Die Energiefrage der Welt

(VOVWORLD) - Die Energiewende gilt als Priorität in der Welt, während sich die Welt anstrengt, die Klimaziele zu erreichen. Allerdings steht der Fahrplan zum Ausstieg aus fossilen Brennstoffen und zur Steigerung der sauberen Energien vor zahlreichen Herausforderungen. 
Die Energiefrage der Welt - ảnh 1Die 28. UN-Klimakonferenz in Dubai am 30. November 2023. (Foto: Xinhua/VNA)

Auf der Klimakonferenz der Vereinten Nationen (COP 28) im Dezember 2023 in Dubai in den Vereinigten Arabischen Emiraten hat die internationale Gemeinschaft eine historische Vereinbarung erreicht, um die fossilen Brennstoffe langsam zu beseitigen. Aber wie der Fahrplan zur Umsetzung dieser Vereinbarung erstellt wird, ist nicht einfach.

Die Zukunft der Brennstoffe

Wie lange werden die Brennstoffe noch benutzt? Das ist heute eine große Frage in der Welt. Heute läuft die Energiewende in einigen Ländern dank der Offshore-Windkraft und des Wasserstoffs schneller als geplant. Besonders ist der Preis der Brennstoffe in der Welt stark gesunken. In Europa betrug der durchschnittliche Großhandelspreis für Energie etwa 23 Euro/MWh. Das ist der niedrigste Stand seit Mai 2021. Aus diesem Grund glauben einige Experten, dass das Zeitalter fossiler Brennstoffe bald zu Ende geht. Jedoch stimmten nicht alle diesem Standpunkt zu. Am 25. Februar hat Katar angekündigt, einen neuen Komplex zur Erschließung von Flüssigerdgas einzuweihen, obwohl der Preis der Brennstoffe in den USA und Europa auf Rekordtief gesunken ist. Dem Geschäftsführer von Qatar Energie Saad Al-Kaabi zufolge entwickelt sich der Erdgas-Markt in Asien noch rasant und die Brennstoffe werden noch langfristig genutzt, obwohl die Nachfrage nach fossilen Energieträger in den USA und Europa gesunken ist. 

„Das Erdgas wird bei der Energiewende eine große Rolle spielen. Ich glaube, zahlreiche Menschen haben sich daran beteiligt. Wir haben uns seit Anfang dafür eingesetzt. Aber wir glauben immer daran, dass Gas in mindestens 50 Jahren eine große Zukunft hat.“

Atomenergie ist auch ein umstrittener Energieträger. Die meisten Länder und Organisationen weltweit betrachten die Nuklearenergie als saubere Energie. Auf der COP 28 unterzeichneten mehr als 20 Länder, darunter die USA, Japan und einige europäische Länder, eine Absichtserklärung, die Kapazität der Kernenergie bis 2050 in der Welt zu verdreifachen, um die Klimaziele zu erreichen. Laut dem Direktor der Internationalen Atomenergie-Organisation IAEA Rafael Grossi wollen immer mehr Länder die Kernenergie ins nationale Energieprogramm einführen. Aber die Energie- und Umweltexperten sind der Meinung, dass die Fragen bezüglich der Atomenergie weiterhin in den kommenden Jahren umstritten sind.

Herausforderungen bei den Investitionen in erneuerbarEnergien

Erneuerbare Energien sind die Energieformen der Zukunft. Laut dem jüngsten Bericht der Internationalen Energieagentur IEA ist die Kapazität der globalen erneuerbaren Energien im vergangenen Jahr um 50 Prozent im Vergleich zum 2022 gestiegen. Diese Kapazität könne im Jahr 2030 um das 2,5-fache steigen. Der IEA-Direktor Fatih Birol sagte, es sei leider nicht genug, damit die Welt die auf der COP-28 gesetzten Ziele erreichen könne. Eine der Gründe dafür bestehe darin, dass es noch keine passenden Investitionen in erneuerbare Energien gibt. 

„Die Erdöl- und Gaskonzerne haben nur 2,5 Prozent ihrer Investitionsbudgets für saubere Energien ausgegeben, während 97,5 Prozent in traditionelle Förderaktivitäten investiert werden. Deshalb entsteht eine große Distanz zwischen den Verpflichtungen und der tatsächlichen Investitionsstrategie dieser Konzerne.“ 

Laut dem jüngsten Bericht der internationalen Nichtregierungsorganisation Global Witness haben fünf weltweit führende Energiekonzerne seit dem Ausbruch des Konflikts in der Ukraine im Februar 2022 einen Rekordumsatz von mehr als 280 Milliarden US-Dollar gewonnen. Darunter sind BP aus Großbritannien, Shell aus den Niederlanden, Chevron und ExxonMobil aus den USA und Total Energy aus Frankreich. Voraussichtlich wollen diese Unternehmen mehr als 100 Milliarden US-Dollar für Dividendenzahlungen an ihre Aktionäre bereitstellen, anstatt in die Energiewende zu investieren. Angesichts dieser Tatsache steht die Mühe weltweit für die Energiewende vor großen Herausforderungen. 

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