Die Weltgemeinschaft verschärft den Druck auf die Taliban

(VOVWORLD) - Am vergangenen Wochenende hat die US-Regierung den ersten direkten Dialog mit den Taliban geführt, die die Kontrolle über Afghanistan seit Mitte August haben. Der Dialog in der katarischen Hauptstadt Doha wird als eine bemerkenswerte Handlung der Weltgemeinschaft bezeichnet, um Druck auf die Taliban auszuüben, damit sie die Verpflichtungen einhalten, Gewalttätigkeiten aufgeben, Versöhnung fördern und Menschenrechte umsetzen. 
Die Weltgemeinschaft verschärft den Druck auf die Taliban - ảnh 1Der amtierende afghanische Außenminister Mullah Amir Khan Muttaqi gab bekannt, dass das Hauptziel der afghanischen Delegation die humanitäre Hilfe und die Umsetzung der Vereinbarung ist. (Foto: Karim Jaafar/AFP)

Der Dialog fand am Samstag und Sonntag in der Situation statt, dass die Taliban die Isolation brechen und nach einer Anerkennung der Weltgemeinschaft suchen wollen. Die Weltgemeinschaft gibt sich Mühe, um eine humanitäre Krise in Afghanistan zu verhindern. Zugleich verschärft die Weltgemeinschaft den Druck auf die Taliban, um sie zu zwingen, die gemeinsamen Normen der Welt einzuhalten. 

Die Taliban geben sich Mühe, um die Isolation zu durchbrechen

Außer dem Dialog mit dem Vertreter der US-Regierung werden die Taliban ein Treffen mit Vertretern der Europäischen Union am Dienstag in Doha führen. All dies ereignet sich nur einige Tage, nachdem die Führung der Taliban ein Gespräch mit dem hochrangigen Vertreter des britischen Premierministers in Afghanistan Simon Gass am 5. Oktober geführt hat. Zuvor beteiligte sich die Taliban-Führung auch an der Übernahme-Zeremonie von Hilfsgütern aus Katar, China, VAE, Pakistan und Usbekistan auf dem internationalen Flughafen Hamid Karzai in Kabul. Außerdem beteiligte sich die Taliban-Führung an der Sitzung mit der UNO im September über die Beibehaltung der Hilfe für Afghanistan. 

Viele Analytiker sind der Meinung, die Taliban-Führung beteiligt sich aktiv an Treffen mit den Politikern weltweit, um die Isolation zu durchbrechen und nach einer Anerkennung der Weltgemeinschaft zu suchen. Denn seitdem sie die Kontrolle über Kabul am 15. August haben und eine provisorische Regierung in Afghanistan am 6. September bildeten, sind die Taliban von der Weltgemeinschaft noch gar nicht anerkannt worden. Inzwischen ist die Lebensmittel-, Gesundheits- und Finanzkrise in Afghanistan immer schlechter geworden. Deshalb müssen die Taliban Dialoge führen, um die Welt um Hilfe zu bitten. 

Parallel zu Dialogen Druck ausüben

Bei den Dialogen mit den Taliban betonten die USA und die Länder die Forderung, dass die Taliban eine Regierung mit Vertretern vieler Schichten und Menschengruppen bilden, die nationale Versöhnung fördern und das Frauenrecht umsetzen müssen. In der Erklärung nach dem Treffen in Doha am Sonntag gab das US-Außenministerium bekannt, dass es bei der Verhandlung in Doha um die Sorgen um Sicherheit und Terrorismus ging, um den Sicherheitskorridor für US-Bürger, für Bürger anderer Länder und für afghanische Bewohner, um Menschenrechte und besonders um die Beteiligung von Frauen und Mädchen an allen Tätigkeiten der afghanischen Gesellschaft. Vor dem Treffen erklärten die US-Politiker, dass der Dialog in Doha nicht auf die Anerkennung der Taliban abzielt.

Um eine humanitäre Krise in Afghanistan zu verhindern gibt sich die Weltgemeinschaft, parallel zur Ausübung von Druck auf die Taliban, die Mühe, Maßnahmen gegen die sich verschlechternde humanitäre Lage im Land herauszufinden. Am Dienstag treffen sich die Staats- und Regierungschefs der 20 führenden Industrie- und Schwellenländer G20 zu einem Gipfel über Afghanistan. Es geht dabei um dringliche Hilfsmaßnahmen für mehr als ein Drittel der afghanischen Bevölkerung, mehr als elf Millionen Menschen, die unter Hunger leiden.

Die Hilfe für Millionen Afghanen bei der Lebensmittelkrise ist eine dringliche Aufgabe. Jedoch soll man eine langfristige Maßnahme für das Land und die Leute in Afghanistan finden, nämlich den Aufbau einer stabilen und fortschrittlichen Gesellschaft. In diesem Geist gibt sich die Weltgemeinschaft nun Mühe, Dialoge mit den Taliban zu führen und sie zu zwingen, Gewalttätigkeiten aufzugeben, Versöhnungsprozesse zu führen und Menschenrechte zu gewährleisten, vor allem die Rechte von Frauen und Mädchen in Afghanistan. 

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