(VOVWORLD) - Vietnam hat bereits mit vielen Ländern ein Freihandelsabkommen (FTA) unterzeichnet. Darunter sind das Progressive umfassende Transpazifische Partnerschaftsabkommen (CPTPP) und das Freihandelsabkommen mit der Europäischen Union (EU).
In diesem Jahr will Vietnam gemeinsam mit den anderen ASEAN-Ländern das regionale und umfassende Wirtschaftspartnerschaftsabkommen mit China, Japan, Südkorea, Indien, Australien und Neuseeland schließen.
Experten zufolge könne Vietnam in diesem Jahr ein Wirtschaftswachstum von 6,7 bis 6,9 Prozent erreichen. Um dieses Ziel zu verwirklichen, solle Vietnam alle FTA-Chancen nutzen, das Handelsumfeld verbessern und vor allem einen Umgang mit der 4. industriellen Revolution finden.
Vorteile und Herausforderungen
Vietnam hat bisher neun bilaterale und multilaterale Freihandelsabkommen ratifiziert und die Verhandlungen über drei weitere FTA abgeschlossen. Diese Abkommen seien eine große Chance für die Wirtschaftsentwicklung Vietnams. Allein CPTPP könne, wenn es maximal genutzt werde, Vietnams Exporte um 4,2 Prozent und die Importe um 5,3 Prozent ansteigen lassen. Das FTA mit der EU, sofernes in Kraft trete, könne den Export Vietnams in die 28 Mitgliedsländer der EU stark unterstützen. Die Senkung des Zolls und die Abschaffung von Handelsbarrieren, wie es die FTA vorsehen, brächten Vorteile für den Handel mit vietnamesischen Waren.
Der Protektionismus, die Spannungen beim Handel zwischen verschiedenen Ländern und der Austritt Großbritanniens aus der EU erzeugten die Gefahr negativ Auswirkungen auf die Weltwirtschaft. Vietnam solle deshalb auch seine eigene, selbstständige Wirtschaft aufbauen. Dazu der stellvertretende Außenminister Bui Thanh Son:
„Die Umsetzung der Vereinbarungen erzeugt einen Druck auf den Wettbewerb der drei Ebenen des Staates, der Unternehmen und der Produktion. Die Frage ist, wie wir die FTA effizient und maximal nutzen. So dann können wir unsere Wirtschaft stärken und ihre Konkurrenzfähigkeit verbessern. Der vietnamesische Anteil an den Wirtschaftsvorgängen soll zukünftig immer weiter gesteigert werden. Wir wollen die Wachstumsmodelle der Wirtschaft erneuern.”
Dynamik für Erneuerung
Laut dem stellvertretenden Minister für Industrie und Handel, Do Thang Hai, könne Vietnam sein Bruttoinlandsprodukt (BIP) steigern, wenn es über passende Wirtschaftsmechanismen und bessere Investitionen verfüge. Vietnam arbeite in diesem Bereich derzeit gut, sagt der Wirtschaftsexperte VoTri Thanh.
„Vietnam hat in den letzten Jahren viele Erfolge bei der internationalen Integration gehabt. Es hat viele FTA unterzeichnet und viele strategische Partner gewonnen. Die vietnamesische Produktion ist der Welt nah. Es entsteht ein Produktionsnetz und eine globale Wertkette sowie große Märkte. Viele gute Investoren und Händler kommen nach Vietnam. Das sind Vorteile für Vietnam.”
Vietnam soll weiterhin sein Handelsumfeld verbessern und seine Marktwirtschaft mit sozialistischer Orientierung vervollkommnen, um die nachhaltige Wirtschaftsentwicklung zu fördern. Vietnam soll die Konkurrenzfähigkeit seiner Unternehmen stärken. Das Land könne einen Rat für Wirtschaftsreform gründen, sagt der Wirtschaftsberater des Premierministers Vu Minh Khuong.
„Die vietnamesische Wirtschaft braucht gute Fähigkeiten, um sich an die Weltwirtschaft mit ihren vielen Schwankungen anzupassen. Die Gefahr negativer Auswirkungen der Weltwirtschaft auf die vietnamesische Wirtschaft ist groß. Wir können nicht darauf hoffen, dass diese Auswirkungen klein sein werden. Die wirtschaftlichen und sozialen Institutionen sollten wachsam bleiben und auf die Arbeitskapazitäten achten.”
Viele Wirtschaftsexperten plädieren für die maximale Ausnutzung der Vorteile, die die FTA bieten. Vietnam solle seine Wirtschaftsreformen verbessern. Wichtig sei, dass Vietnam auf die Verwaltung und die Warnzeichen der Wirtschaft achte. Es solle den Auswirkungen von Handelswettbewerben und dem Protektionismus gegenüber wachsam bleiben.