Wo es keine Plastiktüte gibt

(VOVworld) – Seit mehr als vier Jahren haben etwa 600 Haushalte auf der Insel Cu Lao Cham der zentralvietnamesischen Stadt Hoi An gemeinsam die Umwelt gesäubert. Die Bewohner auf Cu Lao Cham führen ein Leben ohne Plastiktüten und benutzen stattdessen umweltfreundliche Tüten.

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Die Bewohner der Insel Cu Lao Cham haben sich angewöhnt, umweltfreundliche Tüten statt Plastiktüten zu verwenden. (Foto: afamily.vn)


Die Bewohner der Insel Cu Lao Cham haben sich angewöhnt, umweltfreundliche Tüten statt Plastiktüten zu verwenden. Auf dem Zentralmarkt der Gemeinde sieht man die Menschen mit Tüten aus Papier und Blättern in der Hand. Man kann sich schwer vorstellen, dass vor nur vier Jahren die Insel Gefahr lief, von Müll umzingelt zu werden, der größte Anteil wurde durch Plastiktüten verursacht. Der Müll türmte sich zu großen Flächen auf dem Meer auf. Die Stadtbehörde von Hoi An hat jeden Bewohner über die Folgen des Plastiktütenkonsums aufgeklärt. Durch das Radiosystem der Gemeinde wurde jeden Tag über die Schäden der Benutzung von Plastiktüten für die Umwelt berichtet. Auch auf dem Markt gibt es eine Tafel mit dem Motto „Bringen Sie einen Korb mit zum Markt, der Stil der Hausfrau“ mit einem entsprechendem Bild der Frau. So fordert die Behörde die Bewohner auf, keine Plastiktüte zu benutzen, so der Einwohner Nguyen Tam:

„Alle Bewohner hier, etwa 2700 Menschen, begrüßen den Aufruf. Sie verwenden Papiertüten, die aus Zeitung oder anderen umweltfreundlichen Stoffen gemacht werden. Sie benutzen keine Plastiktüte mehr. Das ist nun eine Gewohnheit geworden.“

Die Bewohner in Cu Lao Cham erkennen sehr klar die Folgen der Nutzung von Plastiktüten. Auch ihre Kinder, Enkelkinder und weitere Generationen müssten in einer verschmutzten Umwelt leben, falls sie weiterhin Plastiktüten gebrauchen. Nguyen Thi Ban, eine Verkäuferin auf dem Markt Tan Hiep, verwendete früher durchschnittlich 200 Gramm Plastiktüte täglich. Innerhalb von 30 Jahren auf dem Markt hätte sie sonst eine sehr große Menge an Plastiktüten gebraucht.

„Am Anfang wussten wir nicht, ob es sich durchsetzen würde, keine Plastiktüte zu benutzen. Nun sind wir alle daran gewöhnt. Die Käufer bringen Körbe zum Markt mit, ansonsten habe ich auch Papiertüten für sie vorbereitet.“

Neben Zeitungspapier benutzen Verkäufer auch Bananenblätter, um Waren einzuwickeln. Ohne Plastiktüten kann man auch gut verkaufen und einkaufen, so Mai Tam, eine Verkäuferin im Tan Hiep-Markt:

„Früher war die Umwelt hier nicht sauber. Morgens sahen wir sehr viele Plastiktüten um die Insel herum. Heute ist es ganz anders. Die Umwelt ist sauberer. Die Bewohner haben sich daran gewöhnt, Körbe zum Mark mitzubringen und Waren in Papiertüten zu wickeln.“

Der Parteileiter der Stadt Hoi An, Nguyen Su, ist mit den Bewohnern in Cu Lao Cham bei dieser Kampagne immer dabei.

„Jeder wünscht sich doch eine saubere Umwelt, auch die Bewohner in Cu Lao Cham. Aber sie müssen ihren Lebensunterhalt verdienen, deshalb kümmern sie sich wenig um die Umwelt. Aber ich stolz darauf, dass die Bewohner in Cu Lao Cham etwas tun, das Bewohner in einigen Orten auf dem Festland noch nicht machen, nämlich keine Plastiktüte mehr zu benutzen.“

Auch Touristen in Cu Lao Cham müssen die Regeln der Insel befolgen. Auf den Häfen, wenn ein Schiff ankommt, werden Bewohner und Touristen von Freiwilligen aufgeklärt und umweltfreundliche Tüten verteilt. In Erholungsorten auf der Insel sammeln und sortieren Mitarbeiter den Müll sorgfältig, so Su weiter:

„Falls ein Tourist eine Plastiktüte auf die Insel mitbringt, sagen die Bewohner ihm sofort, dass er hier keine Plastiktüte benutzen darf. Cu Lao Cham ist zu einer Marke geworden, geschaffen durch ihre Bewohner. Die Bevölkerung ist dank dieser Marke wohlhabender geworden. Seit der Abschaffung der Plastiktüten leben die Korallen wieder. Früher wurden sie von Plastiktüten umwickelt und viele starben.“

Seit 2009 ist Cu Lao Cham als Biosphärenreservat der Welt anerkannt. Seit diesem Zeitpunkt steht Cu Lao Cham auf der Tourismuskarte und ist weltweit bekannt. Der Umweltschutz der Bewohner ist neben der Schönheit der Insel eine Attraktion für Touristen geworden.

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