Die Struktur eines traditionellen Dorfes der Volksgruppe der Kinh

(VOVworld) – Wenn man an das traditionelle Dorf der Volksgruppe der Kinh denkt, stellt man sich normalerweise Bilder eines Dorftors, des Dorftempels oder von Banyanbäumen und Brunnen vor. Auch die Gärten und Sümpfe sind typisch für die Dörfer der Kinh. Diese Struktur zeigt, dass das Leben der Kinh eng mit der Natur verbunden ist.

 

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Ein Wasserbrunnen im Dorf der Kinh. (Foto: 24h.com.vn)

 

 

Es ist weit verbreitet, dass man zunächst eine Bambushecke sieht, wenn man ein traditionelles Dorf der Volksgruppe der Kinh besucht. Die Bambushecke schafft Schatten und schützt das Dorf vor Räubern. Neben der Bambushecke ist das Dorftor, eine wichtige Einrichtung für das Leben der Dorfbewohner. Jedes Tor hat eine eigene Architektur, die aber immer mit dem friedlichen Raum des Dorfes harmoniert. Im Dorf Duong Lam, etwa 50 Kilometer westlich von Hanoi, werden typische Einrichtungen eines alten Dorfes noch bewahrt, darunter auch das einzigartige Dorftor, das bereits im Jahr 1553 gebaut wurde. Architekt  Le Quang Ngoc sagt:

“Das Tor sieht einfach aus, hat aber eine große Anziehungskraft. Weil es sich in einem ruhigen und friedlichen Raum des Dorfes befindet. Die Einfachheit des Tors passt besonders gut zur Atmosphäre auf dem Land. Das Tor ist deshalb eine Quelle der Inspiration für viele Künstler und Fotografen.”

Die Brunnen sind auch ein unentbehrlicher Teil der alten Dörfer. Sie versorgen nicht nur die Dorfbewohner mit Wassern. Sie sind außerdem der Treffpunkt, an dem sich die Menschen treffen und unterhalten. Die Brunnen befinden sich normalerweise in der Mitte des Dorfes. Nach Auffassung der Vorfahren galten die Brunnen als Augen des Dorfes oder auch als Spiegel, der das friedliche Leben im Dorf reflektiert, sagte der Kulturforscher Minh Nhuong:

“In vielen Dörfern im Delta des Roten Flusses sind die alten Brunnen noch zu sehen. Viele davon dienen noch immer dem Leben der Dorfbewohner. Diese Brunnen können aus Ton oder aus Stein gebaut sein. Vor allem vor Pagoden, Tempeln oder Gedenkstätten sind große Brunnen errichtet. Man hält diese Brunnen für heilig.”

Die Hauptstraße in einem alten Dorf geht normalerweise zum Dorftempel. Im Tempel werden die Dorfheiligen verehrt, die das Dorf gegründet oder große Verdienste beim Aufbau des Landes geworben haben. Der Dorftempel ist zugleich ein Zentrum, in dem wichtige Ereignisse des Dorfes gefeiert werden. Architekt Le Quang Ngoc weiter:

“Der Dorftempel ist normalerweise eine große Anlage im Zentrum des Dorfes. Je größer die Dörfer, desto größer sind auch die Tempel.”

Die Häuser in einem traditionellen Dorf tragen alle die gleiche Architektur. Ein Dorfhaus besteht im Normalfall aus drei Zimmern und zwei Anbauten. Vor dem Haus gibt es einen Hof. Dahinter liegt ein Garten. Diese Hausstruktur entspricht zum einem den klimatischen Gegebenheiten, sowie zum anderen den Produktionsgewohnheiten der Bauern in Nordvietnam. Heutzutage ändert sich auch in den Dörfern vieles. Man kann trotzdem irgendwo immer noch das Image eines traditionellen Dorfes finden, das die ruhige und friedliche Stimmung auf dem Land Vietnams widerspiegelt.

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