Die Lu mit dem Cam Muong-Fest

(VOVworld) – Die Minderheitsvolksgruppe der Lu sind in der nordvietnamesischen Provinz Lai Chau ansässig. Die Lu leben vor allem in den Kreisen Sin Ho und Tam Duong. Die Lu haben eine vielfältige Kultur mit eigenen Traditionen. Das Cam Muong-Fest gehört zu den einzigartigen Frühlingsfesten der Lu.

 

Die Lu mit dem Cam Muong-Fest - ảnh 1
Das Spiel "Con-Wurf" gehört zum Cam Muong-Fest der Lu.

 

 

Das Cam Muong-Fest der Lu beginnt unmittelbar nach dem Neujahrsfest Tet. Bei diesem Fest bringen die Bewohner Opfergaben zu Ehren verschiedener Geister, wie des Berggeistes oder des Bachgeistes, sagt der Einheimische Tao Van Coong.

„Die Opfergaben werden in der Gruppe gemeinsam gespendet. Sie kaufen Schweine, Hühner und Schnaps. Sie legen die Opfergaben beim Fest auf den Altar und beten für Gesundheit, gute Ernte und Wohlstand.“

Zu den Opfergaben der Lu gehören 18 Boote, die aus Papier in Grün und Gelb gefertigt wurden. Grün symbolisiert die Wälder und Gelb den reifen Reis.

Die Lu führen das Cam Muong-Fest mit Ehre und Hochachtung aus. Jede Lu Familie schickt einen Vertreter zur Gebetszeremonie. Dieser bringt den Familienmitgliedern nach dem Gebet Geschenke mit, die aus den Opfergaben stammen. Der Führer der Gebetszeremonie soll der Älteste in der Gruppe sein und von den Mitbewohnern respektiert werden. Bei der Gebetszeremonie benutzen die Lu keine Trompeten, Flöten oder Trommeln. Sie glauben, dass die Töne der Musikinstrumente die Heilligen stören. Das Gebet findet auch nicht in einem Gebäude, sondern an einem großen Baum statt, sagt der stellvertretende Direktor der Kulturbehörde der Provinz Lai Chau, Do Ha Long.

„Die Lu glauben, dass es bei großen Bäumen Geister gibt. Zu jedem Dorf der Lu gehört ein Stück Wald, der als heilig gilt. Diese Wäldern dürfen nicht zerstört oder abgeholzt werden. Alle Bewohner müssen dieses Stück Wald schützen. Sie glauben, dass die Wälder sie vor Bösem schützen.“

Nach der Gebetszeremonie finden verschiedene Spiele und Veranstaltungen statt. Die Männer spielen Musik und die Mädchen und Frauen singen traditionelle Lieder der Lu. Spiele dürften beim Cam Muong-Fest nicht fehlen. Besonders hervorgehoben wird das Spiel „Con-Wurf“. Bei diesem Spiel geht es um die Geschicklichkeit der Spieler. Auf einem etwa 15 bis 20 Meter hohen Stock, der meist aus einem Bambus besteht, hängt ein Ring mit einem Durchmesser von etwa 40 cm. Die Spieler sollen ein kugelförmigen Gegenstand durch den Ring werfen. Wer schon bei seinem ersten Wurf die Kugel durch den Ring schafft, hat Glück.

Ferner sollten die Lu bei den Festtagen bestimmte Aktivitäten und Handlungen vermeiden, um Unglück zu verhindern, sagt der Einheimische Tao Van On.

„An den ersten drei Festtagen sollen die Menschen keinen Baum verletzen oder abholzen. Sie sollen auch kein Gemüse ernten. Die Menschen sollen zu Hause bleiben und keine Fremde ins Haus lassen. Sondergäste dürfen nur auf dem Hof empfangen werden.“

Das Cam Muong-Fest der Lu ist eine traditionelle Kultur. Sie soll auf jeden Fall bewahrt werden.

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