(VOVworld) – Derzeit gibt es ein gutes Zeichen für die Normalisierung der Beziehungen zwischen Kuba und den USA. Die bilateralen Beziehungen wurden vor mehr als 50 Jahren abgebrochen. Nach dem historischen Handschlag zwischen US-Präsident Barack Obama und Kubas Staatschef Raul Castro Ende 2013 in Südafrika kam es in der vergangenen Woche in Panama zu einem weiteren Treffen der beiden Staatsmänner. Beide Länder zeigen ihren Willen, ein neues Kapitel in ihren bilateralen Beziehungen zu schreiben.
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US-Präsident Barack Obama (r.) und Kubas Staatspräsident Raul Castro.
(Foto: vietnamplus.vn) |
US-Präsident Barack Obama und Kubas Staatschef Raul Castro haben sich am vergangenen Samstag in Panama im Beisein des UN-Generalsekretärs Ban Ki-moon die Hände gereicht. Beide Männer führten ein kurzes Gespräch, bevor die Konferenz der amerikanischen Staaten begann. Das war das erstes offizielle Treffen zwischen Spitzenpolitikern beider Länder seit mehr als 50 Jahren.
Historisches Treffen
Vor diesem Treffen schickten Washington und Havanna eine klare Botschaft, dass sie bereit sind, über vorhandene Probleme in allen Bereichen im Geiste des gegenseitigen Respekts zu diskutieren. Castro sagte in einem Telefonat vor dem Treffen, er sei bereit, mit Obama über umstrittene Themen wie Menschenrechte und Pressefreiheit zu diskutieren. Obama betonte seinerseits, dass ein neues Kapitel in den Beziehungen zwischen beiden Ländern eröffnet werde und dass die Zeiten vorbei seien, in denen sich die USA ungehindert in die Belange der amerikanischen Staaten einmischen würden. Beide Politiker erkannten an, dass es zwischen den USA und Kuba noch viele Meinungsverschiedenheiten gebe und die Normalisierung der Beziehungen einen Prozess bräuchte. Sie betonten aber die Bedeutung der Wiederaufnahme diplomatischer Beziehungen, welche beiden Ländern gleiche Chancen eröffneten. Obama erklärte, Meinungsverschiedenheiten seien normal. Es gäbe auch bei den Verbündeten der USA Meinungsverschiedenheiten.
Die Welt begrüßt die Annäherung zwischen den USA und Kuba. UN-Generalsekretär Ban Ki-moon betonte die Bedeutung der Anwesenheit des kubanischen Staatschefs beim Gipfel der amerikanischen Staaten. Venezuelas Präsident Nicolas Maduro sagte, die Teilnahme Kubas sei als Erfolg der lateinamerikanischen und karibischen Länder zu betrachten.
Wiederaufnahme voller diplomatischer Beziehungen braucht Zeit
Bevor die USA im vergangenen Jahr eine Annäherung zu Kuba entschieden haben, hatten sie viele Beschränkungen gegen den Inselstaat aufgelockert. Zuerst wurden die Reisebeschränkungen für die Bürger beider Länder gelockert. US-Bürger dürfen nach Kuba reisen und ihre Kredit-Karte benutzen. Sie dürfen ferner Genussmittel bis zu einem Wert von 100 US-Dollar aus Kuba in die USA einführen. Die Zusammenarbeit zwischen beiden Ländern in wichtigen Bereichen wie z.B.Telekommunikation wurde ausgeweitet. Im vergangenen Februar wurde die Wiederaufnahme direkter Telefongespräche zwischen beiden Ländern vereinbart. Vor kurzem hoben die USA Strafmaßnahmen gegen etwa 60 Unternehmen und Personen auf, die eine Handelsbeziehung mit Kuba gehabt hatten. US-Unternehmen dürfen nun in private Bereiche in Kuba investieren. Die USA und Kuba arbeiten zügig daran, dass ihre Botschaft in den jeweiligen Ländern bald wieder eröffnet wird.
Die wichtigste Hürde in den bilateralen Beziehungen liegt aber darin, dass die USA im Jahr 1982 Kuba in die Liste der “ Länder, die den Terror unterstützen” aufgenommen haben. US-Präsident Barack Obama war mit dem Vorschlag des US-Außenministeriums einverstanden, Kuba aus dieser Liste zu streichen. Die Entscheidung darüber hat aber der US-Kongress, und die US-Regierung hat nun 45 Tage Zeit, bis der Kongress zu seiner Entscheidung kommt. Analytikern zufolge gäbe es immer mehr Menschen, die die Annäherung zwischen den USA und Kuba befürworten. Die USA profitieren schließlich mehr davon, wenn sich die bilateralen Beziehungen verbessern.
Es ist Zeit, dass die USA erkennen, dass sie ihre Außenpolitik ändern müssen. Doch die Normalisierung der Beziehungen zwischen den USA und Kuba ist ein Prozess und dieser braucht Zeit. Die Welt erwartet weitere Fortschritte in den Beziehungen der beiden Länder.