Die Kultur des Betelkauens der Vietnamesen

(VOVworld) – In der Vergangenheit war das Betelkauen eine der einzigartigen Kulturzüge der Vietnamesen. Kleines Messer, kleiner Mörser und Kalk-Kännchen - das sind unentbehrliche Gegenstände für das Betelkauen. Gemeinsam mit dem Betelkauen sind diese Gegenstände langsam in Vergessenheit geraten. Aus diesem Grund hat das Museum für nationale Geschichte in Hanoi vor kurzem eine Ausstellung über die Kultur des Betelkauens der Vietnamesen eröffnet, um diese Kulturzüge wieder zu beleben.



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Betelkau-Bestecke aus Gold und Edelstein. (Foto: vietnamnet.vn)

In der Ausstellung wurde ein Raum der Kultur der Ahnenkult der Vietnamesen im 18. Jahrhundert ausgestattet: eine fein gravierte Schachtel voller Betel und Betelnüsse wurde vor dem Altar ausgestellt. Durch den Raum können die Besucher die Bedeutung des Betels und der Betelnüsse im geistigen Leben der Vietnamesen erfahren, sagt der Direktor des Museums für nationale Geschichte Nguyen Van Cuong:

“Die Kultur des Betelkauens hat sich aus dem normalen Leben der Bürger entwickelt. Sie war sowohl im Könighof als auch im Alltagsleben des Volkes beliebt. Diese Kultur hatte einen großen Einfluss auf das Leben der Vietnamesen. Man kann sie bei Trauerfeiern, Hochzeiten und anderen wichtigen Anlässen sehen. Diese Kultur hat eine eigene Eigenschaft der Vietnamesen für tausende Jahre geschaffen.”

Durch mehr als 100 Exponate in verschiedenen Formen und Materialien können sich die Besucher des Museums die Betelkau-Sitten vorstellen. Beispielsweise ein altes Kalk-Kännchen aus der Ly-Dynastie vor etwa 1000 Jahren. Seine Vignette ist nicht so hochentwickelt, aber das Material aus blauer Glazur macht die luxuriöse Schönheit des Kännchens aus. Auch sind mehrere Betelkau-Bestecke der Volksgruppen der Cham, Kho Me, Tay, Muong und Thai ausgestellt, die die Kultur des Betelkauens der jeweiligen Gegend in Vietnam darstellen.

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Kalk-Kännchen . (Foto: vietnamnet.vn)

Der Raum wird lebendiger, wenn die Besucher des Museums außerdem beobachten können, wie einige Mädchen in traditioneller Tracht sowohl Betelstücke zubereiten, als auch den Quan ho-Gesang singen:

Pham Thuy Anh, eine Besucherin, interessiert sich für die Ausstellung:

“Meine Oma kaut gern Betel. Deshalb sind mir die Exponate hier nicht fremd. Es ist interessant, dass ich zum ersten Mal die Betelkau-Bestecke in verschiedenen Formen und Materialien sehe. Mir gefallen die Bestecke von den Patrizierfamilien. Sie sind sehr schön.”

Der Sammler Thanh Hai Duong hat etwa 40 alte Betelkau-Bestecke auf der Ausstellung präsentiert:

“Jedes Exponat enthält eine Botschaft unserer Vorfahren. Wenn wir heute die Kultur des Betelkauens beobachten, können wir verstehen, dass wir vielleicht in Zukunft das Betel weniger kauen oder dass diese Sitte schrittweise in Vergessenheit geraten könnte. Jedoch wird die Kultur des Betelkauens ewig im Gedanken der Vietnamesen bleiben.”

Obwohl man heute Betel wenig kaut, haben die Gegenstände, die für das Betelkauen genutzt werden, einen hohen Wert, den die Vietnamesen für tausende von Jahren bewahren. Durch die Ausstellung will das Museum für nationale Geschichte dem Publikum eine Botschaft über die Bedeutung der Bewahrung traditioneller Werte des Volkes senden.

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