(VOVworld) - Das Wirtschaftswachstum Vietnams im ersten Quartal dieses Jahres war niedrig. Der Verbrauch reduzierte sich und die Industrie-Produktion stand vor zahlreichen Schwierigkeiten. Um diese Schwäche lösen zu können, verabschiedete das Parlament vor kurzem einen Beschluss über Steuersenkung und über Aufhebung der Steuerpflicht für einige Unternehmen.
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Mitarbeiterinnen bei einer Textilfirma. |
Der Beschluss beinhaltet zwei Maßnahmen zur Steuersenkung für Unternehmen in diesem Jahr. Erstens soll die Einkommensteuer einiger Unternehmen um 30 Prozent gesenkt werden. Betreffende Unternehmen sind kleine und mittelständische Unternehmen und Unternehmen staatlicher Konzerne. Auch Textil-, Bau-, Lederschuh und Bauelementfirmen sowie Verarbeitungsfirmen in den Bereichen Land- und Forstwirtschaft sollen die Einkommensteuersenkung um 30 Prozent erhalten. Die zweite Maßnahme soll Personen wie beispielsweise Haus- und Wohnungsvermieter, Arbeitnehmer und Babysitter betreffen. Sie sollen in diesem Jahr keine Mehrwertsteuer und Einkommensteuer zahlen.
Prognosen zufolge können vietnamesische Unternehmen dank der Steuersenkung und –Erleichterung mehr als eine Milliarde Euro sparen. Abgeordnete Do Van Ve aus der nordvietnamesischen Provinz Thai Binh lobte diese Hilfspaket:
”Ich bin davon überzeugt, dass das Hilfspaket von mehr eine Milliarde Euro eine notwendige Maßnahme ist. In der schwierigen Zeit ist dieses Hilfspaket eine notwendige Dosis, mit der vietnamesische Unternehmen die Schwierigkeiten bewältigen können. Zugleich müssen Unternehmen sich selbst anstrengen, um die Produktion und den Waren-Verkauf anzukurbeln. Darüber hinaus müssen sie sich auf den Export konzentrieren.”
Einige Abgeordnete warnten allerdings davor, dass das Hilfspaket für Unternehmen den Staatshaushalt beeinträchtigen werde. Demnach werden dem Staatshaushalt Vietnams in diesem Jahr mehr als 300 Millionen Euro fehlen. Dazu Abgeordnete Tran Ngoc Vinh aus der nordvietnamesischen Stadt Haiphong:
“Maßnahmen zur Steuersenkung- und Steuererleichterung werden den Staatshaushalt beeinträchtigen. Deswegen muss man klar feststellen, welche Unternehmen die Steuersenkung- oder Steuererleichterung betreffen. Damit kann man Transparenz gewährleisten.”
Derzeit sind Kredite mit hohen Zinsen und der Warenbestand Hauptprobleme für vietnamesische Unternehmen. Deswegen sind Hilfspaket zur Steuersenkung und Steuererleichterung für Unternehmen derzeitige notwendige Maßnahmen. Damit sich vietnamesische Unternehmen allerdings nachhaltig entwickeln können, solle die Regierung neben den Hilfspaketen das Handelsumfeld Vietnams verbessern, so Wirtschaftsexperten.