USA bemühen sich um mehr Einflüsse auf Zentralasien

(VOVworld) – US-Außenminister John Kerry hat gerade seine Reise in vier zentralasiatische Länder abgeschlossen. Es ist das erste Mal, dass ein US-Außenminister auf einmal alle fünf zentralasiatischen Länder besucht, die zur ehemaligen Sowjetunion gehörten. Die Ergebnisse des Besuches zeigen, dass sich die USA derzeit bemühen, ihre Einflüsse auf Zentralasien zu vergrößern. Dies ist aber eine schwierige Aufgabe.

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US-Außenminister wurde in Kirgisistan empfangen. (Foto: Getty/ VOVonline)


Kerry besucht diesmal Tadschikistan, Usbekistan, Kirgisistan, Kasachstan und Turkmenistan. Der Besuch des US-Außenministers fand trotz der Warnung russischer Beamten vor der Gefahr muslimischer bewaffneter Gruppen in Afghanistan statt, die sich auf die ganze Region ausdehnen können. Die Besuchsziele Kerrys sind für die USA wichtig, weil sich die Lage in Afghanistan nicht wie erwünscht entwickelt.

Sicherheitskooperation ist Schwerpunkt

Die USA und Zentralasien haben derzeit ein gemeinsames Interesse an einigen Fragen, darunter dem Kampf gegen den selbsternannten Islamischen Staat IS. Deshalb standen auf der Agenda der Gespräche Kerrys und der Spitzenpolitiker der zentralasiatischen Länder die globale und regionale Sicherheit und der Kampf gegen Terrorismus. Während seines Besuchs in Tadschikistan am 3. November erklärte Kerry die Verpflichtung der USA für die Sicherheit der Grenze zwischen Tadschikistan und Afghanistan. Er sagte, die USA behielten die Verpflichtung für ein sicheres und wohlhabendes Tadschikistan bei. Die USA wollten mit Tadschikistan bei der Lösung der Herausforderungen in Wirtschaft und Sicherheit zusammenarbeiten.

In der kasachischen Hauptstadt Astana führte der US-Außenminister die 4. strategische Dialogrunde der USA und Kasachstans. Kasachstan hat einen wichtigen geopolitischen Standort in Zentralasien und ist reich an Naturressourcen. Das Land trägt bis zu zwei Drittel zum Bruttoinlandsprodukt der Region Zentralasien bei.

Anlässlich des Besuches Kerrys haben die USA und die fünf zentralasiatischen Länder die Idee, einen neuen multilateralen Kooperationsmechanismus parallel zu den bilateralen Beziehungen zu bilden, der 5+1 heißen soll. Falls diese Idee verwirklicht wird, werden die USA die Chance haben, schneller als andere Länder in der Verstärkung ihrer Einflüsse auf diese Region sein zu können.

Konkurrenz mit anderen Ländern um Einflüsse

Der Wunsch, die Einflüsse der USA in Zentralasien zu intensivieren, ist klar. Aber die Regierung des Präsidenten Barack Obama weiß genau, dass dies keine leichte Aufgabe ist. Zentralasien ist Schwerpunkt vieler globaler diplomatischer Agenden angesichts seines wichtigen Standorts. Dort gibt es große Mengen Erdöl und Erdgas. Die zentralasiatischen Länder haben eine große Rolle im Kampf gegen den Terror.

Für die USA ist Zentralasien eine wichtige Region, vor allem für den Warentransport während des Truppenabzugs aus Afghanistan. Außerdem können die USA aus ihrer Position in diesem Land Einflüsse auf andere Länder ausüben. Seit 1999 haben die USA die Idee, Zentralasien zu einem neuen Seidenweg und einer wirtschaftlich dynamischen Region aufzubauen, die aus Afghanistan und Ländern in Zentral- und Südasien besteht. Die Stationierung der US-Armee in Afghanistan im Jahr 2001 und dann in Kirgisistan hat den Willen der USA bekräftigt, eine wichtige Rolle in Zentralasien zu spielen. Jedoch haben die USA in den vergangenen zehn Jahren keine gewünschten Ergebnisse gezielt. Die US-Armee muss ihre Truppen schrittweise aus Afghanistan abziehen, obwohl die Lage in dem Land noch instabil bleibt. Die US-Truppen wurden auch vom Stützpunkt im kirgisischen Manas abgezogen.

In dieser Situation bemühen sich auch andere Länder, ihre Anwesenheit in dieser Region zu intensivieren. Die russische Armee hilft Tadschikistan dabei, die Grenze zu schützen. Russland behält auch seine Militärstützpunkte in Tadschikistan und Kirgisistan bei. Einige zentralasiatische Länder sind Mitglied der Sicherheitsorganisationen, wie beispielsweise der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit und der kollektiven Sicherheitsorganisation. Deshalb werden die Einflüsse Russlands in dieser Region immer stärker sein. Vor kurzem hat auch der japanische Premierminister Shinzo Abe die fünf zentralasiatischen Länder besucht. Hauptziel war die Intensivierung der Wirtschaftszusammenarbeit.

Der Besuch des US-Außenministers in Zentralasien ist ein politischer Schritt, mit dem die USA ihre Anwesenheit in dieser Region noch einmal bekräftigen wollen. Jedoch ist es noch offen, ob der Willen der USA erfüllt werden kann.

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