Der offizielle Besuch des bulgarischen Präsidenten Rumen Radew und seiner Gattin in Vietnam ist das Ergebnis der guten und kooperativen Beziehungen zwischen beiden Ländern sowohl auf bilateraler als auch auf multilateraler Ebene.
Gute traditionelle Beziehungen
Die traditionellen freundschaftlichen Beziehungen zwischen Vietnam und Bulgarien sind seit dem Jahr 1950 deutlich sichtbar, als Bulgarien eines der ersten zehn Länder weltweit war, das die Demokratische Republik Vietnam, die heutige Sozialistische Republik Vietnam, offiziell anerkannte und diplomatische Beziehungen mit Vietnam aufnahm. Sieben Jahre später besuchte Präsident Ho Chi Minh im August 1957 Bulgarien. Dieser Besuch legte den Grundstein für die bilateralen Beziehungen und markierte einen wichtigen Meilenstein in der Geschichte der Zusammenarbeit zwischen beiden Ländern.
In den schwierigen Zeiten des Kampfes für nationale Unabhängigkeit und des Aufbaus des Landes unterstützte Bulgarien Vietnam maßgeblich. Bulgarien bildeten über 3.600 wissenschaftliche Experten sowie mehr als 30.000 technische Fachkräfte Vietnams aus, unter anderem in Bereichen wie Bauwesen, Architektur, Informationstechnologie, Biochemie, Landwirtschaft und Maschinenbau. Viele dieser Personen wurden später hochrangige Politiker, Wissenschaftler, Experten und Ingenieure in Vietnam. In den vergangenen sieben Jahrzehnten haben beide Länder regelmäßig hochrangige Delegationen ausgetauscht, die Sitzungen der vietnamesisch-bulgarischen Regierungskommission organisiert und regelmäßige politische Konsultationen durchgeführt sowie zahlreiche Abkommen, Programme und Kooperationsvereinbarungen umgesetzt. Darüber hinaus haben sie sich gegenseitig bei internationalen Foren aktiv unterstützt.
Obwohl die Beziehungen zwischen Vietnam und Bulgarien aufgrund der negativen Auswirkungen der COVID-19-Pandemie zeitweise unterbrochen wurden, erholen sie sich dank der Entschlossenheit der Spitzenpolitiker beider Länder wieder.
Während des Besuchs des vietnamesischen Parlamentspräsidenten 2023 in Bulgarien kündigte Präsident Rumen Radew an, dass Bulgarien das Investitionsschutzabkommen zwischen Vietnam und der Europäischen Union (EVIPA) ratifiziert habe. Im vergangenen September traf sich KPV-Generalsekretär To Lam mit dem bulgarischen Präsidenten Rumen Radew am Rande der 79. Tagung der Generalversammlung der Vereinten Nationen in New York. Bei den Gesprächen auf verschiedenen Ebenen betonten die bulgarischen Führungskräfte, dass Bulgarien stets großen Wert auf die traditionellen Beziehungen zu Vietnam lege. Sie zeigten Bewunderung für die sozioökonomischen Errungenschaften sowie die internationale Integration Vietnams. Zudem seien sie bereit, die umfassende Zusammenarbeit zwischen Vietnam, der Europäischen Union (EU) und der Balkanregion zu fördern.
Bemerkenswert ist, dass das Handelsvolumen zwischen Vietnam und Bulgarien in den letzten Jahren stark gestiegen ist, nämlich von mehr als 102 Millionen US-Dollar im Jahr 2015 auf mehr als 211 Millionen US-Dollar im Jahr 2023. Prognosen zufolge könnte es im Jahr 2024 etwa 300 Millionen US-Dollar erreichen.
Grundlage für neue Entwicklungsphase
Dies ist auch der erste Besuch von Rumen Radew in Vietnam als Präsident Bulgariens. Der Besuch findet zu einem besonderen Zeitpunkt statt, da Vietnam und Bulgarien im kommenden Jahr die 75-jährige Aufnahme ihrer diplomatischen Beziehungen feiern werden. Im Rahmen seines Aufenthalts führt der bulgarische Präsident Gespräche mit Führungskräften der Partei, des Staates und der Regierung Vietnams. Darüber hinaus nimmt er an verschiedenen Kooperationsveranstaltungen teil. Die Treffen und Diskussionen während des Besuchs bieten beiden Seiten eine Gelegenheit, die Erfolge der traditionellen Freundschaft und Zusammenarbeit zu würdigen und gleichzeitig konkrete Maßnahmen zu erörtern, um die bilateralen Beziehungen zu stärken.
Dank einer langjährigen freundschaftlichen und aufrichtigen Zusammenarbeit gehen Vietnam und Bulgarien entschlossen auf dem Weg, ihre bilateralen Beziehungen auf eine neue, höhere Ebene zu heben.