Verbesserte Beziehungen zwischen EU und Myanmar

(VOVworld) –  Die Außenminister der Europäischen Union haben am Montag in Luxemburg alle Wirtschaftssanktionen gegen Myanmar aufgehoben. Auch andere Strafmaßnahmen gegen das südostasiatische Land wurde außer Kraft gesetzt. Diese Entscheidung soll Schwung in die Beziehungen zwischen der EU und  Myanmar bringen.

 

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Der myanmarische Präsident Thein Sein. ( Foto: reuters.com)

 

Die Europäische Union hat die schon seit einem Jahr ausgesetzten Sanktionen gegen Myanmar nun auch offiziell aufgehoben. Die EU-Außenminister beschlossen am Montag in Luxemburg, dass lediglich das Waffenembargo weiterhin in Kraft bleibt. Die EU begründete die Aufhebung der Sanktionen mit der Demokratisierung des Landes unter Präsident Thein Sein. Die Aufhebung betrifft mehr als 800 Unternehmen der Holzverarbeitung, des Bergbaus sowie 50 weitere Unternehmen, die direkt der myanmarischen Regierung unterstehen. Ferner wurden Einreiseverbote gegen fast 500 Personen aufgehoben. Die EU-Außenbeauftragte Catherine Ashton sagte, die EU wolle mit der Aufhebung der Sanktionen den Reformprozess in Myanmar unterstützen. Die EU hoffe, dass EU-Unternehmen in Myanmar investieren können.

Die EU will mit der Aufhebung der Sanktionen auch erreichen, dass ihre Unternehmen nicht zu spät in Myanmar investieren. Japan hatte angekündigt, 3,7 Milliarden US-Dollar Schulden für Myanmar zu erlassen. Ferner will Japan Myanmar wirtschaftlich unterstützen, um den Reformprozess in Myanmar zu fördern. Australien kündigte an, Sanktionen und Einreiseverbote gegen etwa 200 Personen in Myanmar aufzuheben. Auch die USA wollen schrittweise das Finanzembargo gegen Myanmar lockern.

Mit der Aufhebung der Wirtschaftssanktionen gegen Myanmar können die EU-Unternehmen nun in das Land investieren. Myanmar ist reich an Bodenschätzen. Die EU-Unternehmen hoffen auf lukrative Geschäfte im Bergbau in Myanmar. Vor kurzem veranstaltete Myanmar eine internationale Ausschreibung zur Öl- und Gasförderung an 30 Orten des Landes. Auch der Finanzsektor und das Fernmeldewesen sind für europäische Unternehmen sehr attraktiv. Schon vor der Aufhebung der Sanktionen kündigten viele EU-Unternehmen an, in Myanmar investieren zu wollen, wie beispielsweise die dänische Bierbrauerei Carlsberg.

Auch myanmarische Unternehmen begrüßen die Entscheidung der EU. Der Präsident der myanmarischen Textilindustrie Myint Soe sagte, die EU sei ein lukrativer Markt für myanmarische Textilunternehmen.

Die Aufhebung der Sanktionen gegen Myanmar durch die EU ist der erste Schritt, um Wirtschaftsbeziehungen zwischen Myanmar und der EU aufzubauen. Um ein lukrativer Investitionstandort zu werden, soll Myanmar seine Infrastruktur sowie seine Gesetzgebung verbessern. Myanmar ist das drittletzte Land von 172 Ländern, was die Transparenz und die Korruption bei Investitionen angeht. Außerdem gibt es in Myanmar noch Unruhen mit religiösem Hintergrund.

Die Aufhebung der Sanktionen ist eine gute Voraussetzung für engere Beziehungen zwischen der EU und Myanmar. Ob sie der wirtschaftlichen Zusammenarbeit zwischen beiden Seiten dient, bleibt noch abzuwarten.

 

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