Dien Bien Phu-Sieg: von der Vergangenheit bis zur Gegenwart

(VOVWORLD) - Vor 69 Jahren hat Vietnam den historischen Dien Bien Phu-Sieg errungen. Mit diesem Sieg wurde das Genfer-Abkommen zum Ende des Kriegs und zur Wiederaufnahme des Friedens in Indochina unterschrieben. Es bot zudem dem vietnamesischen Volk eine starke Grundlage an, um das Land im Jahr 1975 wieder zu vereinigen. 69 Jahre nach dem Sieg pflegen die Völker Vietnams und Frankreichs zusammen freundschaftliche, kooperative und entwickelte Beziehungen. 
Dien Bien Phu-Sieg: von der Vergangenheit bis zur Gegenwart - ảnh 1Der Vertreter des französischen Außenministeriums Benoit Guidée. (Foto: VOV)

Die Schlacht in Dien Bien Phu war die größte Schlacht des Indochinakrieges, die im Muong Thanh-Tal in der Bergprovinz Lai Chau zwischen der vietnamesischen Armee und der französischen Armee stattgefunden hatte. 

Dien Bien Phu-Schlacht: Meilenstein der Befreiung der Nation

Über die historische Bedeutung des Siegs in Dien Bien Phu hatte Präsident Ho Chi Minh gesagt, es sei ein großer Meilenstein in der Geschichte und ein ruhmreiches Lied des Volkskriegs. General Vo Nguyen Giap betonte, Vietnam habe einen legendären Sieg errungen.

Mit dem Dien Bien Phu-Sieg wurde das Genfer-Abkommen zum Ende des Krieges, zur Wiederaufnahme des Friedens in Indochina und zur Anerkennung der Unabhängigkeit von drei Ländern Vietnam, Laos und Kambodscha unterschrieben. Ein Teil von Vietnam wurde völlig befreit, damit Nordvietnam friedlich aufgebaut wurde. Der Dien Bien Phu-Sieg beeinflusste nicht nur die vietnamesische Geschichte, sondern veränderte auch die Weltlage und eröffnete den Weg für den Kampf zur nationalen Befreiung in kolonialen Ländern. Jean Pouget, der ehemalige Offizier und Sekretär des französischen Generals Henri Navarre war der Meinung, der Dien Bien Phu-Sieg sei in allen Revolutionen zur nationalen Befreiung in Asien, Afrika und Amerika erwähnt worden. Laut Christian C.Lentz von der Universität Chapel Hill in den USA hat die Schlacht in Dien Bien Phu die Welt verändert. Von 1954 bis 1964 hätten 17 von 22 kolonialen Ländern Frankreichs die Unabhängigkeit gewonnen. 

Neues Kapitel in den Beziehungen zwischen Vietnam und Frankreich

19 Jahre nach dem Dien Bien Phu-Sieg war Frankreich im Jahr 1973 eines der ersten westlichen Länder, die die Beziehungen mit Vietnam aufgenommen haben. Im Jahr 1993 war Francois Mitterrand der erste französische Präsident, der Vietnam besuchte. Dies markierte einen Wendepunkt in den Beziehungen mit Vietnam. In Hanoi sagte er damals, er sei hier, um die Vergangenheit zu schließen und ein neues Kapitel aufzuschlagen. 

Zum 40. Jahrestag der Aufnahme der diplomatischen Beziehungen im Jahr 2013 haben beide Länder die gemeinsame Erklärung über die strategische Partnerschaft unterschrieben. Bis heute sind die Beziehungen zwischen beiden Ländern nach fünf Jahrzehnten immer enger. 

Seitdem das Freihandelsabkommen zwischen Vietnam und der EU in Kraft getreten ist, ist das bilaterale Handelsvolumen stetig gewachsen. Das Handelsvolumen zwischen Vietnam und Frankreich hat im Jahr 2021 fast 7,45 Milliarden US-Dollar und im Jahr 2022 8,5 Milliarden US-Dollar erreicht. Heute ist Frankreich der führende Handelspartner Vietnams in der EU. Frankreich ist ebenfalls ein großes europäisches Geberland für Vietnam. Das Land hat seit 1993 Entwicklungshilfe von 18,4 Milliarden US-Dollar für Vietnam zur Verfügung gestellt. Dazu sagt der Vertreter des französischen Außenministeriums Benoit Guidée:

„Die Beziehungen der Vereine, der Jugendlichen, der Studenten und der Kultur zwischen Frankreich und Vietnam sind immer stärker als die Kooperation zwischen Frankreich und anderen asiatischen Ländern. Auch zwischen den Provinzen beider Länder gibt es eine starke Grundlage für die Beziehungen zwischen beiden Völkern“

Derzeit arbeitet Frankreich daran, eine aktive und umfassende Politik für die Asien-Pazifik-Region, davon auch Vietnam, umzusetzen. Hingegen betrachtet Vietnam Frankreich als einen wichtigen Partner in seiner Außenpolitik. Der vietnamesische Botschafter in Frankreich Dinh Toan Thang ist der Meinung:

„Die Beziehungen zwischen Vietnam und Frankreich befinden sich in der neuen Ära 50 Jahre nach der Aufnahme der diplomatischen Beziehungen. Wir haben derzeit große Unterstützung beider Völker. Vor allem haben wir die Vision der Spitzenpolitiker beider Länder für die künftigen Beziehungen.“

69 Jahre nachdem die vietnamesische Nationalflagge auf dem Bunker des französischen Generals De Castries gehisst wurde, entwickeln sich die Völker Vietnams und Frankreichs heute zusammen und streben nach neuen Errungenschaften in den Beziehungen. 

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