Der Erzbischof von Ho-Chi-Minh-Stadt, Nguyen Nang. (Foto: tuoitre.vn)

Nachdem Premierminister Nguyen Xuan Phuc die Anweisung über die Umsetzung der dringenden Maßnahmen zur Prävention und Bekämpfung der Covid-19-Epidemie erlies, haben viele Bistümer Gottesdienste und religiöse Tätigkeiten mit der Teilnahme von Gläubigen eingestellt. Gottesdienste sind online veranstaltet worden.

Gemeinsam mit der Gemeinschaft beim Kampf gegen die Epidemie

Am 25. März forderte der Erzbischof von Ho-Chi-Minh-Stadt, Nguyen Nang in seinem Brief die Kirchen und Kapellen des Erzbistums auf, Gottesdienste und religiöse Tätigkeiten mit der Teilnahme von Gläubigen vorübergehend abzusagen. Dies zeige das gemeinsame Engagement des Erzbistums zusammen mit der Bevölkerung im ganzen Land  im Kampf gegen die Covid-19-Epidemie. Damit könne man sich selbst vor der Epidemie schützen und seine Verantwortung für die Gemeinschaft zeigen, hieß es.

 Auch die Erzbischofresidenz in der Stadt Buon Ma Thuot im Hochland Tay Nguyen übermittelte am 27. März allen Bistümern die vorübergehende Einstellung von Gottesdiensten und religiösen Tätigkeiten, um zur Epidemie-Vorbeugung beizutragen. Den Gläubigen sind empfohlen worden, zu Hause zu bleiben, Hochzeiten zu verschieben und Trauerfeiern nur mit der Teilnahme eines Pfarrers und Familienmitgliedern zu veranstalten.

Der Leiter der Abteilung für Aufklärung und Erziehung der Provinz Dak Lak, Nghiem Van Chuan, sagte, derzeit sei die Osternzeit von Katholiken und Protestanten sowie die Buddhas Geburtszeit. Die Religionsgemeinschaften in der Provinz halten die Regeln zur Prävention und Bekämpfung der Covid-19-Epidemie ernsthaft ein. Religiöse Tätigkeiten seien online organisiert worden.

“Würdenträger von Religionen in der Provinz forderten religiöse Einrichtungen dazu auf, Gottesdienste und Zeremonien vorübergehend abzusagen. Um die Anweisung des Premierministers über die Epidemie-Vorbeugung und -Bekämpfung umzusetzen, werden Aktivitäten in der Osterwoche von Katholiken und Protestanten online veranstaltet. Ziel ist es, die Gesundheit der Gemeinschaft zu schützen.”

Verantwortung für die Gemeinschaft

Während Bistümer und Gläubige im ganzen Land religiöse Tätigkeiten im Geist der Anweisung des Premierministers veranstalten, haben die Pfarrer in sechs Bistümern in Ha Tinh, nämlich Nghia Yen, Tho Ninh, Trang Dinh, Thuong Binh, Ke Dong und Lang Truong, am vergangenen Wochenende die Glocken geläutet und Gottesdienste mit der Teilnahme von 200 bis 500 Gläubigen veranstaltet. Dies konnte die Gefahr einer Epidemie-Ausbreitung verschärfen und hat Empörungen in dem Publikum ausgelöst. Nach Warnungen der Behörden der Provinz Ha Tinh erkannten die Gläubigen in Ha Tinh, dass die Versammlung von vielen Menschen in Zeiten der Epidemie der Anweisung des Premierministers über die Epidemie-Bekämpfung widerspreche. Dazu zwei Gläubige im Kreis Can Loc in der Provinz Ha Tinh:

„Nachdem die Anweisung des Premierministers erlassen wurde, gehen wir nicht mehr in die Kirche. Damit kann ich mich selbst vor der Epidemie schützen.”
“Ich vermeide es, an überfüllte Orte zu gehen. Bei dem kommenden Osterfesten werden wir den Gottesdienst im Internet verfolgen, um die Regeln zur Kontaktbeschränkung und sozialen Distanzierung einzuhalten.”

In dieser Zeit ist die Einstellung religiöser Tätigkeiten mit der Teilnahme von Gläubigen eine schwierige Entscheidung für die Würdenträger und Pfarrer im Speziellen sowie die Christen im Allgemeinen. In der Zeit, in der das ganze Land entschlossene Maßnahmen zur Eindämmung der Covid-19-Epidemie umsetzt, ist die Veranstaltung der religiösen Tätigkeiten im Geist der Solidarität und Verantwortung für die Gemeinschaft notwendig.

Verstöße gegen die Regeln der Regierung und gegen die Hinweise des vietnamesischen Bischofrates zur Prävention und Bekämpfung der Covid-19-Epidemie durch einige Bistümer und Pfarrer haben der Mühe und den gemeinsamen Interessen der Gemeinschaft und des vietnamesischen Christenverbandes widersprochen.