Herausforderung für thailändische Premierministerin Yingluck Shinawatra

(VOVworld) – In Thailand finden derzeitig heftige Unruhen statt. Seit mehreren Tagen demonstrieren zahlreiche Gegner und Anhänger der Regierung in Bangkok. Es handelt sich um die größten Demonstrationen seit 2010. Die internationale Öffentlichkeit befürchtet, dass die Regierung in Thailand Gefahr läuft, eine schlimme politische Krise zu erleben. Ob es der Premierministerin mit dem guten Ruf und dem sanften Charakter gelingt, das Land vor einem neuen Konflikt zu bewahren, bleibt ungewiss.

Herausforderung für thailändische Premierministerin Yingluck Shinawatra - ảnh 1
Zahlreiche Menschen protestieren gegen die Regierung in Thailand. (Foto:AFP/VNA)


Am Dienstag hat die Regierung der Premierministerin Yingluck Shinawatra eine Debatte zur Misstrauensabstimmung geführt. Daran nahmen 20 Abgeordnete der Opposition teil. Durch die Misstrauensabstimmung und Vorwürfe gegen die thailändische Premierministerin und Regierungsmitglieder sieht sich die Regierung von Yingluck dem Druck ausgesetzt, dass die Opposition sie vielleicht stürzen will.

Die jüngste politische Krise in Thailand wurde ausgelöst, als Premierministerin Yingluck Shinawatra ein Amnestiegesetz verabschieden wollte. Die Opposition glaubt, das Gesetz sei auf den früheren Premierminister und den Bruder der derzeitigen Premierministerin, Thaksin Shinawatra, zugeschnitten. Mit dem Gesetz könnte Thaksin nach mehrjährigem Leben im Exil zurückkehren. Obwohl das umstrittene Gesetz von dem Parlament zurückgewiesen wurde, hat es dennoch Unruhen in Thailand entzündet.

Alles, was im Bezug mit Thaksin steht, ist ein heikles politisches Thema in Thailand. Er ist der Hauptgrund für die tiefe Spaltung in der Gesellschaft sowie für politische Unruhen in diesem Land seit vielen Jahren. Der Ex-Premierminister wurde wegen seiner Politik für das Volk von Millionen armer Bürger geliebt, war aber weder bei der königlichen Familie, der Armee noch bei der Mittelklasse beliebt.

Viele Jahre gab es zahlreiche Konfrontationen zwischen den Anhängern von Thaksin, den so genannten Rothemden, und seinen Gegnern - den Gelbhemden. Diese Konfrontationen lösten politische Unruhen aus und führten zu etlichen Änderungen der Behörden und schädigten außerdem die thailändische Wirtschaft. Obwohl Yingluck vor zwei Jahren die Wahlen gewann und das Land durch seine bisher längste friedliche Phase führte, haben Probleme bezüglich Thaksin die Regierung von Yingluck mehrmals erschüttert.

Die oppositionelle Demokratische Partei spielt eine Kernrolle in der Organisation der Demonstrationen gegen die Regierung. Bislang finden sie in relativ friedlicher Atmosphäre statt. Dennoch befürchtet man, dass sie sich in blutige Demonstrationen wie im Jahr 2010 verwandeln könnten. Damals kamen mehr als 90 Rothemden bei der Eskalation der politischen Krise ums Leben. Premierministerin Yingluck rief die Demonstranten zur Zurückhaltung auf und betonte, dass sie bereit sei, Dialoge mit der Opposition zu führen, um die unruhige Lage zu verhandeln.  

Angesichts der Lage in Thailand machen sich viele Analytiker Sorgen, dass Yingluck die Situation nicht flexibel genug handhabe, und riskiere die Regierung zu verlieren. Durch ihre Erfolge auf der politischen Bühne in den vergangenen zwei Jahren und mit der Mehrheit der regierenden Partei Puea Thai im Repräsentantenhaus glaubt man aber daran, dass Yingluck den Druck der Opposition bewältigen und das Land besser als ihre Vorgänger leiten kann.

Mehr zum Thema
Weiteres