(VOVworld) – Premierminister Nguyen Tan Dung beginnt am Mittwoch seinen dreitägigen Kubabesuch. Dies ist ein wichtiges diplomatisches Ereignis für beide Länder in diesem Jahr und Anlass für die Stärkung der traditionellen Freundschaft zwischen den beiden Ländern und der Förderung ihrer Wirtschaftskooperation.

Feier zum 55. Nationalfeiertag Kubas in Ho Chi Minh Stadt. (Foto: VNA)

Kuba unterstützt Vietnam immer beim Kampf zur Befreiung des Volkes und auch beim Erneuerungskurs. Vor 54 Jahren war Kuba der erste Staat in der Westhalbkugel, der offiziell diplomatische Beziehungen zu Vietnam aufnahm. Seitdem entwickelt sich die Beziehung der beiden Länder immer weiter.

Gute Grundlage für politische Beziehungen

In der vergangenen Zeit entwickelt sich die traditionelle Freundschaft und umfassende Zusammenarbeit zwischen Vietnam und Kuba stetig. Beide Seiten tauschen regelmäßig Besuche hochrangiger Politiker aus. 2012 besuchte der Generalsekretär der Kommunistischen Partei Vietnams Nguyen Phu Trong Kuba. Auch in diesem Jahr stattete der Erste Vizepräsident des Staats- und des Ministerrats Kubas Miguel Díaz-Canel Vietnam einen Besuch ab.

Beide Länder veranstalten jährlich eine Sitzung der Transregierungskommision und tauschen oft Delegationen auf allen Ebenen aus. Auf Sitzungen dieser Kommission in den Jahren 2012 und 2013 konzentrierten sich beide Seiten auf Kooperation in Landwirtschaft, Bildung, Gesundheitswesen, Bau und Biotechnologie. Beide Länder zeigten den Wunsch, die Entwicklungszusammenarbeit effektiver durchzuführen. Vietnam und Kuba haben sich über Inhalte der mittelfristigen Wirtschaftsagenda beider Regierungen geeinigt, die in kommender Zeit unterzeichnet werden soll.

Die Entwicklung der Wirtschaftskooperation ermöglicht

Die guten politischen Beziehungen zwischen Vietnam und Kuba verwandeln sich in eine enge Wirtschaftszusammenarbeit. Diese fördern vietnamesische Unternehmer, in Kuba zu investieren. Kuba ist so zu einem neuen Ziel vietnamesischer Unternehmen geworden. Derzeit ist Vietnam der zweitgrößte Handelspartner Kubas in Asien. Das Handelsvolumen beider Länder im Jahr 2011 erreichte 274 Millionen US-Dollar. 2012 waren es 175 Millionen Dollar und 2013 rund 200 Millionen Dollar. Vietnam exportiert hauptsächlich Reis nach Kuba. Außerdem importiert Kuba auch Steinkohle, Chemikalien, Textilien und Computer aus Vietnam. Kuba führt hauptsächlich Medikamente nach Vietnam aus. Kubaner mögen vietnamesische Waren aufgrund der guten Qualität und günstiger Preise. Einige vietnamesische Lebensmittelsorten sind die erste Wahl der Kubaner.

Zahlreiche vietnamesische Unternehmen interessieren sich derzeit dafür, in Kuba zu investieren. Einige vietnamesische Projekte werden von Kuba sehr geschätzt, wie das Bauprojekt eines Hotels und eines 18-Loch-Golfplatzes der Hanoier Baugesellschaft HUD und das Erdölprojekt des vietnamesischen Erdölkonzerns Petrovietnam. Im Bereich Landwirtschaft erzielte das Reisanbauprojekt in der Provinz Pinardel Rio gute Ergebnisse: der Reisertrag beträgt fünf bis sechs Tonnen pro Hektar.

Viele Zusammenarbeitsvereinbarungen wurden von Ministerien und Provinzen beider Länder unterzeichnet, wie beispielsweise eine Vereinbarung zwischen der Parteileitung in Hanoi und der in Havanna und eine Vereinbarung zwischen den beiden Finanzministerien. Vor kurzem hat der kubanische Leichtindustrieminister Damar Maceo Cruz vietnamesische Unternehmen aufgerufen, verstärkt in Kuba in den Bereichen Textilien, Lederschuhe, Holzmöbel und Plastik zu investieren. Andere Potentiale zur Zusammenarbeit liegen in der Produktion von Medikamenten und in Nickelförderung.

Stärkung der traditionellen Freundschaft zwischen Vietnam und Kuba

Der offizielle Besuch des Premierministers Nguyen Tan Dung in Kuba zielt nicht nur darauf ab, die freundschaftlichen Beziehungen noch weiter zu vertiefen, sondern ist Grundlage für die Wirtschaftszusammenarbeit der beiden Länder. Erfahrungen Vietnams in der Wirtschaftsentwicklung sind ein wichtiger Inhalt, den Kuba bei diesem Besuch des vietnamesischen Regierungschefs diskutieren will. Kuba reformiert sich derzeit stark. Der Kubabesuch von Premierminister Dung ist Anlass für beide Länder, ihre Wirtschaftszusammenarbeit mit den entsprechend Bedingungen des jeweiligen Landes zu fördern. Das ist auch eine Gelegenheit für beide Seiten, ihre Auffassungen über den Weg zum Sozialismus zu diskutieren.