(VOVWORLD) - Das Außenministertreffen der Gruppe der sieben führenden Industrieländer (G7) ist am 8. November in der japanischen Hauptstadt Tokio zu Ende gegangen. Die Konferenz gab eine gemeinsame Erklärung ab, die sich mit vielen wichtigen Themen der Welt beschäftigt und den „einheitlichen Standpunkt“ der G7 zu Themen wie dem Russland-Ukraine-Konflikt, dem Konflikt im Gazastreifen sowie Entwicklungen in der Indopazifik-Region darstellt.
Die Ministerinnen und Minister beim Treffen. (Foto: Kyodo/VNA) |
Die G7, die aus Großbritannien, den USA, Deutschland, Japan, Frankreich, Kanada und Italien besteht, spielt eine wichtige Rolle bei der Gestaltung sowie der Stärkung der globalen Struktur und beim globalen Management. Die Gruppe spiegelt auch die Stimme, die ähnlichen Ansichten und Interessen der Industrieländer bei der Lösung gemeinsamer Fragen der internationalen Sicherheit wider. Sie fördert darüber hinaus Diskussionen zur Lösung globaler Herausforderungen.
Eine einheitliche Ansicht über den Konflikt im Nahen Osten erreichen
Einer der Erfolge dieses Treffens ist, dass die G7 ihre einheitliche Haltung zum Konflikt im Nahen Osten zum Ausdruck gebracht haben. Es handelte sich um die zweite Erklärung der G7 zu diesem Thema seit Ausbruch des Konflikts zwischen der Hamas und Israel am 7. Oktober. Die Erklärung verurteilte die Angriffe und forderte eine sofortige Freilassung der Geiseln. Die G7 betonten die Notwendigkeit, dringende Maßnahmen zu ergreifen, um die humanitäre Krise zu lösen. Sie rief zugleich alle Parteien auf, den Einsatz der humanitären Hilfe zuzulassen, Zivilisten zu schützen und das Völkerrecht einzuhalten. Die G7-Außenminister verpflichteten sich dazu, eng mit allen Parteien zusammenzuarbeiten, um langfristige und nachhaltige Lösungen für Gaza vorzubereiten. Sie betonten außerdem die Wichtigkeit der Zwei-Staaten-Lösung und bezeichneten dies als den einzigen Weg für den stabilen und dauerhaften Frieden.
Die Einigung auf eine gemeinsame Haltung zum Konflikt im Nahen Osten gilt als herausragender Erfolg der diesmaligen Konferenz. Denn die USA lehnen bislang einen Waffenstillstand ab und befürworten nur eine humanitäre Pause, weil sie davon überzeugt sind, dass Israel das Recht auf Selbstverteidigung hat. Andere G7-Länder vertreten jedoch einen anderen Standpunkt. Japan, ein enger Verbündeter der USA, verfolgt unterdessen eine ausgewogene Außenpolitik mit den Ländern im Nahen Osten.
Zuvor waren die USA im Oktober 2023 bei der Abstimmung in der UN-Generalversammlung gegen eine sofortige humanitäre Waffenruhe im Gazastreifen. Dafür war nur Frankreich. Japan, Großbritannien, Italien, Deutschland und Kanada enthielten sich. Daher zeigt die gemeinsame Stimme der G7-Staaten zur aktuellen Situation im Gazastreifen auf dieser Konferenz, dass sie bei der Lösung von Herausforderungen nahe beieinander sind.
Die Zusammenarbeit bei der Lösung gemeinsamer Herausforderungen bekräftigen
Neben dem Konflikt zwischen der Hamas und Israel einigten sich die G7-Außenminister auch auf die Wichtigkeit, die freie und offene internationale Ordnung im asiatisch-pazifischen Raum auf der rechtlichen Grundlage aufrechtzuerhalten und zu stärken. Die einseitigen Bemühungen zur Änderung des Status quo würden nirgendwo auf der Welt akzeptiert, betonten sie.
Die G7-Länder unterstützen eine zentrale und solidarische südostasiatische Staatengruppe (ASEAN) und fördern die Zusammenarbeit im Einklang mit der ASEAN-Vision für den Indo-Pazifik-Raum. Sie waren sich einig darüber, wie wichtig es ist, stabile und konstruktive Beziehungen zu China aufzubauen, und bekräftigten die wichtige Rolle der UN-Seerechtskonvention von 1982 bei der Festlegung eines Rechtsrahmens, die alle Aktivitäten in den Meeren und Ozeanen koordinieren.
In Bezug auf den Russland-Ukraine-Konflikt hoben die G7 ihre einheitliche Haltung bei der Verhängung von Sanktionen gegen Russland hervor. Sie bekräftigten erneut ihre Entschlossenheit, stärker mit zentralasiatischen Ländern zur Bewältigung regionaler Herausforderungen zusammenzuarbeiten.
Die G7-Außenministerkonferenz in Tokio erreichte bestimmte Erfolge, was dazu beiträgt, die Kluft zwischen den Mitgliedsländern bei der Lösung aktueller globaler Probleme zu verringern. Die internationale Gemeinschaft hofft, dass die G7 konkrete Maßnahmen ergreifen würden, um diese Verpflichtungen umzusetzen.