Lehm-Häuser der Mong im Kreis Si Ma Cai

(VOVWORLD) - Die Trinh-Tuong-Häuser der Volksgruppe der Mong im Kreis Si Ma Cai der nordvietnamesischen Provinz Lao Cai haben eine einzigartige Architektur. Sie sind eine harmonische Kombination zwischen Lehmwänden und Holzrahmen und zeigen die Technik zum Bau traditioneller Häuser der Mong, die sich an das raue Terrain und das harte Klima im Hochland anpassen. 
Lehm-Häuser der Mong im Kreis Si Ma Cai - ảnh 1Ein Lehm-Haus in Si Ma Cai.

Die Trinh-Tuong-Häuser sind aus natürlichen, vorhandenen Materialien gebaut, darunter Lehm, Holz und Bambus. Sie hätten zwar keinen Stahl, seien aber stabil und sicher, sagt Giang A Trang in der Gemeinde Sin Cheng im Kreis Si Ma Cai:

„Die Trinh-Tuong-Häuser aus Lehm zeigen die Kulturidentität der Mong. Seit langem haben unsere Vorfahren Häuser aus Lehm gebaut. “ 

Die Mong bauen Häuser im zehnten und elften Monat nach dem Mondkalender, wenn die Erntearbeit fertig ist. Laut der Sitte der Mong müsse der Hausbesitzer vor dem Hausbau einen Standort auswählen und einige Rituale durchführen, sagt Thao A Van in der Gemeinde Sin Cheng im Kreis Si Ma Cai:

„Für den Hausbau muss man gute Tage auswählen, die dem Alter des Hausbesitzers entsprechen sollten. Dann wird man Rituale durchführen.“

Der Hausbesitzer wählt außerdem die Richtung des Hauses, dessen Tür und Altar in diese Richtung gestellt werden. Dies wird man danach mit einem Stock markieren und dann ein Haus dort errichten. 

Lehm-Häuser der Mong im Kreis Si Ma Cai - ảnh 2(Foto: baoxaydung.com.vn)

Die Trinh-Tuong-Häuser haben oft ein ähnliches Design, die mit drei oder fünf Räumen eingerichtet werden. Die meisten Trinh-Tuong-Häuser in Si Ma Cai sind alle klein und rechteckig. Bei wohlhabenden Familien sind die Häuser größer, die zwei Stockwerke mit vielen Zimmern haben, die den Familien mit vielen Generationen entsprechen.  

Bei den großen Trinh-Tuong-Häusern gibt es direkt vom Haupttor einen großen Hof, auf dem Freizeitaktivitäten stattfinden und Zeremonien veranstaltet werden. Die Schlafzimmer befinden sich im ersten Stockwerk, neben dem Gästezimmer. Im zweiten Stockwerk werden unter anderem Lebensmittel und Futter für Geflügel und Vieh aufbewahrt. Bei Festtagen dient es als ein Platz, wo man Auftritte auf dem Hof beobachten könne, sagt Giang A Gia in der Gemeinde Sin Cheng im Kreis Si Ma Cai:

„Die Häuser der Mong haben oft Haupt- und Nebentore. Früher wurde das Nebentor für Gästinnen errichtet. Die Familie kann dieses Tor in jede gewünschte Richtung stellen.“

Der Hausrahmen wird aus Holz gemacht und dessen Dach aus Yin- und Yang-Ziegeln gedeckt. Aus Holzbrettern basteln die Mong Formen, die dem Bau von Lehmwänden dienen. Die Lehmwände sind 60 bis 70 cm dick, mit denen die Trinh-Tuong-Häuser warm im Winter und kühl im Sommer sind. Dazu sagt Giang A Thao in der Gemeinde Sin Cheng:

„Laut Sitte sollten die vier Wandecken gleich sein, die sich nach dem Bau nicht biegen oder verziehen. Es werden zwei Bretter in einer Form gebastelt und Lehm hinein gegossen.“         

Laut Auffassung der Mong ist der Hausbau eine große wichtige Angelegenheit. Daher gilt der Umzug im neuen Haus als großer Tag des Hausbesitzers. An diesem Tag wird der Hausbesitzer ein Festessen veranstalten und dazu Verwandte und Nachbarn einladen. Jeder Gast wird dem Hausbesitzer eine Flasche Schnaps, eine Schüssel Reis, Kuchen oder Bargeld für das neue Haus schenken. Sie essen, trinken, plaudern und wünschen dem Hausbesitzer viel Gesundheit und Glück.  

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