(VOVworld) – Die Provinz Quang Tri in Zentralvietnam war im Krieg gegen die US-Armee ein erbittertes Schlachtfeld. Bis heute wird hier ein System von revolutionären Gedenkstätten bewahrt. Die Provinzbehörden bieten derzeit Touren an, auf denen Touristen das ehemalige Schlachtfeld besuchen können. Dieses Programm soll dazu beitragen, die Werte der revolutionären Gedenkstätten zu erhalten und zugleich der jungen Generation die Dankbarkeit gegenüber ihren Vorfahren beizubringen.
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Die Veteranen besuchen das ehemalige Schlachtfeld. (Foto: dulich.quangtri.gov.vn) |
In diesen Tagen besuchen Veteranen aus dem ganzen Land die zentralvietnamesische Provinz Quang Tri. Sie weinen alle, wenn sie die Gedenkstätten, wie beispielsweise die alte Zitadelle Quang Tri, den Tunnel Vinh Moc oder den Friedhof Truong Son besichtigen. Vor mehr als 40 Jahren hat die US-Armee auf die Kreisstadt Quang Tri am Thach-Han-Fluss Millionen Tonnen Bomben abgeworfen. Hunderttausende vietnamesische Soldaten sind gefallen, um dieses Gebiet zu verteidigen. Ihr Opfer trug zum Erfolg des Pariser-Abkommens im Jahr 1973 und zum Sieg im Frühling 1975 bei. Veteran Nguyen Trong Thai hat während des Krieges gegen die US-Armee in Quang Tri gekämpft. Er sagt:
“Die anderen Veteranen und ich sind tief bewegt, wenn wir das ehemalige Schlachtfeld besuchen, auf dem unsere Kameraden gefallen sind. Wir wünschen, dass ihre Seelen ins Nirvana eingegangen sind. Wir, die Lebenden, werden uns darum bemühen, Vorbilder für die junge Generation zu sein. Wir wünschen auch, dass sich unser Land weiter schnell und stark entwickeln wird.”
Die Soldaten, die in Quang Tri gekämpft haben, wollen alle das ehemalige Schlachtfeld besuchen, um noch einmal den Fluss Thach Han anzuschauen und Räucherstäbchen vor den Gräbern ihrer Kameraden anzuzünden. Dazu Veteran Ha Hau Pham:
“Dieses Gebiet war früher sehr arm. Es gab hier im Jahr 1975 noch nicht mal eine Straße. Die Bewohner hatten Hunger. 40 Jahre später gibt es hier viele positive Veränderungen. Wir können den Ort, an dem wir gekämpft haben, gar nicht wieder erkennen.”
Jedes Bodenstück in der Provinz Quang Tri war vom Blut der Soldaten aus dem ganzen Land getränkt. Die Touren zum Besuch des alten Schlachtfelds ziehen nicht nur die Veteranen, sondern auch internationale Touristen an. Es geht um eine neue Art von Tourismus, die politisch, wirtschaftlich und gesellschaftlich von Bedeutung ist. Die Touren seien die Brücke zwischen der Vergangenheit und der Gegenwart, sagt Nguyen Huu Thang, Direktor der Behörde für Kultur, Sport und Tourismus der Provinz Quang Tri. Thang zufolge gibt es diese Tour bereits seit zehn Jahren. Die Anzahl der Touristen, die jährlich das ehemalige Schlachtfeld besuchen, steige stetig an, so Thang:
“Diese Tour entspricht dem Bedürfnis der Veteranen, die das ehemalige Schlachtfeld und ihre gefallenen Kameraden besuchen wollen. Es gibt auch Gruppen, die selbständig Touren organisieren. Sie gehen in den Wald, spannen Hängematten auf und übernachten dort. Sie wollen sich so an ihre Erlebnisse der Kriegszeit erinnern und eine Nacht mit ihren Kameraden verbringen, die gefallen sind. Auch die US-Veteranen, die in Vietnam gekämpft haben, wollen diese Touren erleben.”
Es gibt in Quang Tri bis zu 72 Friedhöfe. Zwei davon sind Truong Son und Duong 9, wo sich die Gräber von hunderttausenden gefallenen Soldaten befinden. Hier gibt es auch bekannte Gedenkstätten wie die alten Zitadelle Quang Tri, den Tunnel Vinh Moc und den Gedenkstättenkomplex an beiden Ufern des Flusses Hien Luong. Die Touren zum Besuch dieser Orten helfen den Menschen, menschlicher und freundlicher zu sein.