Versöhnungsbrücke zur Beseitigung der Kriegsfolgen


(VOVworld) – Heutzutage wollen zahlreiche US-Veteranen, die am Vietnam-Krieg teilnahmen, nach Vietnam zurückkehren. Sie glauben, sie könnten dazu beitragen, das Leid des vietnamesischen Volkes, das von der US-Armee verursacht wurde, zu mindern.

Versöhnungsbrücke zur Beseitigung der Kriegsfolgen - ảnh 1
Eine Delegation der US-Veteranen kehrte nach Vietnam im April dieses Jahres zurück.


Seit 25 Jahren kehrt Roy Mike Boehm jährlich im März nach Quang Ngai zurück. Vor der Gedenkstatue der Opfer des Massakers von My Son spielt er Geige, um den 506 Zivilisten, die im Massaker des Jahres 1968 ihr Leben gelassen haben, zu gedenken. Dadurch möchte er sein Gewissen reinigen. Mike Boehm hat in den vergangenen Jahren internationale Freunde aufgerufen, Geld zu spenden. Mit den Spenden wurden neue Schulen und Freundschaftshäuser für Veteranen und Agent-Orange-Opfer in Quang Ngai gebaut.

Wie Boehm wählte Suel Jones, der Präsident der Vereinigung der US-Kriegsveteranen für Frieden (VFP), die Rückkehr nach Vietnam als Behandlungsmethode gegen Kriegsverletzungen in seiner Seele. Im Zeitraum von 1968 bis 1969 war er Infanterist im Schlachtfeld in Quang Tri. Die Sorge bei seiner ersten Vietnam-Rückkehr im Jahr 1998 wurde durch die Überraschung über die Selbstlosigkeit und die Gastfreundlichkeit der Vietnamesen beseitigt. Als Jones in die USA zurückkehrte, machte er Toure durch US-Universitäten und Städte, um seine Landsleute über Agent-Orange-Opfer und Kriegsfolgen in Vietnam zu informieren. 2000 kehrte Jones als Vertreter der internationalen Kommission für das Huu Nghi-Dorf  nach Vietnam zurück. Seitdem kehrt er regelmäßig nach Vietnam zurück.

“Man denkt, dass der Vietnam-Krieg beendet ist. Das stimmt nicht. Der Krieg hat bitterte Folgen. Agent-Orange-Opfer und Minenofper leiden immer noch an Kriegsfolgen. Meine Aufgabe ist, Amerikanern zu zeigen, was gerade in Vietnam geschieht. Ich werde alles für dieses Ziel tun.”

30 Jahre nach dem Kriegsende in Vietnam schrieb Suel Jones und zahlreiche US-Veteranen einen offenen Brief, um Amerikaner aufzurufen, aus Mitleid mit dem vietnamesischen Volk zu unterschreiben. Außerdem haben US-Veteranen den Prozess der vietnamesischen Agent-Orange-Opfer gegen US-Chemiefirmen begleitet. Dazu Mike Marceau, der Vize-Präsident der US-Veteranen für Frieden:

“Wir haben versucht, das Bewusstsein der US-Regierung und der US-Amerikaner zu verändern. Wir haben die Aufgabe, mehr legale Beweise über Kriegsfolgen und über das Leid der vietnamesischen Agent-Orange-Opfer zu sammeln. Danach werden wir sie dem US-Kongress vorlegen. Darüber hinaus beschäftigen wir uns mit dem Aufruf zur Unterstützung der vietnamesischen Kriegsopfer. In der Tat gibt es zahlreiche Amerikaner, die Vietnam lieben. Deswegen müssen wir eine Brücke schlagen, um Kriegsverletzung zu heilen.”

Vor fast 40 Jahren war Vietnam für US-Veteranen ein schreckerfüllter Ort mit Bomben und Minen. 38 Jahre nach dem Kriegsende und 18 Jahre nach der Wiederaufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen Vietnam und den USA sind zahlreiche US-Veteranen nach Vietnam zurückgekehrt. Jeder Teil der Reise nach Vietnam hinterließ bei ihnen einen tiefen Eindruck. Sie erkannten dabei, dass der Krieg sinnlos war. Sie wollten etwas machen, um das Kriegsleid in einem kleinen Landstrich, der die Form des Buchstaben “S” nachahmt, zu mindern. Sie sind besonders beeindruckt von der Gastfreundlichkeit und Selbstlosigkeit der Vietnamesen. Für sie ist Vietnam wie das zweite Heimatland. Dazu Veteran Suel Johns:

“Ich sage anderen Menschen, dass ich in Vietnam im Jahr 1968 geboren wurde. In meiner Denkweise gibt es immer das Bild Vietnam. Obwohl mein Aussehen nicht ähnlich dem der Vietnamesen ist, gehört mein Herz zu Vietnam.”

“Niemand von uns kann die Vergangenheit ändern. Wir können aber die Zukunft ändern”, hieß es in einem offenen Brief, den Suel Johns und amerikanische Freunde an das vietnamesische Volk schickten. Was US-Veteranen wie Suel Johns, Mike Marceau und Roy Mike Boehm gemacht haben und gerade machen, wird dazu beitragen, Kriegskomplexe zu beseitigen. Damit können sich beide Völker näher rücken. 

Mehr zum Thema
Weiteres