(VOVWORLD) - Klassische Spielfilme Vietnams wie „Frau Tu Hau“, „Wenn der Oktober kommt“ und „Das verlassene Feld“ werden ohne Klimaanlagen gelagert. Wenn diese wertvollen analogen Filmrollen nicht archiviert, restauriert und erhalten werden, können sie in Vergessenheit geraten. Im Rahmen des Projekts „Mobilizing film professionals for regional cooperation in Asia“ der UNESCO wurde die Diskussion „Ist das Kino das Erbe?” organisiert. Dabei wurde die Wichtigkeit, analoge Filmrollen zu archivieren, zu erhalten und zu restaurieren, bekräftigt.
 Die Forscher stellen der Öffentlichkeit eine Filmrolle vor, die sich aufgrund mangelnder Aufbewahrung in einem schimmeligen Zustand befindet. (Foto: VOV)
|
Experten zufolge sind Dokumentar- und Spielfilme eng mit der politischen, kulturellen, wirtschaftlichen und wissenschaftlichen Geschichte des Landes verbunden. Filmmaterialien reflektieren das Land und die Leute Vietnams. Trotzdem hat die Filmrolle eine begrenzte Lebensdauer. Für die Konservierung analoger Filmrollen sind unbegrenzte Investitionen erforderlich. Dazu Nguyen Hoang Diep, die Regisseurin des Spielfilms „Mitten im Nirgendwo flattern“.
„Film ist eine Art des dokumentarischen Erbes. Vietnam hat einen riesigen Filmschatz. Das staatliche Filmarchiv ist gut gelaufen. Aber die Fragen wie „Hat Vietnam genug Fachleute zur Filmrestaurierung? Hat der Staat ausreichend Mittel, um die Filmrestaurierung fortzuführen?“ sollten beantwortet werden. Man soll zunächst Filme archivieren und restaurieren, dann an die Filmerhaltung nach Standards denken.“
Experten zufolge ist die Filmdigitalisierung eine dringende Lösung. Die Filmdigitalisierung in Vietnam ist allerdings langsamer als in anderen asiatischen Ländern. Angesichts der beschränkten Technologien hat das vietnamesische Spielfilmstudio dem Regisseur Nguyen Thanh Van zufolge inzwischen eine kleine Menge von originalen Spielfilmen digitalisiert.
„Das vietnamesische Spielfilmstudio hat inzwischen 40 Prozent analoger Filmrollen digitalisiert. Die digitalen Kopien der Filme wie „Wenn der Oktober kommt“ und „Das Hanoier Mädchen“ wurden an Online-Filmanbieter verkauft. Das ist nur das Kopieren, keine Erhaltung. Für die Filmerhaltung sollte die Anwendung moderner Technologien erforderlich sein. Nur so können Zuschauer klare Bilder und lebendige Töne genießen.“
Der Experte für Anthropologie, Kultur und Erbe, Tran Hoai, sagte, Vietnam sollte eine Liste von wertvollen Filmmaterialien erstellen, um konkrete Maßnahmen für Filmrestaurierung und –erhaltung zu suchen.
„Bereits in den 80er Jahren hat die UN-Kulturorganisation UNESCO Empfehlungen zum Schutz analoger Filmrollen gegeben. 1992 richtete die UNESCO das Programm „Memory of the World“ ein, um den Schutz des dokumentarischen Erbes zu fördern. Demnach wurden zahlreiche analoge Filmrollen in diesem Programm geehrt. Weltweite Erfahrungen sind nützlich für Vietnam, wertvolle Spielfilme zu ehren. Damit soll eine Politik zur Filmerhaltung aufgebaut werden.“
Professor Tran Trong Duong aus der vietnamesischen Akademie für Sozialwissenschaft betont die Rolle des Staates bei der Filmerhaltung.
„Für die Filmerhaltung sind große Ressourcen, die Einigkeit des politischen Systems und Kulturinstitutionen erforderlich. Die Kinobranche sollte die Partei und den Staat bei der Erhaltung des Filmerbes beraten. Ein Filmauszug oder eine Szene ist ein Teil der Geschichte des Volkes. Wir sollten alle Ressourcen zur Erhaltung der wertvollen dokumentarischen Quelle mobilisieren.“
Viele klassische Spielfilme Vietnams wie „Frau Tu Hau“, „Wenn der zehnte Monat kommt“ und „Das verlassene Feld“ haben die Aufmerksamkeit in der Welt auf sich gezogen. Vietnam sollte Maßnahmen zur Aufbewahrung, Erhaltung und Restaurierung analoger Filmrollen ergreifen. Denn sie werden als besonderes dokumentarisches Erbe bezeichnet, das dringend geschützt werden soll.