Neue Orientierung im Dorf für Bootsbau in der Provinz Dong Thap

(VOVWORLD) - Das Bootsbau-Dorf Ba Dai im Kreis Lai Vung in der Provinz Dong Thap ist schon mehr als 100 Jahre alt. Es wurde vom Kulturministerium im Jahr 2015 als nationales Kulturerbe anerkannt. Heute ist die Stimmung im Dorf nicht mehr so hektisch wie früher. Aber heute beschäftigen sich immer noch dutzende Familien im Dorf mit dem traditionellen Bootsbau und strengen sich an, dieses Handwerk der Vorfahren fortzuführen. 
Neue Orientierung im Dorf für Bootsbau in der Provinz Dong Thap - ảnh 1Die kleinen Boote und Mini-Boote des Handwerksdorfs Ba Dai sind nicht nur von den Bewohnern im Mekong-Delta, sondern auch von Ausländern als Geschenk bestellt. (Foto: Pham Hai/VOV)

Vor vielen Jahren wurden Agrarprodukte der Bewohner im Mekong-Delta meistens mit dem Boot transportiert. Aus diesem Grund war das Bootsbau-Dorf Ba Dai im Kreis Lai Vung gut besucht. Auf dem Höhepunkt beschäftigten sich sogar 220 Familien im Dorf mit dem Bootsbau. Sie stellten jährlich tausende Holzboote her, um die Nachfrage der Bewohner in den Provinzen im Mekong-Delta zu erfüllen. Dank der sozioökonomischen Entwicklung des Landes werden die Agrarprodukte anstatt mit dem Boot, nun mit dem Lastwagen transportiert. Die Holzboote wurden deswegen weniger bestellt.  

Wie andere Männer im Dorf Ba Dai beschäftigte Bay Tot sich mit dem Bootsbau, als er 15 Jahre alt war. Er hat eine Leidenschaft für dieses Handwerk. Aber jetzt bedauert er, dass das Handwerksdorf Schwierigkeiten hat. Der Bootsbau steht vor der Gefahr, in Vergessenheit zu geraten. Zahlreiche Familien haben mit diesem Handwerk aufgehört. Bay Tot selbst musste für eine ganze Weile den Bootsbau einstellen. Aber dann hat er versucht, kleine Boote zum Fischangeln zu bauen. Die kleinen Boote sind gut gefragt und haben sogar einen guten Ruf in Tourismusgebieten. Bei Messen und Konferenzen zur Handelsförderung werden auf diesen kleinen Booten Agrarprodukte ausgestellt. Die Mini-Boote mit landwirtschaftlichen Produkten sehen bescheiden aber einzigartig aus. Andere Bewohner haben wieder angefangen, kleine Boote wie Bay Tot herzustellen. Dazu sagt er.

„Zuerst baute ich ein kleines Boot für einen Wettbewerb meiner Kinder. Zum Glück war es bei Touristen beliebt. Auf meinem kleinen Boot wurden Früchte wie Mango, Mandarinen, Drachenfrucht, Durian und Melonen sowie Handwerksprodukte zur Ausstellung arrangiert. So wird für die Handwerksprodukte des Dorfes sogar im Ausland geworben.“

Laut Tran Van Thanh, einem Funktionär in der Gemeinde Long Hau im Kreis Lai Vung beschäftigen sich nun nur noch über 20 Familien mit dem Bootsbau. Ihre Boote dienen hauptsächlich den Touristen in Erholungsgebieten. In seinem Entwicklungsplan hat die Gemeinde Long Hau eine Gruppe zum Bau der kleinen Boote gegründet, die bei Touristen aus dem In- und Ausland gefragt sind. Die Kulturbehörde der Provinz Dong Thap hat vor, die Produkte aus dem Handwerksdorf auf dem Binnenmarkt sowie im Ausland vorzustellen. Zugleich bietet sie eine Förderpolitik für Handwerker und Meister an, die zum Aufbau und zur Entwicklung des Handwerksdorfs beitragen. Dazu Tran Van Thanh:

„Wir haben schon den Plan zur Entwicklung des Handwerksdorfs entworfen. Hier werden nun fast nur kleine Boote und Mini-Boote gebaut. Einige Betriebe bekommen oft Bestellungen. Früher verdienten fast alle Familien hier ihr Geld mit dem Bootsbau. Sie arbeiteten tags und nachts, um Boote rechtzeitig an Kunden liefern zu können.“

Heute werden kleine Boote und Mini-Boote nicht nur von den Bewohnern im Mekong-Delta, sondern auch von Ausländern als Geschenk bestellt. Es gibt kleine Boote in verschiedenen Größen. Als Pionier beim Bau der kleinen Boote konnte Bay Tot sein Leben stabilisieren und seine Leidenschaft für Bootsbau weiterhin fortführen. Die Mini-Produkte sind eine neue Orientierung für das 100-jährige Handwerksdorf Ba Dai. 

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