Mali: Die Gefahr für Unruhen in Westafrika

(VOVworld) - Vor fast zwei Wochen hat im westafrikansichen Mali ein Militärputsch stattgefunden. Die Uno und viele Länder der Welt verurteilten den Putsch und verhängten Sanktionen gegen Mali. Sie fürchten, dass das westafrikanische Land ein islamistischer Staat wird und somit das Weltterrornetzwerk Al Qaida unterstützen könnte.    

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Die Bürger protestieren gegen den Militärputsch in Mali. (Foto: AP)

Die Militärjunta hatte im März die Regierung des Präsidenten Amadou Toumani Touré gestürzt. Als Grund für den Putsch nannte sie die Unfähigkeit der Regierung, die Rebellion der Tuareg im Norden Malis zu beenden.  

Der malische Putschistenführer Amadou Sanogo sei bereit, die Verfassung des Landes von 1992 wiederherzustellen. Sanogo kündigte am Sonntag vor Journalisten an, die Militärjunta wolle sich an Verhandlungen mit allen politischen Kräften beteiligen. Ziel sei es, mithilfe von politischen Interrimsorganen freie, offene und demokratische Wahlen zu organisieren, sagte Sanogo. Die Armee wolle nicht daran teilnehmen. Über die Dauer einer solchen Übergangsphase machte der Militärchef keine Angaben.  

Sanogo reagierte damit auf den wachsenden Druck der Tuareg-Rebellen. Diese erklärten am Sonntag, die im Norden Malis gelegene Stadt Timbuktu einnehmen zu wollen. Die Stadt werde eingekreist, um die politische und militärische Verwaltung der malischen Regierung zu vertreiben, hieß es in der Erklärung der Nationalen Befreiungsbewegung von Azawad MNLA. Die Rebellen der Tuareg kämpfen für die Unabhängigkeit ihrer Region Azawad.  

Bereits am Samstag hatte Sanogo die strategisch wichtige Stadt Gao im Nordosten Malis, den Rebellen überlassen. Er wies die Armee an, die Kämpfe nicht zu verlängern. In Gao war der Generalstab der Armee für den gesamten Norden des Landes untergebracht. Zuvor hatten die Rebellen ebenfalls die Stadt Kidal eingenommen. Die Armee zog sich daraufhin aus den Ortschaften Ansogo und Bourem zurück.  

Die Nachbarländer Malis hatten dem Anführer der Putschisten am Freitag ein Ultimatum gestellt. Sollte die Macht im Lande bis Montag nicht wieder in den Händen einer zivilen Regierung liegen, würden diplomatische, wirtschaftliche und finanzielle Sanktionen eingeleitet werden.  

Der Milärputsch bringt somit fast nur Nachteile für das westafrikanische Land. Der Weltsicherheitsrat beruft am Mittwoch eine Dringlichkeitssitzung zur Mali-Krise. Die USA, einer der wichtigsten Verbündeten Malis, rief die Rebellen im Nordmali auf, einen Waffenstillstand mit den Putschisten zu verhandeln. Die Afrikanische Union verhängte Sanktionen gegen Familienangehörige der Putschisten und diejenigen, die den Militärputsch unterstützen. Ihnen wurde die Einreise verboten und ihre Vermögenswerte sowie Bankkonten eingefroren.  

Auch die Staats- und Regierungschefs der Westafrikanischen Wirtschafts- und Währungsunion Ecowas verhängten am Montag ein Embargo gegen Mali. Die Ecowas, der 15 Länder angehören, kündigte für Mali die Mobilmachung einer westafrikanischen Eingreiftruppe von 3000 Mann an. Ein Treffen der Generalstabschefs der Armeen aller in der Ecowas organisierten Staaten, soll diese Woche in Abidjan stattfinden.  

Mali war ein politisch stabiles Land in Westafrika. Nach dem Militärputsch könnte das Land in Unruhen versinken und zur Gefahr für die ganze Region werden.

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