(VOVWORLD) - In der japanischen Stadt Hiroshima ist am Freitag der Gipfel der weltweit führenden Industrieländer (G7) eröffnet worden. Der Gipfel findet im Kontext der Weltlage mit vielen Schwankungen statt. Dabei wollen die G7-Mitgliedsstaaten ihre Zentralrolle in der Lösung der regionalen und internationalen Fragen zeigen.
 Der G7-Gipfel in der japanischen Stadt Hiroshima. (Foto: NHK) |
Die G7, die aus Kanada, Frankreich, Deutschland, Italien, Japan, Großbritannien und den USA besteht, macht derzeit zirka 47 Prozent des gesamten Bruttoinlandsprodukts der Welt aus. Durch den jährlichen G7-Gipfel wollen die Industrieländer nach der Einigung von Standpunkten über regionale und internationale Fragen suchen.
Hiroshima – Verpflichtung über eine Welt ohne Nuklearwaffen
Auf der Tagesordnung des diesmaligen Gipfels steht unter anderem die Politik zum Verzicht auf den Ersteinsatz von Nuklearwaffen. Dies ist kein wichtiger Inhalt der Tagesordnung, hat aber für Japan eine besondere Bedeutung. Bislang hat Japan den Atomwaffensperrvertrag der Vereinten Nationen noch nicht unterzeichnet. Auch die Atommächte beteiligen sich an diesem Vertrag nicht. Jedoch hat Japan seinen Standpunkt über eine atomwaffenfreie Welt stets gezeigt.
Als einziges Land mit einer Atombombe auf Hiroshima und Nagasaki im Jahr 1945 hat Japan stets versucht, die internationale Gemeinschaft bei der Atomwaffenabrüstung und Nichtverbreitung von Atomwaffen zu ermutigen.
2016 hat sich der ehemalige US-Präsident Barack Obama am G7-Gipfel in Japan beteiligt. Er war der erste US-Präsident, der bei seiner historischen Visite im Friedenspark von Hiroshima einen Kranz für die Opfer des Atombombenabwurfs niedergelegt hat. Diesmal haben die Staats- und Regierungschefs der G7 eine ähnliche Zeremonie als Beweis für die Unnötigkeit von Atomwaffen durchgeführt.
Als Geberland hofft Japan, dass die Frage der Nuklearwaffen ernsthaft diskutiert und die Übereinstimmung sowie die Verpflichtung der G7-Mitgliedsländer über den Verzicht auf den Einsatz von Nuklearwaffen erreicht werden. Demnach wird ein Dokument über die Wichtigkeit der Nichtverbreitung und Abrüstung von Kernwaffen veröffentlicht.
Lösung von Herausforderungen der Welt
Auch der Russland-Ukraine-Konflikt steht im Mittelpunkt der Diskussion beim G7-Gipfel. Seit dem Ausbruch des Konflikts haben die USA, Japan und die Verbündeten etwa 11.000 Sanktionen gegen Russland verhängt. Sie sollen sich auf Finanzen, Handel, Technologie, Energie und Elite in Russland auswirken. Damit ist Russland das erste Land in der Geschichte, das eine Rekordzahl von Sanktionen erleiden muss. Japan hofft, dass die G7-Mitgliedsstaaten und ihre Partner Schritte zur Verminderung des Konflikts finden werden.
Zu den Hauptthemen des G7-Gipfels gehören außerdem die Denuklearisierung auf der koreanischen Halbinsel, der Klimawandel, die globale Gesundheitssicherheit und die Gleichstellung der Geschlechter.
Die Inhalte der Diskussionen zeigen den Wunsch Japans und der beteiligten Länder in der gemeinsamen Suche nach Maßnahmen für die globalen Fragen. Der Gipfel gilt als Beweis für die Bedeutung der multilateralen Zusammenarbeit bei der Lösung der allgemeinen Herausforderungen.