(VOVWORLD) - Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj reist derzeit durch einige europäische Länder, um Hilfe dieser Länder für den militärischen Konflikt mit Russland zu bekommen. Zahlreiche Vereinbarungen für Finanzen und Verteidigung zwischen der Ukraine und Italien, Deutschland, Frankreich sowie Großbritannien wurden aus diesem Anlass unterzeichnet.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj. (Foto: VNA) |
Seit Anfang Mai hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj einige europäische Länder wie Finnland und die Niederlande besucht. Vor kurzem war er in Italien, Frankreich, Deutschland und Großbritannien zu Gast, währenddessen Kiew sich auf einen Gegenangriff auf Russland vorbereitet.
Militärische und finanzielle Vereinbarungen
Die erste Station seiner Dienstreise in Europa war die italienische Hauptstadt Rom am Samstag. Hier hat Präsident Selenskyj, Papst Franziskus, getroffen und über humanitäre Hilfe besprochen. Er äußerte den Wunsch, den Vatikan für den Zehn-Punkte-Friedensplan der Ukraine zu gewinnen. In dem Zehn-Punkte-Plan werden die Wiederherstellung der territorialen Integrität der Ukraine, der Abzug der russischen Truppen und die Einstellung der Feindseligkeiten sowie die Wiederherstellung der ukrainischen Staatsgrenzen gefordert.
Vor dem Treffen mit dem Papst hat Selenskyj die italienische Premierministerin Giorgia Meloni getroffen, die militärische und finanzielle Hilfe für die Ukraine zugesagt hat. In der vergangenen Zeit hat dieses NATO-Mitgliedsland die Ukraine mit Finanzen und Waffen unterstützt. Anfang dieses Jahres hat Italien die gemeinsame Lieferung von Flugabwehrsystemen mit Frankreich an die Ukraine angekündigt.
Bei seinem Besuch am Sonntag in Berlin hat Präsident Selenskyj Gespräche mit dem deutschen Bundeskanzler Olaf Scholz und seinem deutschen Amtskollegen Frank-Walter Steinmeier geführt. Beide Seiten haben eine gemeinsame Erklärung abgegeben, in der Deutschland weitere militärische Unterstützung für die Ukraine im Wert von zusätzlichen drei Milliarden US-Dollar zugesagt hat. Damit erhöht sich die gesamte deutsche Unterstützung für Kiew seit Kriegsbeginn im Februar im vergangenen Jahr auf 17 Milliarden US-Dollar. Laut Selenskyj ist die Entscheidung von Berlin die bislang größte Hilfe für Kiew. Zuvor war Deutschland ein großer Lieferant von Panzern, Raketen und Abwehrsystemen für Kiew. Außerdem hat Berlin Kiew humanitäre Hilfe, Notfall-Hilfe und Finanzen zum Wiederaufbau der Infrastruktur angeboten. Bislang hat Deutschland mehr als eine Million Flüchtlinge aus der Ukraine aufgenommen.
Am Sonntag ist Selenskyj in Paris eingetroffen. In dem Gespräch zwischen dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron und dem ukrainischen Präsidenten Selenskyj soll es laut Élyséepalast um weitere militärische und humanitäre Unterstützung gehen. Paris werde Kiew weiterhin mit Panzern und gepanzerten Fahrzeugen beliefern.
Anschließend ist Präsident Selenskyj am Montag nach Großbritannien gereist, um Premierminister Rishi Sunak zu treffen. Dabei hat der britische Premierminister der Ukraine weitere umfangreiche Waffenlieferungen zugesagt, darunter zahlreiche Flugabwehrraketen und Hunderte Kampfdrohnen.
Als Reaktion hat der Sprecher des russischen Präsidenten Dimitri Peskow am Montag betont, die militärische Unterstützung von London für Kiew könnte Moskau nicht beeinflussen und die Lage nicht ändern.
Suche nach Unterstützung für EU-Mitgliedschaft
Neben den militärischen und finanziellen Hilfen haben die Spitzenpolitiker der Verbündeten der Ukraine in Europa zudem zugesichert, das Land beim Eintritt in die EU zu unterstützen. Die Ukraine könne sich weiterhin "auf unsere volle Unterstützung verlassen". Dies gelte auch für die Bestrebungen Kiews, Mitglied der EU zu werden. "Die Ukraine ist Teil unserer europäischen Familie", betonte der Kanzler.
Auch die italienische Premierministerin Giorgia Meloni bekräftigte die Unterstützung für den EU-Beitritt der Ukraine.
Die Dienstreise des ukrainischen Präsidenten Selenskyj in zahlreichen europäischen Ländern wurde als erfolgreich betrachtet. Dadurch kann Kiew militärische und finanzielle Unterstützung bekommen.