Neues Leben der Sampan-Bewohner in Thua Thien Hue

(VOVWORLD) - Nach dem Nationalfeiertag am 2. September 1945 war die junge Regierung der Demokratischen Republik in Schwierigkeiten, einschließlich Hungersnöte, Analphabetentums und der ausländischen Aggressionen. Die Bekämpfung des Analphabetismus galt als zweitgrößte Aufgabe unter den sechs dringenden Missionen der revolutionären Regierung. In der Lagune der zentralvietnamesischen Provinz Thua Thien Hue ist die Beseitigung des Analphabetismus der Sampan-Bewohner bis jetzt zu einer regelmäßigen Aufgabe der lokalen Behörden sowie jedes Bürgers geworden. 
Neues Leben der Sampan-Bewohner in Thua Thien Hue - ảnh 1 Die Klasse von Bach Thi Ngoc Hanh für Sampan-Kinder. (Foto: VOV)

In einem kleinen Haus im Siedlungsgebiet Kim Long der Stadt Hue erinnert sich Bach Thi Ngoc Hanh an die Geschichte, Sampan-Kinder zu unterrichten. Früher lebte Hanhs Familie in der Gegend von Ben Me in Hue. 1975 absolvierte sie die Oberschule. Damals war Ben Me ein armes Sampan-Dorf. Die Sampan-Bewohner mussten ihren Lebensunterhalt verdienen und hatten nicht auf das Lernen ihrer Kinder geachtet. Die Kinder konnten deshalb nicht zur Schule gehen. Aus Liebe zu diesen Kindern hat Hanh jeden Abend Kurse organisiert, in denen die Kinder singen, lesen und schreiben lernen konnten. Nachts am Fluss weckte die Klasse von Hanh Träume bei Sampan-Kindern. 

Im Jahr 1995 verlegte die Stadt Hue das Sampan-Dorf Ben Me in das Siedlungsgebiet Kim Long. Der Staat ergriff Maßnahmen, um den Kindern im Dorf zu helfen und damit sie zur Schule gehen können. Die meisten Kinder im Siedlungsgebiet waren aber zu alt. Viele konnten mit dem allgemeinen Bildungsprogramm nicht mithalten und haben deshalb die Schule verlassen. Hanh gab weiterhin kostenlosen Unterricht und half den Kindern, nützliche Menschen zu werden. Sie ist jetzt schon alt. Doch lehre Hanh die Kinder immer noch, sagte sie:

“Ich finde die Kinder erbarmungswürdig. Ihre Eltern sind zu arm und können sich deshalb nicht um sie kümmern. Ich denke, dass ich nur zwei bis drei Stunden pro Nacht verbringen sollte, um ihnen zu helfen. Ich kann alles machen, was für die Kinder nützlich ist. Ich mache es einfach.”

Vor zehn Jahren führte die Provinz Thua Thien Hue eine großflächige Auswanderung durch. Etwa 1000 Sampan-Haushalte in den Gemeinden Phu Binh und Vy Da wurden in Siedlungsgebiete in der Gemeinde Huong So der Stadt Hue und Gemeinde Phu Mau des Kreises Phu Vang gebracht. Kinder können an ihren neuen Wohnorte zur Schule gehen. Dazu Nguyen Tri, ein Bewohner im Siedlungsgebiet Huong So:

“Es geht uns viel besser. Wir mussten früher überall unsere Kinder mitbringen, wo sie sind. Sie konnten deshalb nicht zur Schule gehen. Jetzt haben wir im Siedlungsgebiet unsere eigenen Häuser. Die Schulen und Behörden kümmern sich um die Kinder. Sie überreicht den Kindern aus schwierigen Verhältnissen Bücher und Kleidung, um sie zu ermutigen, zur Schule zu gehen.”

Es ist für die Sampan-Bewohner eine Herausforderung, an Land zu kommen, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Da die meisten von ihnen Analphabeten sind und es äußerst schwierig ist, eine Arbeit zu finden. Viele sind sogar wieder zu den Sampans zurückgekehrt. Dank der Aufmerksamkeit der lokalen Behörden wird ihr Leben aber allmählich stabilisiert. Jeder hat Arbeit. Viele Menschen beschäftigen sich mit kleinen Restaurants oder Handelstätigkeiten. Ihre Kinder erreichen gute Leistungen beim Lernen und haben eine gute Zukunft. Mai Van Thanh, Leiter des Wohngebiets 16 in der Gemeinde Huong So, sagt:

“Nach zehn Jahren im Siedlungsgebiet hat sich der Lebensstandard der früheren Sampan-Bewohner sehr verbessert. Viele haben geräumige Häuser und Autos. 90 bis 95 Prozent der Kinder können zur Schule gehen. Dieses Rate betrug früher höchstens 40 Prozent.”

Ein neues Leben hat sich für die Sampan-Bewohner eröffnet. Sie verändern sich langsam und holen das moderne Leben ein.

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