Es waren die schwersten Auseinandersetzungen zwischen Israel und Palästinensergruppen seit mehr als einem Jahr. Der Zwischenfall macht der Weltöffentlichkeit große Sorge.
Kriegsausbruch und die Sorge der Weltgemeinschaft
Die Auseinandersetzungen brachen am 5. August aus, nachdem die israelische Armee plötzlich Luftangriffe auf zahlreiche Ziele im Gazastreifen geflogen hatte. Dabei kamen 15 Palästinenser ums Leben, darunter ein Dschihad-Kommandeur. In einer Erklärung am selben Tag sagte der israelische Premierminister Jair Lapid, diese Angriffe zielten darauf ab, die Verschwörung der vom Iran unterstützten bewaffneten Gruppen im Gazastreifen zu Attacken auf Israel zu verhindern. Am 6. und 7. August startete die israelische Armee weitere Luftangriffe auf den Gazastreifen. Nach palästinensischen Angaben gab es in Gaza mindestens 44 Tote und 360 Verletzte. Unter den Toten sollen etwa die Hälfte Zivilisten gewesen sein. Hunderte Häuser und zivile Einrichtungen wurden zerstört.
Militante Palästinenser feuerten im Gegenzug hunderte Raketen auf israelische Ortschaften. Nach Statistiken der israelischen Behörden feuerten palästinensische Kämpfer etwa 580 Raketen aus dem Gazastreifen auf Israel ab, aber fast alle wurden vom israelischen Raketenabwehrsystem Iron Dome abgefangen. Es gab weder Tote noch Verletzte.
Die Auseinandersetzungen machten der Weltgemeinschaft große Sorge. Denn damit wird die Chance zur Wiederherstellung der Friedensverhandlungen zwischen Israel und Palästinensern immer kleiner. In einer Erklärung am 6. August bekräftigte der hohe Vertreter der EU für Außen- und Sicherheitspolitik Josep Borrell, die EU sei wegen der Geschehnisse im Gazastreifen besorgt. Die EU rief alle Seiten zur Zurückhaltung auf, um eine weitere Eskalation zu verhindern und weitere Toten und Verletzte zu vermeiden.
Waffenruhe einhalten und Friedensverhandlungen ermöglichen
Internationalen Experten zufolge ist die Waffenruhe ein wichtiger Schritt bei der Stabilisierung der Lage im Nahen Osten. Sofort nach der Ankündigung der Waffenruhe haben zahlreiche Länder und internationale Organisationen diese Waffenruhe begrüßt. UN-Generalsekretär Antonio Guterres rief in einer Mitteilung am 7. August alle Seiten dazu auf, die Waffenruhe ernsthaft und ausreichend einzuhalten. Die UNO unterstütze die Zwei-Staaten-Lösung auf den Grundlagen der UN-Resolutionen, des Völkerrechtes und der vorherigen Vereinbarungen. Am selben Tag gab US-Präsident Joe Biden eine Erklärung ab, in der er die Waffenruhe begrüßte und alle Seiten dazu aufrief, die Vereinbarung ausreichend umzusetzen und die humanitäre Hilfe in Gaza zu ermöglichen.
Die internationalen Experten warnten zugleich, dass die Einhaltung der Waffenruhe eine große Herausforderung ist. Denn sowohl die israelische Armee, als auch die Palästinenserorganisation "Islamischer Dschihad" hätten erklärt, dass sie sofort vergelten würden, falls die andere Seite die Waffenruhe verletzen würde. Außerdem wurden in der Vergangenheit dutzende ähnliche Waffenruhen zwischen Israel und bewaffneten palästinensischen Gruppen im Gazastreifen verletzt. In einer Erklärung am Montag warnte der UN-Sonderbeauftragte für den Nahen Osten, Tor Wennesland, die Waffenruhe zwischen Israel und der militanten Palästinenserorganisation Islamischer Dschihad sei "zerbrechlich". Ein Wiederaufflammen der Gewalt hätte "verheerende" Folgen.
Die Weltgemeinschaft, besonders die UNO und die einflussreichen Länder wie die USA, Ägypten und der Iran, sollten sich mehr Mühe geben, damit die Waffenruhe ausreichend eingehalten wird. Dies könnte effektive Friedensverhandlungen zwischen Palästinensern und Israel in kommender Zeit fördern.