(VOVWORLD) - Das Dorf Canh Hoach in der Gemeinde Dan Hoa im Kreis Thanh Oai in Hanoi ist nicht nur für ihre zwei Ersten Doktoren bekannt, sondern auch für den Handwerksberuf zur Herstellung von Vogelkäfigen.
Nguyen Van Khanh stellt seine Vogelkäfige vor. |
Der Beruf zur Herstellung von Vogelkäfigen in Canh Hoach gibt es schon lange, also etwa hundert Jahre. Der Mann, der als Vorfahre des Berufes bezeichnet wird, war Nguyen Van Ty. Er hatte seinem Sohn Nguyen Van Nghi den Beruf beigebracht. Nghi war für seine geschickten Hände sehr bekannt. Der Sohn von Nghi heißt Nguyen Van Nghe und er ist der einzige Handwerker im Dorf, der den Titel Kunsthandwerker verliehen bekommen hat. Nghe war immer stolz darauf, dass seine Familie damals beauftragt wurde, zehn Vogelkäfige herzustellen, die das Stelzenhaus von Präsident Ho Chi Minh im Präsidentenpalast verzierten.
Vogelkäfige aus Canh Hoach haben immer etwas Besonderes. Sie sind schön, elegant und strapazierfähig. Für schöne und strapazierfähige Vogelkäfige müsse man schon bei der Auswahl von Materialien sorgsam sein, so Kunsthandwerker Nguyen Van Nghe:
„Die Materialien für Vogelkäfige sind bestimmte Sorten von Bambus. Wir müssen nach Cao Bang und Vinh Phuc fahren, um Bambus zu kaufen. Bambus wird geschnitten und gespalten und dann für zwölf Stunden gekocht. Danach ziehen die Bambusstücke im Teich unter Schlamm für 15 Stunden.“
Bereits hinter dem Dorftor fühlen die Besucher die Atmosphäre des Handwerksdorfes. Vogelkäfige werden entlang den Seiten der Straßen aufgehängt. Die Handwerker schnitzen kleine Bambusstangen. Nguyen Van Khanh ist der Besitzer einer Werkstatt für Vogelkäfige in Canh Hoach:
„Die Blütezeit des Dorfes war vor fünf Jahren. Täglich wurden aus dem Dorf etwa 3000 Vogelkäfige verkauft. Dutzende Lieferwagen transportierten Vogelkäfige in andere Provinzen zum Verkauf. Früher beschäftigte sich das ganze Dorf mit diesem Beruf. Nun treiben nur noch 500 Familien mit diesem Beruf. Meine Familie trieb Großhandel. Ein hochwertiger Vogelkäfig ist umgerechnet etwa 60 Euro, ein normaler Käfig mehr als 20 Euro wert. Wir verkaufen Vogelkäfige auch nach Singapur, Thailand, Malaysia und Australien. Monatlich exportiert meine Familie 50 bis 70 Vogelkäfige nach Singapur.“
Vogelkäfige aus Canh Hoach sind unterschiedlich mit zahlreichen Formen und Arten: runder Käfig, rechteckiger Käfig oder zylindrischer Käfig. Der Boden des Käfigs wird meist aus Holz vom Jackfruit-Baum oder Ebenholzbaum gemacht. Dieses Holz ist weich und leicht zu gravieren. Auf dem Käfig graviert man Muster wie Drachen, Phönix, Schildkröte oder Chrysantheme, Bambus und Pflaumenbaum. Am ausführlichsten ist die Gravur von acht Heiligen. Für einen Käfig muss man insgesamt 24 Heilige gravieren, denn ein Käfigboden hat drei Beine und auf jedem Bein werden 8 Heilige eingraviert. Dazu Tran Van Thao, ein Handwerker im Dorf Canh Hoach:
„Es gibt sehr viele Schritte, um einen Käfig herzustellen. Die Gestaltung des Käfigs ist der wichtigste Schritt. Ein Käfig muss symmetrisch sein. Unser Dorf arbeitet ständig daran, die Form der Käfige zu ändern. Unsere Vogelkäfige werden sehr beliebt.“
Vogelkäfige in Canh Hoach sind bereits ein Markenzeichen und wirklich ein Kunstprodukt. Das Leben der Bewohner in Canh Hoach har sich, dank des Berufs, stark verbessert.