicklungsziele zu erreichen.“

Der rasche technologische Wandel, insbesondere die Entwicklung der künstlichen Intelligenz (KI), ist ein weiterer Faktor, der der UNO zufolge sich in der kommenden Zeit stark auf das globale Wirtschaftswachstum auswirken kann. KI biete den Ländern viele Chancen, birgt jedoch gleichzeitig die Gefahr, dass sich die technologische Kluft zwischen entwickelten Volkswirtschaften und dem Rest der Welt vergrößert, hieß es im Bericht der UNO.

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