Begnadigung – die besondere Gnade des vietnamesischen Staates

(VOVworld) – Die Begnadigung ist eine große Richtlinie des vietnamesischen Staates und wird jährlich zu großen Festen des Landes durchgeführt. Die Vorbereitungen für die diesjährige Begnadigung laufen derzeit auf Hochtouren.

Begnadigung – die besondere Gnade des vietnamesischen Staates - ảnh 1
Gefangene im Gefängnis Yen Ha werden beruflich ausgebildet. (Foto: vntimes.com.vn)


Im Gefängnis Hong Ca im Kreis Tran Yen der nordvietnamesischen Bergprovinz Yen Bai sitzen derzeit mehr als 2000 Gefangene. Mit großer Hoffnung warten viele davon auf die Begnadigungsentscheidung vom Staatspräsidenten, die zum jährlichen Nationalfeiertag veröffentlicht wird. Der Gefangene Tran Doan Sinh wurde dieses Jahr in die Liste von jenen aufgenommen, deren Akte dem Begnadigungsrat eingereicht wurden:

“Ich war sehr traurig, als sich zu 15 Jahren Haft verurteilt wurde. Dank Ermutigungen und durch Erziehungen der Gefängnisbeamten habe ich meine Fehler erkannt und bin entschlossen, mich gut zu führen. Ich habe mit all meiner Kraft mich darum bemüht, die Aufgaben zu erfüllen, die mir die Gefängnisbeamten gegeben haben. Ich wünsche mir, bald die Begnadigung zu bekommen, damit ich zu meiner Familie zurückkehren und mich wieder in die Gesellschaft eingliedern kann. Ich werde meine Kinder so erziehen, dass sie gute Menschen werden.”

Die Beamten des Gefängnisses Hong Ca haben sich für die diesjährige Begnadigung gewissenhaft vorbereitet. Die Gefangenen wurden zuvor ausreichend über die Bedingungen der Begnadigung informiert. Die Veranstaltungen wurden auch organisiert, damit die Gefangenen dabei demokratisch diejenigen auswählen konnten, die die Begnadigungskriterien erfüllen. 132 Menschen, deren Akte dem Begnadigungsrat eingereicht wurden, haben deshalb Unterstützungen aller Gefangenen erhalten.

Auch Beamten des Gefängnisses Yen Ha in der nordvietnamesischen Bergprovinz Son La bereiten sich derzeit auf die Begnadigung vor. Die Akten von insgesamt 81 Gefangenen wurden an die zuständigen Behörden geschickt, um eine Begnadigung zu beantragen, sagte der Aufseher Pham Xuan Nghiep:

“Wir müssen sicherstellen, dass alle Gefangenen über die Kriterien und den Prozess der Begnadigung informiert werden. Sie kennen deshalb alle Kriterien gut. Viele davon haben sich für die Begnadigung beworben. Viele andere haben ihre Bewerbungen zurückgenommen, weil sie wissen, dass sie die Bedingungen noch nicht erfüllen. Wir können bekräftigen, dass wir die Begnadigung transparent, demokratisch und gesetzmäßig durchführen.”

Parallel zu Vorbereitungen der Gefängnisse wurden Arbeitsgruppen gegründet, um die Akten der Gefangenen zu überprüfen, die die Begnadigung beantragen. Auch Mitglieder des Beratungsrates der Begnadigung besuchen die Gefängnisse, um direkt die Akte und die Liste der Gefangenen zu überprüfen. Die Staatsanwaltschaft ist inzwischen dafür zuständig, die Bearbeitung der Begnadigungsakte streng zu kontrollieren. Dazu Vize-Premierminister Nguyen Xuan Phuc, Vorsitzender des zentralen Begnadigungsrates:

“Die Begnadigung ist die besondere Gnade des Staates für die Gefangenen, um sie zu ermutigen, sich gut zu führen und gute Menschen zu werden. Die Begnadigung stellt auch die barmherzige Tradition des vietnamesischen Volkes dar. Die Begnadigung muss streng, gesetzmäßig, demokratisch, objektiv und transparent durchgeführt werden.”

Seit 2009 hat Vietnam vier Begnadigungen durchgeführt. Mehr als 48.000 Gefangene wurden dabei frühzeitig entlassen. Die Rückfallquote beträgt unter ein Prozent. Dies zeigt, wie richtig und effizient die Begnadigung des Staates ist.

 

Mehr zum Thema
Weiteres