(VOVworld) – Vietnam und Südkorea feiern in diesem Jahr den 25. Jahrestag der Aufnahme diplomatischer Beziehungen. Experten beider Länder bewerteten, dass sich die bilateralen Beziehungen rasch entwickeln und nachhaltig seien.
Vietnam und Südkorea haben vor 25 Jahren ihre diplomatischen Beziehungen aufgenommen. Im Jahr 2001 erklärten sie anlässlich des Südkorea-Besuchs des damaligen Staatspräsidenten Tran Duc Luong, den Aufbau einer umfassenden Partnerschaft. Beim Vietnam-Besuch des damaligen südkoreanischen Präsidenten Lee Myeong Bak erklärten beide Länder, dass diese Partnerschaft in eine strategische Partnerschaft umgewandelt werden soll.
Beeindruckende Zahlen
Vietnam und Südkorea begünstigen ihre Wirtschaftszusammenarbeit. Südkorea ist derzeit der größte Investor in Vietnam. Der Export Südkoreas im vergangenen Jahr war höher als jener nach Japan. Südkoreas Unternehmen bevorzugen Investitionen in Vietnam, vor allem in den Bereichen Verarbeitungsindustrie, Maschinenbau, Immobilien und Bauwesen. Dazu der vietnamesische Botschafter in Südkorea Pham Huu Chi.
„Vor der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen beiden Ländern gab es so gut wie keine Wirtschaftszusammenarbeit. Im vergangenen Jahr stieg das bilaterale Handelsvolumen auf 42 Milliarden US-Dollar. Südkorea investierte rund 50 Milliarden US-Dollar in Vietnam.“
Südkorea ist der größte Geber von Entwicklungshilfe an Vietnam. Beide Länder setzen derzeit ein Finanzabkommen bis 2020 um. Demnach gewährt Südkorea 1,5 Milliarden US-Dollar Entwicklungshilfe für Vietnam, sagte der südkoreanische Botschafter in Vietnam Lee Hyuk.
„Der Grund für die rasante Entwicklung der wirtschaftlichen Zusammenarbeit beider Länder ist die gegenseitige Solidarisierung. Viele südkoreanische Unternehmen, die in China investierten, setzen ihr Kapital nun in Vietnam ein. Vietnam hat viele junge hochqualifizierte Arbeitskräfte, die dynamisch und fleißig sind. Südkorea hat Kapital und moderne Technologien. Das sind Gründe für eine schnelle Entwicklung und nachhaltige Zusammenarbeit beider Länder.“
Vietnam und Südkorea setzen ihre Zusammenarbeit bei der gemeinsamen Kommission für Wirtschaft, Wissenschaft und Technologie und der gemeinsamen Kommission für Kernenergie, Energie und Industrie auf der Ministerebene fort. Vor mehr als zwei Jahren trat das bilaterale Freihandelsabkommen beider Länder in Kraft. Das sind Gründe dafür, dass beide Länder ihr Handelsvolumen im Jahr 2020 auf rund 70 Milliarden US-Dollar erhöhen wollen.
Neue Investitionswelle aus Südkorea in Vietnam
Früher legten südkoreanische Investoren großen Wert auf die Massenproduktion in Vietnam. In den jüngsten Jahren bevorzugen große südkoreanische Konzerne, wie Samsung, LG und Hyosung, vor allem die IT-Bereiche in Vietnam. Samsung produziert jährlich rund 150 Millionen Handys in den beiden Produktionsstätten Bac Ninh und Thai Nguyen in Vietnam. Südkoreanische Unternehmen wollen den Anteil der in Vietnam hergestellten Teile bei der Produktion erhöhen. Sie unterstützen deshalb die Entwicklung der Ersatzteileindustrie in Vietnam, sagte Hyuk.
„Viele südkoreanische Investoren loben die Investitionsbedingungen in Vietnam. Deshalb kommen immer mehr südkoreanische Investoren nach Vietnam. Wir geben den südkoreanischen Investoren immer den Rat, dass sie ihre Priorität nicht auf einen raschen Gewinn in Vietnam legen sollen. Vielmehr sollen sie zuerst der vietnamesischen Wirtschaft helfen. Viele kleine und mittlere Unternehmen aus Südkorea sind derzeit mit diesem Interesse in Vietnam tätig. Auch meine Arbeit soll neben den Interessen Südkoreas, auch denen Vietnams dienen.“
25 Jahre der Aufnahme der bilateralen Beziehungen sind ein wichtiges Ereignis. Die Erfolge der Zusammenarbeit beider Länder sind wichtige Grundlagen für die Vertiefung der bilateralen Beziehungen.