(VOVworld) – Auf Einladung von Staatspräsident Truong Tan Sang hat der mongolische Präsident Tsakhiagiin Elbegdorj am Donnerstag seinen Vietnam-Besuch begonnen. Zur Zeit bereiten sich beide Länder auf den 60. Jahrestag der Aufnahme diplomatischer Beziehungen vor. Der Besuch wird außerdem dazu beitragen, die Beziehungen zwischen Vietnam und der Mongolei zu verstärken.

Premierminister Nguyen Tan Dung (r.) traf den mongolischen Parlamentspräsidenten Damingiin Demberel während seines Vietnam-Besuchs im Jahr 2010. (Foto: chinhphu.vn)

Die Mongolei liegt in Mittelasien und besteht hauptsächlich aus Steppe, Grasfeldern und Gebirgslandschaften.  Die mongolische Wirtschaft basiert auf Mineralerschließung und Viehzucht. Die Mongolei ist eines von zehn Ländern in der Welt, die reich an Mineralquellen sind. Die Mineralerschließung ist damit der wichtigste Industriezweig. Seit 1990 wandelt sich die mongolische Wirtschaft in eine Marktwirtschaft um. Die Privatwirtschaft beträgt mehr als 70 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Das Wirtschaftswachstum in den vergangenen Jahren wurde ständig mit zweistelliger Zahl gewährleistet. Das Prokopfeinkommen im vergangenen Jahr lag bei mehr als 3500 US-Dollar. Derzeit hat die Mongolei eine Handelszusammenarbeit mit 120 Ländern.

Basis der traditionell guten Beziehungen

Am 17. November 1954 nahmen Vietnam und die Mongolei ihre diplomatischen Beziehungen auf. Der Vietnam-Besuch von Präsident Ho Chi Minh im Jahr 1955 und der Vietnam-Besuch des ersten Sekretärs der Mongolischen Revolutionären Volkspartei, Yu Sedenban im Jahr 1959 waren bedeutende Fundamente für die freundschaftlichen Beziehungen zwischen beiden Ländern.

In den vergangenen 60 Jahren haben sich beide Länder gegenseitig beim Aufbau geholfen. Beim Kampf gegen die US-Armee bekam Vietnam  wichtige Unterstützung durch die Mongolei. Im Zeitraum von 1956 bis 1990 stellte die Mongolei mehr als 200.000 US-Dollar zur Verfügung und half  Vietnam dabei, mehr als 100 Beamte im Bereich Viehzucht und Veterinärmedizin fortzubilden. Im Gegenzug wurden zahlreiche vietnamesische Experten in die Mongolei geschickt, um dem Land bei Verkehrsentwicklung, Anbau, Gebäudereparaturen und Restaurierung historischer Denkmäler zu helfen. Außerdem stellte Vietnam Nahrungsmittel und Finanzen zu Verfügung. Damit konnte die Mongolei Folgen von Naturkatastrophen beseitigen. Vietnam erließ Teile von Schulden der Mongolei. Zahlreiche mongolische Studenten wurden in Vietnam ausgebildet.

Verstärkung der Zusammenarbeit in der neuen Phase

In der vergangenen Zeit wurden Gespräche und  Treffen zwischen Politikern beider Länder aufrechterhalten. Die Zusammenarbeit im Bereich Sicherheit-Verteidigung erreichte Fortschritte. Die Mongolei bekräftigt, dass sie die traditionellen Beziehungen mit Vietnam achte. Für die Mongolei ist Vietnam einer der wichtigsten Partner in der Asien-Pazifik-Region.

Im Dezember 2012 erkannten Vietnam und die Mongolei gegenseitig den ausreichenden Marktwirtschaftsstatus an. Die Wirtschaftszusammenarbeit  entwickelt sich allerdings noch nicht wie erwartet. Der bilaterale Handel bleibt auf niedrigem Niveau. Das Handelsvolumen zwischen beiden Ländern  erreichte nur 16,3 Millionen US-Dollar im vergangenen Jahr. Das war 2,5 Millionen US-Dollar niedriger als im Vergleich zum Vorjahr.

Der Mechanismus über die vietnamesisch-mongolische Regierungskommission wird aufrechterhalten. Die 15. Sitzung dieser Kommission wurde im März diesen Jahres in Hanoi abgehalten. Die Teilnehmer berieten über Maßnahmen zur Beseitigung der Schwierigkeiten in den Bereichen Verkehr, Handel und Wirtschaft.

Im Bildungsbereich unterzeichneten beide Länder ein Abkommen über Bildungszusammenarbeit im Zeitraum zwischen 2013 und 2016. Demnach werden jährlich 15 mongolische Studenten in Vietnam und 5 vietnamesische Studenten in der Mongolei ausgebildet. Derzeit studieren 20 Vietnamesen in der Mongolei und mehr als 50 Mongolen in Vietnam. Außerdem kooperieren beide Länder effizient auf Foren der UNO.

Beim Aufbau des Landes und bei der Eingliederung in die Weltwirtschaft unterstützt man sich gegenseitig in zahlreichen Bereichen. Ziel des Vietnam-Besuchs von Präsident Tsakhiagiin Elbegdorj ist es, die Außenpolitik der Mongolei für die Asien-Pazifik-Region umzusetzen und die Zusammenarbeit mit südostasiatischen Staaten, darunter Vietnam, auszubauen.