(VOVWORLD) - Die Märkte in der gebirgigen Region im Kreis Binh Lieu an der Grenze zu China in der Provinz Quang Ninh sind nicht immer voll von Menschen wie die Märkte im Flachland, aber noch sehr lebhaft und bunt. Die Märkte sind seit langem ein Treffpunkt der ethnischen Minderheiten geworden.
Gebratene Nudeln ist ein Muss für Besucher auf dem Dong-Van-Markt. (Foto: VOV) |
Wer den Grenzkreis Binh Lieu schon mal besucht hat, kann den Markt in Binh Lieu nicht vergessen. Der traditionelle Markt hatte früher jeden Monat sechs Markttage, am 3., 7., 11., 15., 17. und 23. Tag des Monats nach dem Mondkalender. Aber heute ist Sonntag der Markttag. Auch die Waren sind anders als früher: Außer Landwirtschaftsprodukten, Werkzeugen für die Landwirtschaft, Bienenhonig, Kräutern und Obst gibt es heute noch Verbrauchswaren und Lebensmittel aus anderen Provinzen. Zu diesem Markt gehen Angehörige der Volksgruppen Kinh, Tay, Dao und San Chi, aber auch Chinesen von der anderen Seite der Grenze. Die Marktbesucher hören sich neben dem Einkaufen den Then-Gesang der Tay, den Soong-Co-Gesang der San Chi und den Pa-Dung-Gesang der Dao an. Sie können sich auch an folkloristischen Spielen der ethnischen Minderheiten beteiligen.
Der Markt der Gemeinde Dong Van im Kreis Binh Lieu ist aber anders. Der Markt ist klein und sehr besonders mit einer Reihe der Imbissstände.
Das Gericht “Pho xao” oder gebratene Nudeln ist ein Muss für Besucher auf dem Dong-Van-Markt. Das ist ein traditionelles Gericht der Minderheiten Dao, Tay und San Chi. Es gibt in Binh Lieu zahlreiche Läden, die gebratene Nudeln bieten, aber nur auf dem Dong Van-Markt sind die Nudeln am leckersten. Die Nudeln werden von Ladenbesitzern selbst gemacht. Andere Zutaten wie Fleisch, Gemüse oder Sojakeime werden von Kunden selbst auf dem Markt gekauft. Nur in Binh Lieu ist es so. Vy Thi Bich ist eine Verkäuferin von gebratenen Nudeln auf dem Dong-Van-Markt.
„Jeden Tag stehe ich um 3 Uhr auf und mahle den Reis. Um 7 Uhr oder 8 Uhr habe ich bereits die Nudeln gekocht. Wenn die Kunden kommen, bereiten wir das Gericht zu. An Festtagen isst man meistens gebratene Nudeln. An manchen Tagen muss ich über zehn Kilogramm Reis mahlen. Die Zutaten für die gebratenen Nudeln werden von den Kunden auf dem Markt gekauft und hierher gebracht. Manche haben uns früher gesagt, etwas für sie zu kaufen. Wir bereiten die Nudeln vor ihren Augen zu und sie essen diese heiß. So ist es lecker.“
Der Markttag am 4. Tag des 4. Monats nach dem Mondkalender ist ein besonderer Markttag der Gemeinde Dong Van. Es gibt dabei besondere Kunstaufführungen und auch Stickerei-Wettbewerbe sowie Korbflechten-Wettbewerb der Dao. Die Dao glauben, dass der 4. Tag des 4. Monats nach dem Mondkalender ein sehr schlechter Tag im Jahr ist. An dem Tag würde man scheitern, egal was man macht. Deshalb geht man nur aus und spielt. An diesem Tag wirkt der Markt sehr bunt mit roten Hemden der Dao und grünen Hemden der San Chi und der Indigo-Kleidung der Tay. Dazu Duong Tai Mui:
„An diesem Tag arbeiten wir nicht, sondern kommen hierher auf den Markt. Wir treffen Freunde und sogar auch Ex-Freunde oder Ex-Freundinnen. Wir unterhalten uns sehr froh und sind nicht beschämt, weil alle das genauso machen.“
Am Markttag können sich Menschen unterhalten, gemeinsam singen, und sich am Tauziehen und Stockstoßen beteiligen. Dazu Trang Gi Sinh:
„Wir kommen hierher, um Freundinnen und Freunde zu treffen. Auch wenn man weit weg wohnt, kommt man hierher. Wir sind alle sehr froh.“
Der Kreis Binh Lieu wird bald einen Nachtmarkt eröffnen, der traditionelle Volkslieder und folkloristische Spiele der dortigen ethnischen Minderheiten bietet. Das wird auch ein Touristenziel, wo man die Küche verschiedener Volksgruppen genießen und besondere Produkte der Gemeinden in der Umgebung kaufen kann.