(VOVWORLD) - Seit der ersten Präsentation des Dramas „Onkel Wanja“ des russischen Dramatikers Anton Pawlowitsch Tschechow vor 120 Jahren ist es nun erneut auf vietnamesischer Bühne wieder aufgeführt worden. Das Drama wurde von dem japanischen Regisseur Tsuyoshi Sugiyama unter Teilnahme vietnamesischer und japanischer Schauspieler inszeniert.
Eine Szene im Drama. (Foto: nhahattuoitre.vn) |
Das Drama „Onkel Wanja“ wurde im Jahr 1897 geschrieben. Es geht um das Leben der Arbeiterklasse, die als niedrige Schichte in der Gesellschaft betrachtet wurde. Die Hauptfiguren sind Onkel Wanja und Nichte Sonja. Über ein Jahrhundert ist vergangen. Bislang wurden die Werte des Werks von Tschechow bewahrt, das Generationen von Künstlern in vielen Ländern Inspiration gegeben hat.
Das vietnamesische Jugendtheater und das japanische Theater „Ohne Wände“ haben Anfang Dezember 2018 das Drama „Onkel Wanja“ vorgestellt. Das Drama war ein Projekt im Rahmen der Aktivitäten zur Verbesserung der Zusammenarbeit in Kultur und Kunst zwischen Vietnam und Japan. Die Inszenierung dieses Werks in Vietnam habe drei Monate gedauert, gab der Vizedirektor des vietnamesischen Jugendtheaters, Nguyen Si Tien, bekannt:
„Jedes Jahr veranstalten wir Workshops, um den Geist von Tschechow in die vietnamesische Kultur hinein zu bringen. Wir wollten sehen, wie diese Interferenz läuft. Dadurch wird es Veränderungen geben, damit die Vietnamesen es besser verstehen können. Für den letzten Akt haben wir 15 japanische Experten zur Mitarbeit eingeladen. Mit dieser sorgfältigen Vorbereitung hoffen wir, dass wir im Vergleich zu anderen Dramen einen Unterschied schaffen.“
Regisseur Tsuyoshi Sugiyama hat eine Bühne im einfachsten Stil errichten lassen. Die Zuschauer sehen zwei Räume auf einer Bühne: einen realen Raum, in dem die Figuren kommunizieren und einen virtuellen Raum der äußeren Welt, in den die Figuren fliehen können, um sich von dem alltäglichen Lebenskampf zu befreien. Um dem modernen Publikum zu dienen, hat der japanische Regisseur die langen Abschnitten reduziert, die lebhaften und dramatischen Situationen und Geschehnisse verstärkt, so Nguyen Si Tien weiter:
„Es scheint, dass die Bühne, die von dem Regisseur und dessen Mitarbeitern eingerichtet wurde, üblich ist. In der Tat ist sie eine Verbindung von vielen Dingen, darunter von Projektor, Boden und feinem Staub sowie anderen Geräten. Sie beschreibt das Leben der Arbeiter und bringt den Zuschauern vielfältige Vorstellungen. Die Inszenierung und die geistige Darstellung der Schauspieler haben den Gedanken der Zuschauer bewegt.”
Das Drama ist die harmonische Zusammenarbeit zwischen den Schauspielern des Jugendtheaters, dem Regisseur Sugiyama und der kreativen Elite aus Japan. Dies war eine Gelegenheit, bei der die vietnamesischen Künstler von internationalen Kollegen lernen konnten. Künstlerin Thu Quynh freut sich sehr darüber:
“Ich fühle mich sehr glücklich, dass ich an dem Projekt teilgenommen habe. Ich will mit meinen Kollegen ein Werk mit guter Qualität schaffen und es weltweit vorstellen. Beim Beginn des Projekts war alles für vietnamesische Künstler neu, besonders für eine junge Künstlerin wie mich. Eine Schwierigkeit bei der Zusammenarbeit liegt in der Sprache, die das ganze Team mit großer Bemühung bewältigen musste.”
In diesem Jahr wird das Drama “Wanja” mit der Teilnahme der Künstler beider Länder weiter in Japan aufgeführt. Durch die Zusammenarbeit können die vietnamesischen Künstler die kulturellen Quintessenzen anderer Länder aufnehmen und dadurch effektivere Beiträge zur vietnamesischen Bühnenkunst leisten.