BRICS bekräftigt Einfluss in der neuen multilateralen Welt

(VOVworld) – Das Gipfeltreffen der Schwellenländer, BRICS findet derzeit in der russischen Stadt Ufa statt. Zugleich tagen in der chinesischen Stadt Schanghai die Regierungschefs der Schangheier Organisation für Zusammenarbeit, SCO. Das sind zwei große Ereignisse der BRICS-Staaten, bei denen Russland derzeit die Präsidentenschaft inne hat. Die Spannungen zwischen dem Westen und Russland wegen der Ukraine-Krise spitzen sich zu. Das Gipfeltreffen der BRICS-Staaten ist für Russland die Gelegenheit, Unterstützung der Schwellenländer zu bekommen.

 

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Russlands Präsident Wladimir Putin. (Foto: EPA/vietnamplus.vn)

 

Mehr als 20 Spitzenpolitiker der BRICS-Staaten, der SCO und der eingeladenen Gäste der GUS-Staaten nehmen an den beiden Treffen teil. Sie führen bilaterale und multilaterale Gespräche, um ihre wirtschaftliche und politische Zusammenarbeit zu verstärken. Sie bevorzugen Devisenreserven, damit ihre Wirtschaft nicht von außen beeinflusst wird.

Zu den BRICS-Staaten gehören Brasilien, Russland, China und Südafrika. BRICS wurde 2006 gegründet und beeinflusst derzeit die Weltwirtschaft.

BRICS heute

26 Prozent der Erdoberfläche gehören den BRICS-Staaten. 42 Prozent der Weltbevölkerung zählen zu ihnen. Ihr Gesamtbruttoinlandprodukt beträgt rund 27 Prozent der Welt. Sie sind der größte Verbrauchermarkt der Welt mit einem Jahresumsatz von etwa 500 Milliarden US-Dollar.

 Zur SCO zählen sechs Mitglieder und fünf Beobachter. Nach einer Prognose der Weltbank betrage das gesamte Weltbruttoinlandsprodukt im Jahr 2025 rund 100.000 Milliarden US-Dollar. 60 Prozent davon gehören den zehn führenden Ländern und drei der fünf BRICS-Staaten zählen zu diesen zehn Staaten. Nach Angaben der Vereinten Nationen werden die BRICS- und SCO-Staaten in etwa 30 Jahren eine starke Konkurenz der G7-Länder in den Bereichen Wirtschaft und Politik sein. Die USA und der Westen nahmen das bisher nicht so ernst. Für viele gibt es die BRICS-Staaten nur auf dem Papier. Doch der Westen sieht nun ein, dass die BRICS-Staaten als Allianz betrachtet werden müssen.

Die BRICS-Staaten sind der Auffassung, dass die USA und ihre Verbündeten eine gefährliche Politik verfolgen. Die Schwellenländer verfolgen eine eigene Politik der Zusammenarbeit und der konstruktiven Dialoge. Dabei soll das Interesse der einzelnen BRICS-Staaten angemessen verteilt und ihr Einfluss gestärkt werden. Die BIP-Summe der fünf BRICS-Staaten betrug im vergangenen Jahr fast das BIP der USA. Im Jahr 2007 war es aber nur die Hälfte.

Führende Rolle Russlands

Russlands Präsident Wladimir Putin erklärte, Russland wolle in diesem Jahr mit ihrer Rolle als Präsident der BRICS-Staaten neue Initiativen für die Gruppe initiieren. Eine Weltordnung in allen Bereichen und Ebenen von der Wirtschaft, dem Finanzwesen bis hin zur Weltsicherheit soll geschaffen werden. Die Teilnehmerländer der beiden Konferenzen wollen ihre Wirtschaft und vor allem ihren Handel sowie die Gründung einer Entwicklungsbank fördern. Mit einem Kapital von 100 Milliarden US-Dollar und einem Fond der Devisenreserve soll die Bank Investitionen in die Infrastruktur und eine nachhaltige Entwicklung sichern. Wenn die Bank tatsächlich in Betrieb genommen wird, ist sie eine Konkurrenz der Weltbank und des Weltwährungsfonds, die vom Westen abhängig sind. Die Konferenzteilnehmer schenken der Syrien-Krise, dem Islamischen Staat, dem umstrittenen Atomprogramm des Iran und dem Friedensprozess im Nahen Osten große Aufmerksamkeit.

Für Russland ist es nun eine Gelegenheit, dass die BRICS-Staaten ihren Einfluss in einer multipolaren Welt verbessern.
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