Die einzigartige Esskultur der Volksgruppe der Kinh

(VOVworld) – Vietnam hat 54 Volksgruppen und jede dieser Gruppen hat ihre eigene Esskultur. Über die Esskultur der Volksgruppe der Kinh, insbesondere die Vielfältigkeit in der Zubereitung und den Genuss der Speisen je nach Naturbedingungen, Sitten und Bräuche in jedem Gebiet berichten wir heute.

 

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Eine Reisnudelnsuppe mit Rindfleisch.

 

 

 

Die Esskultur der Volksgruppe der Kinh oder der Vietnamesen ist in jedem Gebiet unterschiedlich, hat aber immer zwei gemeinsame Bestandteile in einer Mahlzeit: Reis und Fischsoße. Die Vietnamesen essen selten einzelne Speisen. Jede Mahlzeit besteht aus mehreren Gerichten. Daher können die Speisen aus drei Regionen Vietnams trotz vieler Unterschiede noch auf einem gemeinsamen Tisch gebracht werden. Jedoch sei der Unterschied in der Zubereitung und in der Nutzung der Lebensmittel in der Esskultur jedes Gebietes markiert, sagt der Historiker Dao Hung der Zeitschrift „Xua va Nay“:

„Wenn wir über die Esskultur Vietnams sprechen, müssen wir die kulinarischen Eigenschaften jedes Gebietes verstehen. Die Esskultur der Vietnamesen hat eine eigene Farbe, die man von der Kultur in anderen Ländern unterscheiden kann. Viele Menschen aus aller Welt interessieren sich für vietnamesische Speisen.“

Im Norden leben die Vietnamesen am Delta des Roten Flusses. Die meisten Gerichte in Nordvietnam sind nicht so scharf und süß wie in anderen Regionen. Die Vietnamesen im Norden verwenden üblicherweise Gemüse sowie Fische und Kleintiere aus dem Süßwasser wie Gründlinge, Anabas, Kleinkrebse und Flussmuscheln für ihren Speiseplan. Dazu sagt Hung:

„Die Hanoier essen gern Reis mit Schweinefleisch. Sie essen überwiegend Fische aus dem Fluss. Die Hausfrauen in Hue oder Saigon kennen zahlreichere Fischsorten und haben eine größere Auswahl an Fisch für die Mahlzeiten eingeführt. Die Vietnamesen in Hanoi essen überwiegend Fleisch.“

Das Essen in Zentralvietnam ist schärfer und süßer als im Norden und im Süden. Die Speisen werden bunt zubereitet, vor allem in roter und brauner Farbe. Die Provinzen in Zentralvietnam befinden sich an der Küste, die für die aus Meeresprodukten hergestellten Soßen bekannt sind. Tran Thi Nga, die Besitzerin des Geschäft „Net Hue“ in der Mai Hac De Straße in Hanoi erzählt:

„Die Menschen in Zentralvietnam essen gern verschiedene Soßen, beispielsweise die originelle Fischsoße, der keine Gewürze beigefügt sind. Beliebt ist außerdem die Garnelenpaste, die zusammen mit vielen Gerichten täglich gegessen wird. Die Soße gibt den Gerichten ihren besonderen Pfiff.“

Das Essen in der zentralvietnamesischen Stadt Hue ist von der königlichen Esskultur beeinflusst, dessen Zubereitung und Dekoration sehr viel Arbeitsaufwand benötigt. Die Gerichte von Hue seien von zahlreichen Menschen im In- und Ausland gefragt, sagt Nga:

„In den Gerichten in Hue spürt man ein bisschen die Mischung der Esskultur in Nord- und Südvietnam. Die Menschen in Hue essen gern scharfe Speisen mit klarem Geschmack. Außerdem werden viele Gerichte süß zubereitet. Zu den Grundnahrungsmitteln in Hue gehören Nudeln und Reis. In Hue gibt es zudem vielfältige Kuchensorten wie Lọc, Nậm, Bèo und Ram Ít. Die Menschen in Hue essen auch gern Gemüse und Früchte.“

 

Im Unterschied zum Essen in Nord- und in Zentralvietnam ist das Essen in Südvietnam von süßem Geschmack geprägt. Die Speisen werden dort meist mit Zucker oder Kokosmilch zubereitet. Die Quellen der Nahrungsmittel hier sind reichlich und die Zubereitung sei nicht kompliziert, sagt Phan Cao Quoc Duy, der Geschäftsführer des Restaurants „Vuon Nam Bo“:

„Die typischen Speisen im Süden sind sehr vielfältig. Sie sind immer gleichzeitig etwas süß und scharf. Die typischste Speise ist der Soßen-Eintopf. Im Süden benutzt man viele Gewürze für das Kochen. Außerdem ist Kho Quẹt ein beliebtes Gericht der Menschen in den westlichen Gegenden, die aus Fischsoße, Zucker, Speck, Pfeffer und Chili besteht.“

Das Essen der Volksgruppe der Kinh ist je nach Gegend unterschiedlich, hat aber ähnliche harmonische Eigenschaften. Dies hat eine einzigartige Esskultur geschaffen, die weiterhin bewahrt werden soll.  

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