(VOVWORLD) - Der 15. Gipfel der fünf weltweit größten Schwellenländer BRICS ist am Donnerstag im südafrikanischen Johannesburg zu Ende gegangen. Die BRICS-Staaten haben dabei beschlossen, den Block zu erweitern und seine wirtschaftliche Stärke zu festigen, um das Ziel einer gemeinsamen nachhaltigen Entwicklung zu verwirklichen.
Der südafrikanische Präsident, Cyril Ramaphosa, redet beim Gipfel. (Foto: BRICS) |
Die BRICS-Staaten sind Brasilien, Russland, Indien, China und Südkorea. Dank der Bevölkerungsgröße, der geografischen Lage und der internen Stärke der Mitgliedsländer haben sich die Position und der Einfluss von BRICS auf globaler Ebene verbessert.
Die Anzahl von Mitgliedstaaten verdoppeln
Am letzten Tag des 15. Gipfels haben die Staats- und Regierungschefs der BRICS-Staaten eine Erweiterung beschlossen und zu einer transparenten und umfassenden Zusammenarbeit aufgerufen, um eine gerechte Weltordnung zu gewährleisten. Vor dem Hintergrund, dass die politische Polarisierung Russland und China dazu drängt, die BRICS-Staaten zu einem Gegengewicht zum Westen zu machen, soll diese Erweiterung BRICS globalen Einfluss verleihen. Die Gruppe hat entschieden, Argentinien, Ägypten, Äthiopien, den Iran, die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) und Saudi-Arabien am 1. Januar 2024 in den Block aufzunehmen. Es ist die zweite Erweiterung der Gruppe, die 2009 von Brasilien, Russland, Indien und China gegründet wurde. Südafrika trat erst 2010 dem Block bei. Die derzeitige BRICS-Gruppe mit fünf Staaten macht eigenen Angaben zufolge etwa 42 Prozent der Weltbevölkerung, 30 Prozent der globalen Landfläche und 24 Prozent der globalen Wirtschaftsleistung aus. Die Erweiterung sei „historisch“ und werde der Kooperation der Gruppe neue Impulse verleihen, sagte der chinesische Präsident Xi Jinping beim Gipfel in Johannesburg. Die BRICS-Staaten hätten einen wichtigen globalen Einfluss und eine große Verantwortung. Indiens Ministerpräsident Narendra Modi sagte nun, sein Land habe es immer voll unterstützt, das Bündnis zu erweitern.
Auch der ägyptische Präsident Abdel Fattah al-Sisi äußerte die Bereitschaft zur Kooperation mit anderen BRICS-Staaten. Ägypten freue sich darauf, die Stimme der Länder des Südens zu erheben, um die Rechte und Interessen der Entwicklungsländer zu unterstützen. Auch die VAE begrüßten ihren geplanten Beitritt. Präsident Mohammed bin Sadsched al-Nahdschan teilte mit, er respektiere „die Vision“ der Staats- und Regierungschefs der BRICS-Länder. Der saudische Prinz, Faisal bin Farhan Al Saud, sagte, er freue sich darauf, die Zusammenarbeit auszubauen und neue Entwicklungs- und Wirtschaftsmöglichkeiten zu schaffen.
Die Strategie der wirtschaftlichen Zusammenarbeit der BRICS-Staaten schrittweise verwirklichen
Die BRICS-Gruppe spielt eine wichtige Rolle in der Weltwirtschaft. Die vielseitige Zusammenarbeit im BRICS-Rahmen trägt nicht nur bedeutend zum nachhaltigen Wachstum der Mitgliedsländer bei, sondern fördert auch die Erholung der globalen Wirtschaft. Auf dem Gipfel betonte der chinesische Staatspräsident Xi Jinping, dass China die Gründung einer Kooperations-Plattform der BRICS-Staaten für globale Fernerkundungssatellitendaten und Anwendungen prüfen, um Daten für die Landwirtschaft, den Umweltschutz und die Katastrophenvorsorge in verschiedenen Ländern bereitzustellen. China werde darüber hinaus mit allen Beteiligten zusammenarbeiten, um gemeinsam den BRICS-Rahmen für industrielle Zusammenarbeit für nachhaltige Entwicklung zu schaffen.
In einer Videobotschaft aus Moskau sagte der russische Präsident Wladimir Putin, dass er die Verwirklichung der BRICS-Strategie für wirtschaftliche Zusammenarbeit bis 2025 fördern und neue langfristige Kooperationswege entwickeln werde. Experten zufolge zeigt der Aufstieg der BRICS-Staaten die mögliche Machtverschiebung von der Nordhalbkugel auf die Südhalbkugel sowie das Wachstum der Schwellen- und Entwicklungsländer. Die Erweiterung der BRICS-Gruppe sowie die Stärkung der wirtschaftlichen Verbindungen innerhalb der Gruppe können ein neues Gleichgewicht schaffen, das dabei hilft, den Einfluss westlicher Länder auszugleichen. Das Wichtigste ist jedoch, dass die Länder das Vertrauen aufbauen, Interessen harmonisieren und die Zusammenarbeit fördern sollen, anstatt den Wettbewerb zu verstärken, um sich gemeinsam nachhaltig zu entwickeln.