Das historische Gemeindehaus im Dorf Dong Ngac

(VOVworld) – Das Dorf Dong Ngac, früher hieß es Ve, befindet sich im Nordwesten der Hauptstadt Hanoi. Hier ist ein Gemeindehaus erhalten, das bereits im 16. Jahrhundert erbaut wurde. Seither versammeln sich in diesem Gebäude die Dorfbewohner bei wichtigen Anlässen.

 

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Das Gemeindehaus von Dong Ngac.

Das Gemeindehaus des Dorfes Dong Ngac, das heute zum Stadtkreis Tu Liem in Hanoi gehört, wurde vor 500 Jahren erbaut. Im Haus werden drei Heilige geehrt. Das sind der Dorfgründer, der General der Le-Dynastie namens Le Khoi und die Doc Cuoc-Heilige, die Heilige mit einem Fuß. Schaut man vom Deich des Roten Flusses aus, sieht das Gemeindehaus des Dorfes Dong Ngac mysteriös und erhaben aus. Die Dorfbewohner erklären, das Gemeindehaus in Dong Ngac habe die Form eines Drachen. Das Eingangtor des Gemeindehauses hat nebeneinander drei Türen. Die Haupttür in der Mitte wird nur zu wichtigen Anlässen, beispielweise zum Dorffest, geöffnet. Nur die kleine Tür an der rechten Seite wird  jeden Tag geöffnet, um Besucher zu empfangen. Die Tür an der linken Seite werde niemals geöffnet, sagt der Schützer des Gemeindehauses Trac Thuat.

“Früher nannten unsere Vorfahren diese Tür die verbotene Tür. Sie führt direkt zum heiligen Hauptraum des Gemeindehauses, weshalb kein Mensch durch diese Tür gehen darf. Früher durfte eine Familie die in Trauer war, nicht am Gemeindehaus vorbei gehen. Über dem Tor des Gebäudes, das architektonisch an einen Tempel erinnert, befindet sich ein alter Schriftzug, der sagt “vom Pferd absitzen!”. Früher mussten alle Menschen ungeachtet ihrer sozialen Stellung, egal ob Mandarin oder Bauer, vom Pferd absitzen, wenn sie am Gemeindehaus vorbei wollten. Dieser Brauch hat sich erhalten und bis heute wird die verbotene Tür sogar während des Dorffestes nicht geöffnet.”

In der Nähe des Gemeindehauses werden Steinstelen aufbewahrt, auf denen Reparaturen und andere bedeutende Ereignisse, die sich mit diesem Haus verbinden, eingraviert wurden. Das Grundstück des Gemeindehauses gehörte vor 500 Jahren einem Mann namens Pham Tho Ly. Damals hatte ein Geomantiker ihm gesagt, dass sich viele Geister auf dem  Grundstück versammelten. Wenn das Gemeindehaus an dieser Stelle gebaut werde, würden die Dorfbewohner ewig in Wohlstand leben und glücklich sein. Darauf hin ließ Ly das Gemeindehaus für das Dorf auf seinem Grundstück bauen. Er wird bis heute aus Dankbarkeit von den Nachkommen der damaligen Dorfbewohner wie ein Heiliger verehrt. Die wichtigsten Dokumente im Gemeindehaus des Dorfes Dong Ngac sind die Erlasse verschiedener Könige zur Auszeichnung der Dorfbewohner. Dazu Le Van Don, der Verwalter des Dorfgemeindehauses.

“Unser Gemeindehaus besitzt 45 Erlasse von Königen der Tran und Le-Dynastie vom 15. bis zum 17. Jahrhundert und den Königen der Nguyen-Dynastie im 19. Jahrhundert. Diese Erlasse sind Auszeichnungen für den Tribut der Dorfbewohner an das Land. Unser Dorf hatte früher 22 Gelehrte und auch heute sind viele Menschen gut ausgebildet.”

Über viele Jahrhunderte hinweg sei das Gemeindehaus eine beliebte Adresse für alle gemeinsamen Aktivitäten der Bewohner im Dorf Dong Ngac geblieben, sagt Nguyen Van Khanh, eine Dorfbewohnerin:

“Wir kommen oft zum Gemeindehaus, um für Gesundheit und Glück unserer Familie zu beten. Wir bringen zum Neujahrsfest Tet, zur Hochzeit unserer Kinder und zum Bau eines neuen Hauses Opfergaben hierher und beten.”

Das Fest im Dorf Dong Ngac findet wie in anderen Dörfern in Nordvietnam, im Frühling, nach dem Neujahrsfest Tet statt. Das ist immer eine gute Gelegenheit für alle Dorfbewohner, sich zu versammeln und ihrer Vorfahren zu gedenken.

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