Das Leben in Dat Mui

Den Lebensunterhalt erwirtschaften, die Region entwickeln und dabei gleichzeitig die Umwelt, den Wald, zu schützen ist manchmal schwierig. Doch die Bewohner der Gemeinde Dat Mui im Nationalpark Ca Mau schaffen dies seit vielen Jahren. Wie gelingt ihnen das?

 

Das Leben in Dat Mui - ảnh 1
Besuch der Jugendlichen im Nationalpark Mui Ca Mau


Die Küste um das Kap Ca Mau ist von dichten Schutzwäldern umgeben. Die Mangroven erstrecken sich auf Hunderte von Kilometern und scheinen wie ein riesiger grüner Mantel um das Kap Ca Mau. Der Vorsitzende des Volkskomitees der Gemeinde Dat Mui Ly Hoang Tien erklärt, die Bewohner hier leben hauptsächlich von Fischfang und Fischzucht.

“Unsere Gemeinde hat keine Industrie oder kaum andere Bereiche, in denen die Menschen arbeiten können. Unser Einkommen erzielen wir durch die Fischerei. Die Fische, die wir im Meer fangen, werden verarbeitet und dann verkauft. Jetzt gründen wir Dörfer, die sich darauf spezialisieren Fische und Garnelen zu trocken und dann zu verkaufen. Wenn wir die Verarbeitung in darauf spezialisierten Dörfern konzentrieren, wird die Qualität der Produkte verbessert.”

Tien fügt hinzu, die Bewohner der Gemeinde Dat Mui müssten im Nationalpark des Kaps Ca Mau wohnen. Sie pflanzen freiwillig neue Wälder und schützen sie. Dafür dürfen sie Fische oder Garnelen in Mangrovenwäldern züchten.

“Schon vor der Gründung des Nationalparks Ca Mau war dieses Gebiet von Menschen bewohnt. Deshalb ist es für uns jetzt schwierig, die Mangrovenwälder zu schützen und dabei andere Berufsfelder als die Fischerei  für ihre Einwohner zu finden. Den Wäldern im Nationalpark dürfen wir nicht schaden und den staatlichen Vorgaben gemäß müssen wir die Wälder hier vergrößern. Die Bewohner hier dürfen neuangelegte Wälder bis zu zehn Jahren nicht bewirtschaften. In anderen Gebieten dürfen sie normalerweise die Wälder nach einiger Zeit abholzen und dann wieder neue Bäume anpflanzen.”

Die Verwaltung der Gemeinde Dat Mui hat einen Plan ausgearbeitet, um den Bewohnern bei der Bewirtschaftung zu helfen. Sie haben vor, die Bewohner aus dem Nationalpark umzusiedeln. Die Familien werden entsprechend der von ihnen geschützten Waldfläche finanziell entschädigt. Die Familie von Pham Van Ngoan lebt schon 14 Jahre in der Gemeinde Dat Mui. Garnelen- und Krebszucht sei derzeit das Haupteinkommen für seine Familie, sagt er:

“Es gibt hier viel Bäume und deswegen viel Laub auf den Teichen. Das ist  für die Garnelenzucht schwierig. Doch die Garnelenzucht sichert unsere Lebensgrundlage.”

Wie die Familie von Ngoan lebt das Ehepaar Bao Thi Hien hier schon 14 Jahre. Ihre unsprüngliche Heimat war Cai Rang. Hien erzählt, dass ihr die Bewohner bei Fischzucht halfen, als sie hierher kam. Sie zeigt sich zufrieden mit ihrem derzeitigen Leben hier:

“Nach jeder Ernte der Garnelen können wir bis zu tausend Euro verdienen. Wir leiden nicht mehr an Hunger. Wir haben zwei Kinder. Wir haben keine Angestellten, sondern machen alle Arbeit selbst.”

Trotz der positiven Veränderungen im Gebiet ist das Leben der Bewohner hier allerlei Schwankungen unterworfen. Der Vorsitzende Tien erklärt, sie hängen noch stark von der Natur ab.

“Die Gemeinde Dat Mui befindet sich am südlichsten Punkt des Landes. Dat Mui ist noch arm, die Infrastruktur noch unterentwickelt. Aber im Vergleich zu den  vergangenen Jahren haben sich die Lebensbedingungen verbessert. Wir bauen in der Gemeinde nicht nur eine neue Schule, sondern auch eine medizinische Station mit zehn Betten.”

Die Behörde in Dat Mui will bis 2015 intensiv in die Infrastruktur vor Ort investieren. Sie erhofft sich dadurch ein besseres Leben für die Bewohner.


                                                                                                                        Lan Anh

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