Syrien und Chemiewaffen

(VOVworld) – Nach mehreren Verhandlungen ist die Regierung des Präsidenten Baschar al-Assad damit einverstanden, dass UN-Inspektoren drei Orte in Syrien untersuchen. An diesen drei Plätzen wird der Einsatz von Chemiewaffen verdächtigt. Ziel der Ermittlung ist es zu bestätigen, ob in Syrien tatsächlich Chemiewaffen verwendet wurden. Wer die Chemiewaffen eingesetzt hat, wird nicht beachtet. Man fürchtet aber, dass einige Länder an der Frage über Chemiewaffen nur interessiert sind, um sich intensiver in Syrien einzumischen.

 

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Die Delegation von UN-Inspektoren ist in Damaskus eingetroffen. (Foto: VNA)

Die Delegation von Inspektoren der Vereinten Nationen unter der Leitung des türkischen Experten Äke Sellström ist am 18. August in Damaskus in Syrien eingetroffen. Sie hat angekündigt, eine unabhängige und gleichberechtigte Ermittlung zu führen. Sie wird wie geplant drei Orte untersuchen. Der Erste ist Khan A-al-Assal. Die syrische Regierung wirft der Opposition vor, Chemiewaffen am 19. März an diesem Platz verwendet zu haben. Hingegen beschuldigt die Opposition die Regierung, die Anschläge verübt zu haben. Zwei andere betroffene Orte, die untersucht werden sollen, gab die UNO nicht bekannt.

Zuvor hat die UNO rund 13 Berichte aus Großbritannien, Frankreich und den USA über den Einsatz von Chemiewaffen in Syrien erhalten. Frankreich betont, das Giftgas Sarin sei mehrmals in einigen Provinzen in Syrien verwendet worden. Die USA hat der syrischen Regierung vorgeworfen, dieses Giftgas benutzt zu haben. Das Weiße Haus hat gewarnt, das die Verwendung von Chemiewaffen seitens der syrischen Regierung würde eine entscheidende Grenze überschreiten. Dadurch werde die internationale Gemeinschaft aufgefordert, sich mit militärischem Einsatz in Syrien einzumischen. Allerdings konnten die westlichen Länder und die USA bislang noch keine deutlichen Beweise gegen die syrische Regierung vorlegen. Der US-Geheimdienst hat nur den Verdacht veröffentlicht, dass Syrien hunderte Liter von Giftgas besitzt und jährlich hunderte Tonnen von Giftstoff produziert. Das größte Waffendepot befinde sich in China.

Als Reaktion bekräftigte das syrische Außenministerium, dass Syrien trotz der eskalierten Krise niemals die verbotenen Waffen gegen die Zivilisten verwendet habe. Die Massenvernichtungswaffe würde nur stark benutzt, sollte Syrien von ausländischen Ländern attackiert werden. Der syrische UN-Botschafter Baschar Dschaafari sagte, die ausländischen Länder hätten Informationen über den Einsatz von Chemiewaffen in Syrien veröffentlicht und wollten damit ihren eigenen politischen Ziele dienen. Russland hat ebenfalls einigen westlichen Ländern vorgeworfen, absichtlich die Chemiewaffenfrage in Syrien zu übertreiben. Das Land erwähnte als Beispiel die Einmischung westlicher Länder im Irak durch die falsche Behauptung über den Besitz von Massenvernichtungswaffen. Aber zum Schluss hätte es sich als Lüge herausgestellt. Die Wahrheit über die Chemiewaffen in Syrien ist noch nicht klar, aber die westlichen Länder nehmen sie als Gründe, um das Waffenembargo gegen die Opposition in Syrien aufzuheben.

Nur zwei Tage nach dem Ankommen der UN-Inspektoren in Syrien haben die Aktivisten der Opposition in Syrien im Internet Bilder von Todesfällen in der Umgebung von Damaskus veröffentlicht. Sie sagen, es handle sich um jüngste Opfer der Chemiewaffen der Regierung am 20. August. Der oppositionelle syrische Nationalrat SNC rief den UN-Sicherheitsrat zu einer Sondersitzung auf. Ungewöhnlich schnell kündigte der britische Außenminister William Hague daraufhin an, das Land werde diesen Vorwurf vor den UN-Sicherheitsrat bringen. Er äußerte die Hoffnung, dass die Anschläge durch Chemiewaffen in Syrien den Anhängern des Präsidenten Baschar al-Assad die Wahrheit über das Regime zeigen würden. Der französische Präsident François Hollande forderte die UN-Inspektoren auf, die betroffenen Gebiete zu untersuchen. Die syrische Armee hat diesen Vorwurf zurückgewiesen. Das russische Außenministerium argumentierte, dass diese Vorwürfe die Anstrengungen für eine Friedenskonferenz mit Syrien belasten würden.

Seitdem Ausbruch des Bürgerkrieges im Jahr 2011 in Syrien wurden mehr als 100.000 Menschen getötet. Rund 1,8 Millionen Menschen müssen das Land verlassen. Eine mögliche Lösung für Syrien scheint derzeit in einer Sackgasse zu enden. Die Vorwürfe über den Einsatz von Chemiewaffen hat die Lage in Syrien zudem verkompliziert. 

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