Neue Konfrontation zwischen Russland und der Türkei in Syrien

(VOVWORLD) - In der jüngsten Zeit ist das Schlachtfeld im Westostsyrien wieder zu einem Brennpunkt in der langandauernden Krise in diesem arabischen Staat geworden. Die Öffentlichkeit zeigt dabei Besorgnis über die Konfrontation zwischen Russland und der Türkei, die größte Auswirkungen auf die Lage in Syrien hat. Es gibt bislang noch kein Anzeichen der Entschärfung.
Neue Konfrontation zwischen Russland und der Türkei in Syrien - ảnh 1Die türkischen Soldaten auf dem Weg nach Syrien. (Foto: NBCNews) 

In den letzten Tagen hat die türkische Armee die Angriffe auf die syrischen Soldaten in Provinz Idlib im Westostsyrien angekündigt. Außerdem hat Ankara erklärt, dass die Angriffe auf die Ziele der syrischen Regierung fortgesetzt werden. Dies soll die Verkündigung des türkischen Präsidenten Tayyip Erdogan realisieren, dass Ankara nicht zurücktreten und das Land die Kräfte der syrischen Regierung von den Beobachtungsposten in Idlib abwehren wird. 

Das Schlachtfeld in Idlib und in einem Teil der Region von Aleppo ist keine einfache Konfrontation zwischen den syrischen Kräften und der Türkei. Tatsächlich ist sie eine Auseinandersetzung zwischen Russland, das die syrische Regierungstruppe unterstützt, und der Türkei, die einige Rebellen in Syrien unterstützt.  

Die Lage in Idlib und Reaktion der Türkei

Mit der Entschlossenheit, die letzten Hochburgen der Rebellen und Oppositionskräften in Idlib zu zerstören, haben die syrischen Regierungstruppen seit Ende des vergangenen Jahres die Offensive in Idlib verstärkt und die Kontrolle über viele Kreisstädte und Dörfer zurückgewonnen. Dabei haben sie Unterstützung der russischen Luftwaffe erhalten.  

Als Reaktion auf die Aktion der russisch-syrischen Militärallianz ging die Türkei davon aus, dass die Offensive auf Idlib die Vereinbarung von 2018 zwischen Russland und der Türkei über die Gründung einer entmilitarisierten Zone in Idlib verletzt hat. In den letzten Wochen hat Ankara eine große Anzahl von Soldaten und Waffen in Idlib und Aleppo eingesetzt. Wegen der Anwesenheit der türkischen Streitkräfte hat sich der Vormarsch der syrischen Armee verlangsamt. Währenddessen wird die Zahl der Auseinandersetzungen zwischen der syrischen Regierungstruppe und den türkischen Soldaten weiter steigen. 

Harte Standpunkte Russlands und Syriens

Trotz der teilweisen Verlangsamung der Schritte der syrischen Regierungstruppe in Idlib sind die Türkei und die Unterstützer für die Oppositionskräfte in Syrien sich darüber bewusst, dass die syrische Regierungstruppe die Kontrolle über Idlib und das Gebiet im Nordwestsyrien bald zurückgewinnen wird. Das bedeutet, dass die Ankara-Pro-Kräfte in diesen Orten vernichtet werden. Daher haben die Türkei und einige Länder Russland und Syrien dazu gedrängt, den Angriff auf Idlib zu stoppen. Dies hat der russische Außenminister Sergej Lawrow vor dem UN-Menschenrechtsrat am 25. Februar zurückgewiesen. Er bezeichnete die Einstellung der Offensive in Idlib als die Kapitulation vor dem Terrorismus oder sogar als ein Geschenk für Terroristen. 

Man kann sehen, dass Russland, Syrien und die Türkei auf ihren Standpunkt in der Frage von Idlib beharren. Dies zeigt die Sorge um eine Gefahr von einer möglichen blutigen Konfrontation zwischen den betreffenden Seiten in Idlib in Zukunft. Analytikern zufolge werden die Konsequenzen der bewaffneten Konfrontation unabhängig von Sieg oder Niederlage katastrophal für alle Seiten sein. Vor allem kann die gute wirtschaftliche Partnerschaft und Zusammenarbeit zwischen Russland und der Türkei in vielen Fragen beeinträchtigt werden. Dies erkennen beide Länder deutlich. Demnach haben beide Länder neben den Ankündigungen über harte Militäraktionen außerdem den Wunsch nach Dialog geäußert. In der Tat haben sie einige Verhandlungsrunden geführt. Aufgrund der komplizierten Lage und der Unterschiede von Interessen hat der Verhandlungsprozess über das Schicksal von Idlib bislang noch kein Endergebnis gebracht.

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