Verbesserung der Qualität des vietnamesischen Kaffees

(VOVworld) - Kaffee ist eine der gefragtesten Exportwaren der vietnamesischen Landwirtschaft. Vietnam ist heute der größte Kaffee-Exporteur der Welt. Allerdings entsprach das Exportvolumen in den vergangenen Jahren nicht dem Potential des Landes. Die Frage für die vietnamesischen Kaffeeproduzenten ist nun, wie die Qualität der Produkte verbessert und für den Weltmarkt noch attraktiver gemacht werden kann.


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Vietnam ist heute der größte Kaffee-Exporteur der Welt.

Im vergangenen Jahr hat Vietnam fast 1,7 Millionen Tonnen Kaffee exportiert und damit knapp vier Milliarden US-Dollar eingenommen. Der vietnamesische Marktanteil liegt damit bei 20 Prozent des gesamten Kaffee-Exports weltweit. Allerdings macht der Anteil an der Spitzenqualität nur zwei Prozent auf dem Weltmarkt aus. Der Grund dafür ist, dass Vietnam derzeit fast nur Rohkaffee exportieren kann. Der Preis für ein Kilogramm ungerösteter Kaffeebohnen beträgt zwei US-Dollar. Das entspricht dem Preis einer Tasse Kaffee im Ausland. Aus einem Kilogramm verarbeiteten Kaffeepulver können jedoch 50 Tassen Kaffee hergestellt werden. Der Vorsitzende des vietnamesischen Kaffeeverbands Luong Van Tu erklärt, weitere Gründe seien, dass die Qualität des exportierten vietnamesischen Kaffees noch nicht stabil sei. Die Kaffeebäume seien zu alt und die Qualität sowie die Quantität der Bohnen werde immer schlechter. Tu rät, die Kaffee-Exportunternehmen sollen den Kaffeebauern Unterstützung anbieten, damit sie zur Verbesserung der Qualität ihrer Produkte neue Sorten anbauen können.

“Man sollte die Bauern finanziell unterstützen. Den Bauern sollte außerdem bei Verkauf, Anbau und Ernte der Kaffeekirschen geholfen werden. Die Bauern, Unternehmen und Banken müssen enger zusammenarbeiten. Dadurch können die Bauern günstige Kredite erhalten und die Banken erhielten mit diesem Modell ihr Geld schneller zurück.”

Zudem enthalten zahlreiche Kaffeeprodukte bisher weder ein Markenzeichen noch geografische Hinweise. Der Vize-Vorsitzende des Kaffeeverbandes in Buon Ma Thuot, Trinh Duc Minh, sagt, mit der Schaffung einer Marke würden die Verbraucher besser über die Herkunft der Produkte informiert. Damit würde Vertrauen in die vietnamesischen Kaffeeprodukte entwickelt.  

“Der Kaffeeverband soll den Bauern helfen, ihren Produkten die geografische Herkunft für den Weltmarkt zuzuordnen. Dafür müssen die Unternehmen Traningskurse für die Bauern veranstalten. Sie sollen die Bauern darauf hinweisen, in einer Gruppe zusammenzuarbeiten und Informationen über Anbau sowie Verkauf der Produkte zu vermerken. Die Unternehmen kaufen nur die Rohstoffe, verarbeiten und exportieren diese dann anschließend.”

Wenn der vietnamesische Kaffee eine internationale Bestätigung für seine Qualität erhalten soll, kann die Lösung nur sein, den Kaffeeanbau nachhaltig zu entwickeln sowie die Position der Produkte in der Welt zu festigen. Gegenwärtig werden nur noch 30 Prozent der gesamten Kaffeeprodukte in Vietnam für die internationalen Qualitätsanforderungen bestätigt. Für jede Tonne Robusta-Kaffee mit dieser Bestätigung zahlen die Importeure zusätzlich bis 60 US-Dollar, für Arabica-Kaffee bis zu 180 US-Dollar. Der Vertreter des Instituts für Strategie zur landwirtschaftlichen Entwicklung, Dang Kim Son, betonte die Bedeutung der internationalen Bestätigung.

“Wenn wir diese Strategie gewissenhaft umsetzen, um die internationale Bestätigung zu bekommen, erhöht sich der Wert unserer Kaffeebohnen. Anschließend bauen wir eine Marke für den Wert und die Qualität unserer Produkte auf. Nur dann werden die Kunden unsere Produkte respektieren und akzeptieren, mehr dafür zu bezahlen. Der Staat soll Programme zur Handelsförderung organisieren, um den Unternehmen zu ermöglichen, sich besser auf dem Weltmarkt zu positionieren.”

Das Landwirtschaftsministerium erarbeitet gerade eine Strategie zur nachhaltigen Entwicklung der Kaffeeprodukte. Mit dieser Strategie erhofft man, der vietnamesischen Kaffeeproduktion eine erfolgreiche Zukunft zu geben. Währenddessen konzentrieren sich die Kaffee-Exportunternehmen darauf, die Qualität der Produkte zu verbessern sowie enger mit den Bauern zu kooperieren. 

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