(VOVWORLD) - Laut Bräuchen und Sitten der Volksgruppe der Dao Khau in der nordvietnamesischen Provinz Lai Chau beginnen alle guten Dinge vor dem Sonnenaufgang. Deshalb findet der Brautumzug am 2. Tag der Hochzeitsfeier meist von 5 bis 8 Uhr morgens statt. Der genaue Zeitpunkt des Brautumzug hängt von den Familien ab.
Die Braut bereitet auf ein Gebet vor. (Foto: VOV) |
Zum Anfang des Brautumzuges wird ein Konzert gespielt. Die Menschen bereiten sich stimmungsvoll auf den Umzug vor.
Die Hochzeitsfeier dauert meist drei Tage. Die Familie des Bräutigams bereitet sich für die Hochzeitsfeier vor und bringt ihn zur Familie der Braut um dort gemeinsam zu feiern. Am 2. Tag ist die Hauptfeier, unter anderem der Brautumzug. Am 3. Tag kommt die Abschlussfeier. In der Nacht zur Hauptfeier wird Schnaps getrunken. Alle Gäste kommen zur Familie des Bräutigams. Sie trinken, tanzen und singen. Dazu die Einheimische Tan My Dao im Dorf Ta Su Cho:
„In der Nacht des 1. Feiertages wird Schnaps in der Familie des Bräutigams getrunken. Zwei Hähne werden geschlachtet, geladene Gäste sind Eltern und Großeltern beider Familien, die oder der Vermittler, bzw. Vermittlerin und der Verfasser der Hochzeitserklärung sowie der Schamane. Beim Essen wird diskutiert, welche Opfergaben zur Familie der Braut gebracht werden. Diese sind vor allem, Geld, Schmuck aus Silber und Kleidung. Beide Familien erkennen die Hochzeit und die Braut und den Bräutigam als Kinder der beiden Familien an.“
Eine vier- bis fünf-köpfige Delegation des Bräutigams, die diplomatisch sind, wird am nächsten Morgen unter Begleitung von Trommeln und Trompeten zur Familie der Braut kommen. Ein Mann bringt Tabak und zwei Mädchen bringen Tee und eine Teekanne sowie Warmwasserbehälter. Ein kleiner Junge und ein kleines Mädchen bringen der Braut Kosmetik und einen kleinen Deckel mit.
Bevor die Delegation aus dem Haus vom Bräutigam losgeht, wird der Schamane ein kurzes Gebet führen. Dabei informiert er den Vorgänger, dass der Brautumzug unmittelbar bevor steht. Alle Delegationsmitglieder stehen vor dem Altar und beten um Gesundheit und Glück.
Das junge Ehepaar serviert den Gästen Tee. (Foto: VOV) |
Trommeln und Trompeter werden auf dem Weg gespielt. Die Delegation kommt zum vorher vereinbarten Treffpunkt und wartet auf die Delegation der Braut. Der Einheimische, der Trompete spielt, Cheo A Xoang, sagt:
“Die Musiker machen drei Runden in Richtung gegen den Uhrzeiger (Verbindung) und dann drei Runden in Richtung der Uhrzeiger (Entbindung). Dies soll die gute Geste der Familie des Bräutigams zeigen. Die Musiker kommen zu dem Vermittler, der nickt und führt beide Delegationen ins Haus des Bräutigams zurück.“
Auf dem Weg wird Musik ohne Unterbrechung gespielt. Der Weg wird meist vorher aufgeräumt. Beide Delegationen stehen im Hof vor dem Haus des Bräutigams. Die Braut geht alleine zur Haupttür und dreht den Kopf um eine halbe Umdrehung zurück zu den Menschen auf dem Hof. Der Schamane führt ein Gebet, in dem er die Vorgänger und die Geister bittet, Unglücke zu vermeiden. Dazu der Schamane Cheo Lao U in der Kreisstadt Sin Ho.
“Nach allen Gebetszeremonien kommt eine Frau, die die Voraussetzungen wie eine glückliche Ehe und Junge sowie Mädchen als Kinder prüft. Sie soll eine Matte nehmen und sie auf den Fußboden des Mittelraums legen. Der Schamane legt den Deckel der Braut auf die Matte und führt die Braut vor dem Altar ins Haus. Ein Mann der Familie des Bräutigams nimmt ein rotes Tuch und hängt es an die Tür. Damit soll eine Botschaft geschickt werden, dass die Familie eine neue Schwiegertochter hat.”
Viele Bräuche und Sitten der Dao Khau einschließlich des Brautumzug werden bis heute bewahrt. Für das ganze Land Vietnam ist es eine Kulturbereicherung, die von Generation zu Generation erhalten werden soll.