Verkaufsstraße für Bambus in der Altstadt Hanois

(VOVWORLD) - Die Altstadt Hanois mit ihren 36 Straßen ist seit langem ein historisches und kulturelles Symbol der Hauptstadt geworden. Diese Straßen wurden nach Waren oder Handwerksberufen benannt, die auf jeder Straße verkauft wurden. Jedoch gibt es Ausnahmen, wie die Hang-Vai-Straße. Diese Straße liegt etwa 600 Meter vom Hoan-Kiem-See entfernt. 
 
Verkaufsstraße für Bambus in der Altstadt Hanois - ảnh 1In Hang-Vai-Straße in der Altstadt Hanois werden Bambusprodukte verkauft. (Foto: hanoimoi.com.vn)

Entlang der 240 Meter langen Hang-Vai-Straße sind lange Bambusstangen und Bambus-Leitern aufgestellt, die die Wände abdecken. Das schafft die Besonderheit der Hang-Vai-Straße. Hang-Vai heißt auf Vietnamesisch Stoffstraße. Dort wird aber Bambus verkauft. Deshalb verwechseln viele Menschen diese Straße mit der Hang-Tre-Straße, also der Bambusstraße, die fast zwei Kilometer entfernt liegt.
Die Hang-Vai-Straße hat noch die alte Schönheit der Hauptstadt. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts lag die Hang-Vai-Straße neben dem Dong-Thanh-Markt des Kreises Tho Xuong, der heute zum Wohnviertel Hang Bo im Stadtviertel Hoan Kiem in Hanoi gehört. Dort wurden Verbrauchsgüter gehandelt, aber am meisten Stoffe. Deshalb nannte man diese Straße die Hang-Vai- Straße oder die Verkaufsstraße für Stoffe. Hier wurden nur konventionelle Stoffe für normale Menschen angeboten. Diese ist anders als die Hang-Dao-Straße, wo man Seide verkauft.
In der Kolonialzeit nannten die Franzosen diese Straße Rue des Etoffes, die aus dem Namen Hang-Vai-Straße übersetzt wurde. 1945 wurde die Straße in den alten Namen Hang-Vai-Straße umbenannt.

Verkaufsstraße für Bambus in der Altstadt Hanois - ảnh 2Die Schönheit des Alltagslebens in Hang-Vai-Straße. (Foto: Hoang Chien)

Seit den 90er Jahren handeln viele Familien in dieser Straße mit Bambus und Produkten aus Bambus. Dort wird kein Stoff mehr verkauft. Die Waren aus Bambus sind sehr unterschiedlich. Es gibt Bambus für Baueinrichtungen, Bambus für Dekoration und Bambus für’s Alltagsleben. Nguyen Dac Hai und Nguyen Huyen Linh sind zwei Besitzer der Geschäfte auf der Hang-Vai-Straße.
- Meine Familie produziert traditionelle Sachen aus Bambus, traditionelle Häuser wie Häuser mit Dächern aus Palmblättern und auch Ausrüstungen für folkloristische Spiele wie Stelzenlauf und Bambusschwingen. Mein Vater und meine Onkels und Tanten betreiben diesen Beruf auch. Mein Geschäft wurde mir vom Urgroßvater überlassen.
- Meine Familie verkauft Bambussachen und Dekorationsartikel aus Bambus sowie Bambus als Baumaterialien. Ausländische Touristen kommen hierher, um Souvenirs aus Bambus zu kaufen. Sie mögen auch Kleider- und Handtuchleiter aus Bambus kaufen. Meine Familie produziert 30 bis 50 Produkte pro Tag.
Nguyen Trong Duc ist Handwerker und Besitzer eines Geschäfts in der Hang-Vai-Straße. Er stellt Architekturprodukte aus Bambus her.
„Ich produziere Wände, Schränke und Regale, aber auch Tische und Stühle aus Bambus. Mein Alltag beginnt um 06:30 Uhr. Ich öffne dann unser Geschäft und beginne zu arbeiten. Zuerst produziere ich die Artikel hier bei mir und später bringe ich diese zum Haus der Kunden und installiere sie. In der Stadt benutzt man Bambusartikel als Dekoration und vor Ort benutzt man sie als Verbrauchsgüter. Ich kann nach Bedarf der Kunden neue Produkte herstellen.“

Verkaufsstraße für Bambus in der Altstadt Hanois - ảnh 3In mitten der hektischen Straße beschäftigt man sich auf die Arbeit mit dem Bambus. (Foto: kinhtedothi.vn)
Die Hände des Handwerkers arbeiten sehr schnell. Nguyen Quang Thao, ein Kunde, verfolgt aufmerksam die Handbewegungen des Handwerkers.
„Ich mag einfach nostalgische und künstlerische Sachen. Deshalb komme ich hierher in die Hang-Vai-Straße. Hier kann ich vom Geschäftsbesitzer etwas lernen. Diese Straße ist auch sehr schön, denke ich.“
Das Leben auf der Verkaufsstraße für Bambus in der Altstadt Hanois ist seit vielen Jahren unverändert. Nur die junge Generation hat ihre Vorfahren ersetzt. Sie behalten den Beruf bei und entwickeln diesen sogar weiter. Es ist auch die Schönheit der alten Berufsstraßen in der Hauptstadt.
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